Hearts of Iron IV erschien im Juni 2016 auf Steam. 8 Jahre später stellt es einen Spielerrekord auf: 93.196 Spieler waren am Samstag, dem 16.11. 2024, gleichzeitig eingeloggt. Das liegt am neuen DLC „Götterdämmerung“, der Deutschland in den Fokus nimmt. Aber warum läuft ein 8 Jahre altes Strategiespiel in so einer Nische derart stark?
Wie laufen die historischen Strategiespiele von Paradox auf Steam? Paradox hat vier 4x-Strategiespiele vor historischem Hintergrund, die alle Jahre nach Release noch aktiv auf Steam gespielt werden. Jedes der Spiele wird als Games-as-a-service-Titel weiterentwickelt und erhält regelmäßig DLCs und Updates:
Das auf Wirtschaft fokussierte Victoria 3 hatte in der Spitze zum Release im Oktober 2022 70.000 Spieler, mittlerweile sind aber nur etwa 6.000 gleichzeitig auf Steam online.
Das riesige Europa Universalis IV hatte 6 Jahre nach dem Release, im Juni 2020 in der Spitze 48.000 Spieler, aber es sind auch jetzt, mehr als 10 Jahre nach dem Launch, noch immer etwa 14.600 Leute gleichzeitig online.
Crusader Kings 3 mit starkem Rollenspiel-Fokus, wird zwar oft als Flaggschiff von Paradox gesehen und hat auch den höchsten Spieler-Peak mit 98.474 Spielern zum Release, aber normalerweise hat man nur etwa 16.000 Spieler online.
Das auf den Krieg fokussierte Hearts of Iron IV allerdings hat im Schnitt 35.000 Spieler online und jetzt am Wochenende mit 93.196 einen neuen Spieler-Höchststand auf Steam erzielt
Es gibt noch “Imperator: Rome” von Paradox, das gilt aber als schwarzes Schaf und wurde eingestellt.
Der neue DLC zu Hears of Iron IV, Götterdämmerung, sorgt für einen heftigen Spieler-Boom:
Autoplay
Mods, Multiplayer und Memes halten Hearts of Iron frisch
Warum ist Hearts of Iron so stark? Obwohl Hearts of Iron schon 8 Jahre auf dem Buckel hat, spricht es offenbar über all die Jahre eine große Gruppe von Spielern an, weil es eine rege und kreative Modding-Community aufweist, eine aktive Multiplayer-Szene bietet und es wenig Alternativen zu dem Szenario gibt.
Was als „Zweite Weltkrieg“-Simulation in der Grundversion 2016 gestartet ist, ist für Fans heute dank vieler Mods eher eine „Was wäre wenn“-Machtsimulation in den 30ern, 40ern und 50er-Jahren.
Und ein Deutschland-DLC wie “Götterdämmerung” gibt hier viel neues Futter.
In den Foren der sonst so von Geschichte begeisterten Fans von Paradox spricht man bei Hears of Iron eher über die Memes, die das Spiel erzeugt, als über historische Fakten. Auf Reddit entstehen viele Memes:
So hat ein Nutzer Eva Braun gefunden und findet deren Werte übertrieben stark.
Ein anderer Nutzer amüsiert sich, dass Werner Heisenberg im Spiel ist, diente der Wissenschaftler doch dem Helden aus Breaking Bad als Namensgeber und wurde in so mancher ikonischen Szene erwähnt (via youtube):
“Alles gut, wenn man es nicht so ernst nimmt”
Wie kommt der DLC Götterdämmerung auf Steam an? Der neue DLC “Götterdämmerung” steht auf Steam aktuell bei 83 % positiven Reviews.
Ein Kommentar sagt (via steam):
Alles schön und gut, wenn man die ganze Sache nicht ernst nimmt, denn wenn man das tut und diese Erweiterung auf Realismus und im relevanten historischen Kontext bewertet, würde sie schrecklich scheitern. Das belgische FN FAL im Jahr 1942 und die MEFO-Sache, die für Deutschland eher hinderlich als vorteilhaft war, sind einige Beispiele, die mir in diesem Zusammenhang einfallen.
Wir können die Dinge aber immer modifizieren, also viel Spaß.
In Deutschland haben viele eine andere Perspektive auf den Deutschland-DLC zu Hearts of Iron IV. Der deutsche Strategie-Experte und Historiker Steinwallen hat erklärt, warum er den DLC kritisch sieht und auf seinem YouTube-Kanal nicht ausführlich besprechen möchte: Experte weigert sich, den Deutschland-DLC eines Kriegsspiels auf Steam zu besprechen
Der Beitrag Spiel um den Zweiten Weltkrieg hat auf Steam die meisten Spieler seit 8 Jahren – Dank eines Deutschland-DLCs erschien zuerst auf Mein-MMO.de.