Das südkoreanische Team T1 ist zweimal in Folge mit derselben Aufstellung Weltmeister in League of Legends geworden. Für 2025 wollte man das Team halten und war bereit, jeden Preis dafür zu zahlen. Doch bei Top-Laner Choi „Zeus“ Woo-je gelang es nicht. Der 20-Jährige wechselt zum südkoreanischen Meister Hanwha Life. Der Boss von T1, Joe Marsh, erklärt, was da schiefging.
Das ist die Situation: Am 18. November liefen 4 Verträge bei T1 aus, nur Faker war für 2025 sicher im Kader.
Es war klar, dass T1 jeden einzelnen Spieler seines Gewinner-Teams halten wollte. Die 5 Spieler sind mittlerweile als ZOFGK bekannt (Zeus-Oner-Faker-Gumayusi-Keria). Die Absicht, alle 5 zu halten, kündigte T1 direkt nach der Weltmeisterschaft an.
Wie der CEO von T1, Joe Marsh, später erklärte, war man bereit, jedem Spieler ein Top-Gehalt für seine Position zu zahlen. Das klappte auch bei Keria, Oner und Gumayusi, doch Zeus verlor man an Hanwha Life.
Dieser Verlust des Spielers ist aus vielen Gründen für T1 unangenehm: Unter anderem muss man jetzt sein ganzes ZOFGK-Marketing neu gestalten und man muss den neuen Spieler Doran ins Team integrieren.
Fans reagieren auf Abgang von Zeus mit Entsetzen – Gerüchteküche brodelt
Was hat man gemunkelt? LoL hat eine riesige Szene, die Abläufe und Wechsel begleitet. Nach dem Wechsel von Zeus kamen sofort Gerüchte auf, was da alles passiert war. Denn dieser Wechsel war für viele Fans ein Schock.
Schnell fokussierte sich der Ärger auf den Agenten von Zeus. Es hieß dann, der Agent habe den Deal ewig verzögert. Offenbar hatte T1 vor, sollte Zeus nicht unterschreiben, sich den Toplaner von Gen G., Kin, zu krallen. Denn dessen Vertrag lief ebenfalls auf. Doch Kin sei offenbar bei derselben Agentur wie Zeus und man vermutete, der Agent spiele ein doppeltes Spiel.
Die Fans von T1 waren in jedem Fall erzürnt, wie man den Spieler verlieren konnte. Letztlich holte T1 dann Doran, nachdem Zeus weg war und auch Kin bei Gen G: verlängern hatte. Doran gilt in Südkorea so als dritte Wahl auf der Position.
Joe Marsh fühlt sich vom Agenten von Zeus belogen
Das sagt jetzt der CEO: In einem Interview mit fmkorea hat sich jetzt der CEO von T1, Joe Marsh, ausführlich zum Verlust von Zeus geäußert. Er sagt:
Zeus treffe keine Schuld. Man wünsche ihm nur das Beste
Aber man fühlt sich vom Agenten von Zeus hinters Licht geführt
Der Agent habe keine Bereitschaft gezeigt, mit T1 zu verhandeln, habe im ganzen Verhandlungsprozess kein einziges Gegenangebot unterbreitet und auch nicht auf die Angebote von T1 reagiert
Marsh sagt (via dexerto):
Als er (der Agent) am Freitag unser Büro aufsuchte, erklärte er ganz offen, dass er ‘nichts zu sagen habe’, was uns für jemanden, dessen Aufgabe es ist, Verträge auszuhandeln, ungewöhnlich erschien. Nachdem wir die drei Spieler unter Vertrag genommen hatten, unterbreiteten wir sogar ein zusätzliches Angebot, obwohl wir wussten, dass die erste Regel bei Verhandlungen lautet, keine weiteren Angebote zu unterbreiten, ohne eine Antwort zu erhalten.
Marsh sagt: T1 war bereit, jeden Preis zu zahlen, sogar wenn der Agent eine unverschämte Maximalforderung von 2,7 Millionen Euro gestellt hätte, wäre das etwas gewesen, worüber man zumindest hätte reden können. Aber es sei einfach nichts gekommen.
Am Ende hätte der Agent zugesagt, mit Zeus ins Hauptquartier von T1 zu kommen, um den Deal zu unterschreiben. Der Agent habe den Termin dann aber einfach platzen lassen und war für T1 nicht mehr zu erreichen.
Marsh sagt zudem, der Agent habe von einer Deadline durch Hanwha Life gesprochen. Das sei aber eine Lüge des Agenten gewesen, denn Hanwha Life konnte diese Deadline gegenüber Marsh nicht bestätigen:
Meiner Meinung nach ist jemand in dieser Situation nicht ganz ehrlich. Da ich seit vielen Jahren mit HLE zusammenarbeite, vertraue ich auf ihr Wort, was das Gesagte betrifft. Es ist enttäuschend, dass solche Taktiken in dem Prozess eine Rolle gespielt haben, denn wir waren der Meinung, dass Zeus bei einer so wichtigen Entscheidung über seine Zukunft Transparenz und Fairness verdient hat.
Agent weist Anschuldigungen als übertrieben und unwahr zurück
Was sagt der Agent? Die Agentur von Zeus, „The Play“, hat in einem kurzen Statement lediglich gesagt (via reddit), dass man sieht, dass sich da eine Diskussion zuspitzt. Aber viele der Aussagen von T1 seien übertrieben oder unwahr. Man bereite ein Statement vor.
Der Präsident von T1 sollte sich vielleicht ein Beispiel an seinem deutschen Gegenstück Präsident Knabe nehmen, wie man korrekt verhandelt und hervorragende Spieler verpflichtet oder na ja, vielleicht besser nicht: Präsident Knabe verpflichtet Star-Spieler für „ein halbes Vermögen“, aber begeht schrecklichen Fehler
Der Beitrag LoL: Weltmeister T1 verliert wichtigen Spieler und der Boss fühlt sich betrogen und belogen erschien zuerst auf Mein-MMO.de.