Wer sich neuen Arbeitsspeicher für seinen Gaming-PC kauft, wird merken: Es gibt RAM, der aktiv mit XMP oder mit EXPO beworben wird. Doch was bringt das und ist es egal, ob ich mich für XMP oder Expo entscheide? Und was ist AMP oder X-AMP, was man nur bei AMD findet?
Ihr habt euch neuen Arbeitsspeicher gekauft und seid vermutlich schon über Abkürzungen wie XMP oder EXPO gestolpert. Dahinter verbirgt sich eine Technik von Intel und eine von AMD. Was das genau ist, erklären wir euch in folgendem Artikel. Außerdem erklären wir, wie ihr es aktivieren könnt und was davon besser ist.
XMP und EXPO im Detail erklärt
XMP vs EXPO: Was sollte ich nutzen?
XMP und EXPO im Detail
Was ist XMP? XMP steht für „Extreme Memory Profiles“. Dabei handelt es sich einfach ausgedrückt um Übertaktungsprofile von Intel für den Arbeitsspeicher (RAM). XMP nutzt einen Chip auf eurem Arbeitsspeicher (SPD), um höherer Frequenzen und schnellere Timings für euren Speicher bereitstellen zu können. Euer Arbeitsspeicher ruft dann das passende Profil ab, um den Arbeitsspeicher richtig zu übertakten.
XMP 2.0: Version für DDR4-Speicher. Bietet standardmäßig zwei XMP-Profile.
XMP 3.0: Version für DDR5-Speicher. Bietet standardmäßig bis zu drei XMP-Profile und zwei zusätzliche, anpassbare Benutzerprofile.
Was ist EXPO? EXPO steht für „Extended Profiles for Overclocking“ und ist AMDs Gegenstück zu Intels XMP. Auch bei EXPO handelt es sich um Übertaktungsprofile für Arbeitsspeicher. EXPO stellt ebenfalls Profile bereit, um mehr Performance aus dem Speicher herauszuholen, die dann automatisch abgerufen werden.
Vor EXPO hießt AMDs Technik für RAM übrigens AMP oder X-AMP. Auf älteren AM4-Mainboards findet ihr noch die alten Begriffe. Für den AM5-Sockel setzt AMD jedoch nur noch auf EXPO. Die wichtigsten Unterschiede zwischen AM4 und AM5 lest ihr auf MeinMMO nach.
XMP oder EXPO aktivieren
XMP oder EXPO aktivieren:
Um XMP oder EXPO zu aktivieren, ruft ihr das BIOS eures Rechners auf. Dazu drückt ihr die Taste, die genannt wird. Das kann je nach Hersteller variieren, in der Regel ist es eine der F-Tasten oder die Entf-Taste.
In den Einstellungen vom BIOS sucht ihr nach der Einstellung für XMP, EXPO oder nach Speichergeschwindigkeit. Der Name der Einstellung kann je nach Hersteller leicht variieren.
Ihr aktiviert XMP/EXPO, speichert die Einstellung und startet abschließend euren PC neu. In der Regel fragt euch das BIOS noch mal, ob ihr die Einstellung wirklich übernehmen wollt. Dann seht ihr auch, ob ihr versehentlich etwas anderes verstellt habt.
Ich finde die XMP und EXPO im BIOS nicht: Einige Hersteller bieten einen „einfachen“ Modus und einen erweiterten Modus im BIOS an. Oftmals versteckt sich XMP hinter den erweiterten Einstellungen.
Autoplay
XMP vs EXPO: Was sollte ich nutzen?
XMP oder EXPO, was ist besser? Einfach ausgedrückt: Expo ist für AMD optimiert, XMP ist für Intel optimiert. Wenn ihr euch eine AMD-CPU kauft, dann solltet ihr im besten Fall auch RAM mit EXPO wählen, bei Intel lieber Arbeitsspeicher mit XMP.
Keines davon ist deswegen besser, nur für die entsprechende Plattform besser optimiert. Wollt ihr die beste Leistung, kauft ihr euch das richtige Produkt für eure Plattform.
Ist XMP mit AMD kompatibel oder umgekehrt? Ja, grundsätzlich könnt ihr mit einer AMD-CPU und einem passenden Mainboard auch XMP einsetzen. Denn erst einmal handelt es sich nur um Profile, die im RAM-Modul hinterlegt sind. Es gibt aber eine geringe Chance, dass RAM mit XMP nicht mit der besten Performance läuft.
Andersherum funktioniert das übrigens ebenfalls: Ihr könnt RAM mit EXPO-Profil auch mit einer Intel-CPU verwenden.
Unser Tipp: Wenn ihr euch ein neues Mainboard und passenden Arbeitsspeicher kauft, dann achtet auf die Hinweise des Herstellers. Hier steht in der Regel auch, ob zum Beispiel euer neues AMD-Mainboard XMP unterstützt oder euer Intel-Mainboard mit EXPO zurechtkommt. Bei Arbeitsspeicher steht es in der Regel ebenfalls auf der Packung.
XMP und EXPO: Lohnt sich das?
Die englischsprachige Webseite Techspot hat den Test gemacht und 13 Spiele mit aktiviertem XMP und EXPO getestet. Und die Performance fällt laut den Testern sehr unterschiedlich aus:
AMD und Expo:
Der sehr schnelle Ryzen 7 7800x3D profitiert kaum von EXPO, hier liegen die Gewinne bei rund 4 % im Vergleich, wenn das Profil nicht aktiviert ist.
Der ältere langsamere Ryzen 7 7700X hat hingegen beim gleichen Arbeitsspeicher rund 12 % mehr Performance als ohne EXPO.
Intel und XMP:
Der Intel i7 14700K profitiert bei aktiviertem XMP von nur 4 % Mehrleistung.
Der ältere i7 12700K hingegen gewinnt mit XMP rund 12 % mehr Performance.
Lohnt sich das? Techspot erklärt selbst, dass es ganz auf die CPU ankommt und je nach Prozessor ein aktiviertes Profil für deutlich mehr Leistung sorgen kann. Damit sich das überhaupt lohnt, müsst ihr aber auch sehr hoch getakteten Speicher kaufen. In der Regel sind das Mehrkosten von 30 bis 40 Euro.
Kauf der passenden Grafikkarte: Wer mehr aus seinem Gaming-PC herausholen möchte, der überlegt sich, eine neue Grafikkarte zu kaufen. Doch spielt es überhaupt eine Rolle, ob ich am Ende AMD oder Nvidia wähle? MeinMMO stellt euch Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen AMD und Nvidia vor und erklärt, was ihr vor dem nächsten Grafikkarten-Kauf beachten solltet: Wie wichtig ist bei einer Grafikkarte, ob ich AMD oder Nvidia kaufe?
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