Ich habe mich 7 Wochen und 350 Stunden lang auf das große Event in Throne and Liberty vorbereitet – Hat es sich gelohnt?

In Throne and Liberty fand am Wochenende die erste Burgbelagerung statt. MeinMMO Autor Cedric Holmeier hat sich 7 Wochen auf diese Schlacht vorbereitet und klärt auf, ob es sich gelohnt hat.

Am vergangenen Wochenende war es endlich so weit: Die erste große Burgbelagerung in Throne and Liberty stand an. Sieben Wochen Vorbereitung lagen hinter mir – sieben Wochen voller intensiver Planung, harter Arbeit und langen PvP-Schlachten. Doch hat sich das alles am Ende wirklich gelohnt?

Wer schreibt hier? Cedric Holmeier ist freier Autor bei MeinMMO und beschäftigt sich vor allem mit MMORPGs aus Asien. In Spielen wie Swords of Legends Online, Metin2 und Jade Dynasty hat er tausende Stunden verbracht. In Throne and Liberty spielt er in einer Hardcore-Gilde, mit dem Ziel, die Kontrolle über die Spielwelt zu erlangen.

Hier könnt ihr erfahren, warum eine aktive Gilde in Throne and Liberty so wichtig ist:

Die zwei Arten von Spielern

In Throne and Liberty gibt es zwei Sorten von Spielern: Die einen spielen entspannt für den Spaß, die anderen – wie ich – kämpfen als Hardcore-Gamer von Beginn an um die Herrschaft über den Server.

Sieben Wochen Vorbereitung liegen hinter uns. Die Belagerung soll das epische und größte Event im neuen MMORPG sein, das über die Herrschaft der Spielwelt und Währung im Wert von bis zu 25.000 € entscheidet. Das wollen wir uns nicht entgehen lassen.

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Wie bereitet man sich 7 Wochen lang vor?

Um überhaupt eine nennenswerte Chance auf den Thron zu haben, bedarf es einer aktiven und großen Allianz. Das bedeutet im besten Fall, dass sich 280 Menschen am Sonntagnachmittag bis Abend freinehmen, um gemeinsam am PvP-Event teilzunehmen. Schon vor dem Start des MMORPGs haben wir uns also mit hunderten von Spielern zusammengefunden, um am gemeinsamen Ziel zu arbeiten.

Schon Monate vor der Schlacht müssen diese ganzen Spieler jedoch auch an ihren Ausrüstungen arbeiten, ihre Fähigkeiten aufwerten und allerlei Buff-Food craften. Um die Ausrüstung und die PvP-Fähigkeiten meiner Mitspieler zu verbessern, kämpfe ich also jeden einzelnen Tag um die PvP-Feldbosse im Spiel. Dabei kommt schnell eine 40-Stunden-Woche zusätzlich zum Job zusammen.

In den PvP-Kämpfen versinkt auch die meiste Zeit, denn jeder PvP-Boss, an dem die eigenen Spieler nicht teilnehmen, bedeutet nicht nur keinen Loot für die eigene Gilde, sondern auch gleichzeitig Loot für die Gegner. Das möchte man natürlich verhindern, denn dadurch sinken die Chancen auf die Burg.

In der Woche vor der Burgbelagerung verbringe ich meine Freizeit dann aber mit dem Entwickeln von Strategien zur Einnahme der Burg. Die richtige Route, die richtige Einteilung in Gruppen, aber auch Bündnisse mit anderen Allianzen, um sich möglichst nicht gegenseitig in die Quere zu kommen, erarbeite ich gemeinsam mit meinen Gildenmitgliedern.

Wie gut der Plan ist und ob alle Vorbereitungen und meine Entscheidungen aufgehen, zeigt sich erst in der Schlacht selbst.

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Hier seht ihr, wie die Belagerung aussehen kann.

Die epische Schlacht steht an

Als es endlich so weit ist und wir in die Schlacht gehen, bin ich etwas nervös. Kurz zuvor wurde ein geheimer Plan der feindlichen Gilden bekannt. Sie wollen den Golem entführen, der nötig ist, um die Burgmauern einzureißen. So wollen sie Zeit schinden. Das müssen wir verhindern und stellen kurz vor dem Start noch unsere Taktiken um.

Als die 15 Minuten Vorbereitungszeit ablaufen, ist es dann um 17:15 Uhr so weit. Die Schlacht beginnt und die Golems sind hart umkämpft. Nach einigen Kämpfen ist der Golem jedoch von meinen Verbündeten eingenommen und marschiert auf die Burgmauern zu.

Der Plan geht auf

Unser Golem marschiert auf die Mauer zu und malträtiert diese mit seinen heftigen Schlägen. Die Mauer gibt nach. Jetzt ist unsere Stunde gekommen und so brüllt unser Ansager im Discord zum Angriff. Über 200 unserer Spieler durchbrechen die Mauer, während mein Adrenalin steigt, und machen sich auf den Weg, die wichtigen Punkte innerhalb der Burg einzunehmen.

Die Pläne, welche Gruppe was zu tun hat, kennen längst alle auswendig und so nehmen wir die taktisch wichtigen Punkte unserer Strategie ein, wie Dominosteine beim Domino-Day. Meine Gruppe ist für die Verteidigung des Wiederbelebungspunktes zuständig. Eine wichtige Aufgabe, denn sollte der Punkt fallen, müssen alle wieder von außerhalb der Burg starten.

