Steam ist seit Jahren DIE Vertriebsplattform für Spiele auf dem PC. Wenn ihr ein neues Game kaufen wollt, landet ihr wahrscheinlich in den meisten Fällen bei Steam – völlig egal, ob es ein kleines Indie-Game ist oder der neuste AAA-Blockbuster mit Game of the Year-Potenzial. Doch ein Großteil der Gaming-Branche habe wohl nicht gedacht, dass das möglich sei, berichtet Gabe Newell, der Chef von Valve.
Was berichtet Gabe Newell? In einer Dokumentation zum 20. Geburtstag von Half-Life 2 spricht Gabe Newell auch über die Anfänge von Steam (via YouTube). Bei Valve sei irgendwann die Idee aufgekommen, ganze Spiele über Steam herunterladen zu können.
Anschließend traf das Unternehmen die Entscheidung, dass Half-Life 2 bei seinem Release im Jahr 2004 Steam zum Spielen benötigen wird – selbst für Käufer der physischen Version.
Valves Chef Gabe Newell tritt auch in Werbespots für Küchengeräte auf:
Autoplay
Ein Jahr nach dem Release von Half-Life 2, im Jahr 2005, hat Steam dann erstmals auch Spiele von Drittanbietern angeboten. Darin sah aber ein Großteil der Gaming-Industrie anscheinend kein Potenzial und mehrere Unternehmen glaubten, das Unterfangen von Steam würde scheitern, berichtet Newell:
Es war eine sehr merkwürdige Zeit. Ich glaube nicht, dass die Leute verstehen, wie oft wir zu den Leuten gingen und sagten: ‘Nein, ihr werdet in der Lage sein, Software über das Internet zu vertreiben’ und die Leute sagten: ‘Nein, das wird nie passieren.’ Ich spreche hier nicht von ein oder zwei Personen. Ich meine, dass 99 % der Unternehmen, mit denen wir gesprochen haben, sagten: ‘Das wird nie passieren.’
Unternehmen glaubten, Spieler wollen nur physische Kopien
Wieso glaubten die Firmen an ein Scheitern? Gabe Newell erzählt in der Dokumentation, dass viele Unternehmen glaubten, dass die Spieler ihre Spiele einfach nicht über eine Plattform wie Steam kaufen wollen.
Das Argument sei gewesen, dass die Spieler physische Kopien der Spiele möchten, die sie erwerben. Newell erwidert jedoch: „Der Einzelhandelsverkauf ist nicht das Ziel, richtig. Er ist eigentlich ein Hindernis, er ist jemand, der zwischen dir und dem Kunden steht.“
Im Endeffekt sollte Gabe Newell recht behalten und Spieleentwickler der ganzen Welt bieten ihre Werke nicht nur über Steam an, sondern auch über etliche eigene Launcher und Stores. Ob Epic Games, Ubisoft, EA oder Activision-Blizzard, nahezu jeder größere Entwickler oder Publisher hat eine eigene Vertriebsplattform.
Doch trotz des massiven Erfolgs von Steam stand Valve vor Jahren einmal kurz vor dem Bankrott, wie Newell ebenfalls in der Half-Life-Dokumentation berichtet. Damals kämpfte das Unternehmen mit einem Gerichtsfall um die Rechte von Counter-Strike: Gabe Newell erzählt, dass Valve einmal kurz vor dem Bankrott stand
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