Zuschauer und Kritiker vermuten schon lange, dass große Streamer sich dafür bezahlen lassen, Glücksspiel in ihren Streams zu zeigen. Nun hat Félix „xQc“ Lengyel, die langjährige Nummer 1 von Twitch, das ausgesprochen, was viele dachten.
Was ist die Sache mit dem Glücksspiel? Lange war es eine Art offenes Geheimnis: Streamer auf Twitch gingen lukrative Deals mit Online-Casinos ein, um Glücksspiel in ihren Streams zu zeigen. Kritiker behaupteten, die Streamer würden damit Millionen verdienen, während ihre Zuschauer bankrott gingen.
Im Oktober 2022 schien die Blase jedoch zu platzen, denn Twitch erließ neue Richtlinien für das Zeigen von Glücksspiel auf der Plattform. Kurz darauf ging die Konkurrenz-Plattform Kick an den Start und begann, Streamer für viel Geld abzuwerben.
Hinter Kick steckt unter anderem Ed „Eddie“ Craven, der Mit-Begründer von Stake – das Online-Casino, mit dem die großen Glücksspiel-Streamer Deals hatten. So ist es kein Wunder, dass viele dieser Streamer mittlerweile auf der umstrittenen Plattform zu sehen sind und die Glücksspiel-Kategorie dort floriert.
Jetzt hat der ehemalige Overwatch-Profi, Félix „xQc“ Lengyel, den Kick im Juni 2023 mit einem nicht-exklusiven Zweijahresvertrag über 70 Millionen $ auf die Plattform geholt hat, das ausgesprochen, was viele dachten.
Autoplay
xQc meint, er hätte nie etwas anderes behauptet
Was hat xQc gesagt? In einem Twitch-Stream ging xQc auf die Frage eines Zuschauers ein, warum er nicht einfach zugeben würde, dass er fürs Glücksspiel im Stream bezahlt werde. Der 27-Jährige konnte diese Anschuldigung überhaupt nicht nachvollziehen:
Bro, ich habe nicht ein einziges Mal diesbezüglich gelogen, was stimmt nicht mit diesem Typen? Jeder weiß, dass ich es [Anm.d.Red. fürs Glücksspiel bezahlt] werde.
Auf das Thema kam xQc zu sprechen, nachdem er einige Spitzen gegen seinen neuen Kick-Kollegen Nickmercs abgelassen hatte.
Der Streamer bezeichnet sich selbst als süchtig nach Glücksspiel. Im April 2022 hatte er erklärt: „Ich werde einfach leicht süchtig, also sollte ich kein Glücksspiel betreiben. Ich mache es trotzdem. Ist das gut? Nein, es ist furchtbar. […] Es ist krank, ich bin krank“, rief der Streamer. „Aber wisst ihr was? Ich kann es mir leisten, krank zu sein. Ich habe Glück.“ (via Dexerto)
Tatsächlich dürfte wohl nicht jeder Süchtige das zweifelhafte „Glück“ haben, bis zu 100 Millionen US-Dollar dafür zu kassieren, seiner Sucht zu frönen. Der Vertrag, den xQc mit Kick hat, sieht zu den 35 Mio. $ pro Jahr Boni in Höhe von 30 Mio. $ vor, wenn er bestimmte Bedingungen erfüllt.
Es ist naheliegend, dass sich diese Bedingungen auf das Zeigen von Glücksspiel im Stream beziehen könnten. Nickmercs hatte bei seinem ersten Stream auf Kick behauptet, Glücksspiel sei Teil des Vertrags. Das hatte der Head of Partnerships jedoch auf X, ehemals Twitter, abgestritten.
Wenn xQc kein Glücksspiel zeigt, ist er häufiger in Minecraft anzutreffen. Der Grund dafür ist eine Rivalität mit dem schwedischen Streamer Forsen. Dieser behauptete kürzlich, dass xQc seinen Rekord unmöglich brechen könnte. Warum das so ist, erfahrt ihr hier: