Parcel Corps – im Test (Xbox Series X)

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Der Grafikstil legt eine Seelenverwandtschaft zu Jet Set Radio respektive dessen Hommage Bomb Funk Cyberrush nahe. Tatsächlich sind andere Sega-Produkte noch passendere Vergleiche – zuvorderst Crazy Taxi oder auch das Fahrradkurier-Minispiel aus Like a Dragon: Infinite Wealth.

Wie bei Letzterem seid Ihr hier mit einem Zweirad unterwegs und betätigt Euch als rasender Bote. Passagiere werden zwar nicht transportiert, aber alle möglichen Waren, die nicht nur im ­Zeitlimit geliefert werden müssen, sondern teils auch keinen Schaden nehmen oder vorab kräftig durchgeschüttelt werden sollen. Um möglichst direkt zum Ziel zu kommen, ist spätestens ab dem dritten der acht Stadtgebiete solide Umgebungskenntnis gefragt, damit Abkürzungen genutzt werden können oder eine Route über die Dächer aufdringliche Cops umgeht. Natürlich gehört kompetente Handhabung des Draht­esels zur Kurierqualifikation. Hier müsst Ihr Euch aber an einige Eigenwilligkeiten gewöhnen – vor allem kann Euer Biker nicht einfach rückwärts fahren oder schieben, was schon mal nervt. Auch die Bedienung des Smartphones als weiteres unerlässliches Werkzeug ist nicht gerade komfortabel. Wer sich damit arrangiert, kann dafür coole Lieferfahrten hinlegen und ein Sammelsurium schräger Shopbetreiber für den Lieferdienst anwerben. Außerdem brodelt im Hintergrund ein Konflikt mit Eurem Boss namens Rich Villainé und bald wollen Euch ano­nyme Gestalten für rebellische Aktivitäten einspannen…

Meinung & Wertung

Ulrich Steppberger meint: Grundsätzlich finde ich es gut, dass Parcel Corps mehr sein will als ein Crazy Taxi auf zwei Rädern und mit einer Story lockt, statt nur einen fraglos schicken Look und flotte (aber auf Dauer doch recht gleichförmige) Botenfahrten zu bieten. Allerdings läuft zumindest zum Start noch nicht alles rund, wenn etwa die Bildrate einknickt – gerade die hier nicht getestete PS5-Fassung bockte gewaltig. Und von ein paar Designentscheidungen bin ich nicht überzeugt: Warum etwa ist die Steuerung teils unhandlich und wieso müssen die bald auftauchenden Gesetzeshüter so nervig sein? Aber trotzdem schwinge ich mich hier unterm Strich gerne in den Sattel.

Stilvolle Fahrradkurier-Raserei mit Pfiff und Ideen, die sich aber auch mal gern selbst im Weg steht.

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