Auf diesem Thron nimmt der Sieger platz.

Die Ordnung ins Chaos stürzen

Während am Anfang noch alles geordnet abläuft, wächst das Chaos mit jeder Minute weiter an. Das ist auch der Plan, denn wir haben die Tage zuvor viele kleine Gilden überzeugt, auch am Kampf teilzunehmen, um die Verteidiger noch mehr unter Druck zu setzen. Die kleinen Gilden konzentrieren sich zwar abseits unserer Position auf die Plünderzonen, doch die Burg ist geflutet mit Spielern und an jeder Ecke wird gekämpft.

Während in der Burg das Chaos immer größer wird, findet der eigentlich entscheidende Kampf immer wieder direkt am Thronsaal statt. Verschiedene Gilden kämpfen dort um die Vorherrschaft und beginnen immer wieder damit, den Thron einzunehmen. Wir fokussieren uns an diesem Zeitpunkt nur noch darauf, nach vorne zu preschen, vorbei an den hunderten Spielern, die sich in der Burg bekämpfen.

Uns gelingt es einmal fast, den für unsere Strategie wichtigen Wiederbelebungspunkt in der Nähe des Thronsaals einzunehmen, und auch bis in den Thronsaal selbst stoßen wir mehrfach vor. Die Schlacht tobt bis zur letzten Sekunde, und es ist bis zuletzt unklar, wer siegreich hervorgehen wird. Doch am Ende hat es für uns nicht gereicht. Die Verteidiger siegen und wir müssen uns geschlagen geben.

Freude trotz der Niederlage

Eigentlich hatte ich erwartet, meine Kameraden wären traurig wegen der Niederlage, stattdessen hatten die meisten von ihnen ein Lächeln auf den Lippen. Im Sprachkanal höre ich viel Lob für die eigene Vorbereitung, aber vor allem, wie verdammt cool diese Schlacht doch war.

Auch noch einen Tag danach melden sich immer wieder Spieler mit Lob an das eigene Team und erzählen, wie viel Spaß das Event gemacht hat. Trotz der Niederlage scheinen alle zufrieden mit unserer Leistung und vor allem mit der epischen Schlacht an sich.

Karte von Burg Felswacht in Throne and Liberty.

Das Fazit zur Burgbelagerung

Die sieben Wochen Vorbereitung, die zu dieser Schlacht geführt haben, haben sich gelohnt. Nicht weil die Schlacht selbst durch tolle Effekte, faire Kämpfe und besondere Grafik geglänzt hat, sondern einfach, weil sie den Spielern des MMORPGs einen Grund gegeben hat, zu spielen.

Alle wussten, es gibt irgendwann die Schlacht, die über die Herrschaft des Servers entscheidet, und dieser Tag war seit dem Start für viele das Ziel der Reise durch Throne and Liberty. Die Spieler werden jetzt sicher nicht von heute auf morgen aufhören, Throne and Liberty zu spielen, aber dieses Event hat dem Spiel eine Bedeutung gegeben.

Statt die Charaktere einfach im gemächlichen Tempo zu leveln und ohne Stress die immer gleichen Bosse zu erledigen, war die Quasi-Deadline der Burgbelagerung eine treibende Kraft, die die Spieler vorangetrieben hat.

Das Ganze ist ein Wettstreit, der auf diesen Zeitraum beschränkt war und nun ausgetragen wurde. Gefühlt ist das MMORPG jetzt erst einmal abgeschlossen und bis neue Inhalte kommen, auch vorerst in einem ruhigeren Modus, ohne dass man direkt auf ein Ziel hinarbeitet.

Die Vorbereitung, die eigene Gilde zur Belagerung zu befähigen, ist abgeschlossen und die erneute Teilnahme alle zwei Wochen wirkt fast wie reine Formsache. Wie so oft war hier der Weg das Ziel und die Schlacht am Ende ein würdiges Finale.

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Auch für den Zusammenhalt der Gemeinschaft ist solch ein Ziel grandios. Alle wissen, woran sie arbeiten, alle wissen, wofür sie spielen, und das sorgt für ein Gemeinschaftsgefühl, das auch langfristig motiviert.

Dieser Wettstreit wirkt für mich erfrischend und neu, vor allem weil er den Spielern von Anfang an so bekannt war. Andere MMORPGs sollten sich daran orientieren und ihren Spielern auch ein Event bieten, das der Reise und der Progression meines Charakters eine Bedeutung verleiht. Häufig fühlen sich andere MMORPGs wie eine endlose Routine, ein Hamsterrad ohne Ziel an.

Throne and Liberty hat mit der Burgbelagerung hingegen ein Ziel erschaffen, das dafür sorgt, dass sich die Reise mehr wie ein Wettrennen anfühlt. Die Belagerung fühlt sich deshalb nicht an wie ein einfaches PvP-Event, sondern wie der Höhepunkt der Geschichte, die meine Gemeinschaft bis dato geschrieben hat. Wenn ihr mit eurer Gilde an der nächsten Schlacht teilnehmen wollt, dann schaut mal hier: Throne and Liberty Burgbelagerung Guide: So spielt sich der Kampf um den Thron als Angreifer und Verteidiger

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