Das Studio Paradox Interactive ist für seine historischen Strategie-Simulationen auf Steam bekannt und galt über Jahre als das Vorzeige-Studio aus Schweden. Aber in letzter Zeit ernten sie doch einige Kritik für ihre Art, wie sie DLCs zu Spielen veröffentlichen. Die neueste Kritik richtet sich gegen die Mittelalter-Simulation Crusader Kings 3.
Das ist der neue DLC: Paradox hat jetzt für Crusader Kings III ein „Content-Creator“-Pack vorgestellt (via steam), es ist der 5. DLC, der 2024 für Crusader Kings erscheinen wird. Am 27. November ist es soweit.
Der DLC bringt neue Skins für die westslawische Kultur, die von Creator, Pierre „El Tyranos“ Azuelos, erstellt wurden.
Es handelt sich bei den Skins um Kleidungs-Modelle, Kopfschmuck, ein neues Schwert, Muster und Verzierungen – das Highlight ist das „Scerzbiec-Artefakt” ein königliches Krönungsschwert.
Auf Steam ist der Preis noch nicht bekannt, aber in anderen Läden wird der DLC für 5 € verkauft. Kostenlos gibt Paradox noch die polnische Sprache als 8. Sprache dazu. Hier bedankt man sich bei Moddern.
Der 1. DLC 2024 war hochumstritten, weil er Seuchen brachte:
Strategie-Spieler meckern über 20€-DLCs, der sie leiden lässt
Was ist das Problem mit DLCs? Crusader Kings 3 bekommt regelmäßig Erweiterungen, die in einem Kapitel-Pass verkauft werden. Dieses Jahr erschienen bereits:
Das Seuchen-DLC „Legends of the Dead“ für 20 €
Die große Byzanz-Erweiterung „Roads to Power“ für 30 €
Das Mini-DLC „Wandering Nobles“ für 5 €
Ein kostenloses “Couture of the Capets”-Skinpaket
2 der DLCs waren schon umstritten, einer sogar hochumstritten: „Legends of the Dead“ steht bei Steam bei nur 32 % positiven Reviews. Die Spieler nervt der Zufallsfaktor bei den Krankheiten, die zufällig auftreten und Familien-Mitglieder, sogar den Spielercharakter selbst, töten können.
Außerdem wird der Preis von 20 € als viel zu teuer kritisiert, dafür seien nur Spielmechaniken, aber zu wenig neuer Content im Spiel.
5-€-DLC soll nur “Cut Content” vom großen DLC sein
Der DLC „Wandering Nobles“ wurde ähnlich hart kritisiert: Er steht bei 56 % Positiven Reviews auf Steam.
Das sei einfach nur Content, der beim „guten DLC“, Roads to Power, ausgeschnitten und separat verkauft wurde, ist die allgemeine Kritik.
Der DLC brachte eigentlich nur einen neuen Berufs-Zweig, Wanderer, samt einigen Aktivitäten mit neuen Event-Ketten, die man nur sieht, wenn man den Skill-Tree benutzt und bestimmte Knotenpunkte freischaltet.
“Wir sind doch hier nicht bei Die Sims”
Das ist jetzt beim neuen DLC los: Der neue DLC wird jetzt in ersten Kommentaren sogar noch härter kritisiert, denn hier werden eigentlich nur Kleidungs-Stücke, also Kosmetika, verkauft. Und dann ist der DLC nicht mal im Season-Pass, wie der andere Content.
In den Kommentaren heißt es:
„Sie verkaufen jetzt Klamotten – als wäre es die Sims.“
„Das hier ist nicht die Sims, ihr solltet diesen Content in den jährlichen Kapitel-Pass packen, ihr gierigen Räuber.“
„Überteuerter DLC. Die Entwickler haben einen Weg gefunden, noch mehr DLCs rauszuhauen, indem sie Modder anheuern – Wow.“
Zudem wird der DLC dafür kritisiert, dass ein neuer Patch jetzt wieder die grade gestartete Kampagne zerstört.
Gibt’s auch positive Stimme? Was Paradox hier etwas rettet, ist es, dass sie gratis Polnisch dazugegeben haben, das bringt ihnen einige Bonus-Punkte ein von Polen, die sich wirklich darüber freuen.
Das zweischneidige Schwert mit Games-as-a-service
Das steckt dahinter: Paradox Interactive war jahrelang ein extrem beliebter Entwickler – aber die DLC-Politik entwickelt sich in letzter Zeit zu einem zweischneidigen Schwert:
Auf der einen Seite bleiben dadurch alle 4 großen Strategie-Titel von Paradox über viele Jahre relevant und werden ständig weiterentwickelt.
Auf der anderen Seite wird jeder DLC genau abgeklopft, ob er denn wirklich „genug Fleisch für sein Geld“ bietet. Wenn dann ein DLC sogar Mechaniken bringt, die Spieler leiden lassen – wie eben Seuchen, die mal eben den halben Hofstaat auslöschen – ist das besonders schwierig.
Bei dem DLC jetzt oder auch beim neuen DLC für Victoria 3 sieht man aber auch den Deal:
Neben dem kostenpflichtigen DLC, der vielleicht für einige Spieler zu wenig bietet, kommen immer kostenlose Updates dazu, die zum Teil sinnvoller sind und mehr bringen als der DLC an sich.
Solche kostenlosen Updates werden über die DLCs querfinanziert. Dennoch kann man Paradox vorwerfen, es bei den DLCs zu übertreiben. Die Kritik, dass „Wandering Nobles“ mit einem Skillbaum und 3 Aktivitäten auch noch in „Road to Powers“ gepasst hätte, ist sicher nachvollziehbar: Der neue 30€-DLC zu meinem Lieblingsspiel auf Steam macht aus einem mächtigen Wikinger einen Lauch
Der Beitrag Die gefeierten Strategie-Genies aus Schweden werden auf Steam als gierig kritisiert: „Wir sind doch nicht bei Die Sims“ erschien zuerst auf Mein-MMO.de.