Verschiedene Milliardäre, darunter Jeff Bezos, Peter Thiel und Sam Altman investieren seit Jahren viel Geld in regenerative Medizin. Doch es gibt auch Kritik an den Plänen, lebensverlängernde Medikamente zu entwickeln.
Wer investiert da?
Amazon-Chef Jeff Bezos (im Titelbild) soll bereits rund 3 Milliarden US-Dollar in Altos Labs investiert haben. Das ist eine Firma, die erforschen soll, wie man den Alterungsprozess umkehren kann (via technologyreview.com).
Peter Thiel, Mitbegründer der Zahlungsplattform PayPal, investiert Geld in die Methuselah Foundation, die sich ebenfalls auf die Verlängerung der gesunden menschlichen Lebensspanne konzentriert.
ChatGPT-Gründer Sam Altman hat bisher 180 Millionen US-Dollar in das Biotech-Startup Retro BioScience gesteckt, welches ebenfalls verspricht, das menschliche Leben zu verlängern.
Gibt es schon Fortschritte? Ja, durchaus. Im Juli 2024 gaben Forscher des MRC Laboratory of Medical Science am Imperial College London und der Duke-NUS Medical School in Singapur die Entdeckung eines neuen Medikaments bekannt, das die Lebensspanne von Labormäusen um fast 25 % verlängert.
Das Ziel ist es, die Lebenserwartung weiter zu erhöhen und dafür zu sorgen, dass die Zellen des Körpers länger jung und krankheitsfrei bleiben. Doch das sorgt auch nicht nur für Begeisterung. Kritiker sagen: Das geschieht alles nur auf Kosten der armen Leute, die sich so ein Medikament eh nie leisten können.
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Kritiker sagt: Milliardäre seien egoistisch, wenn sie Geld in so eine Forschung investieren
Was sagen Gegenstimmen? Kritiker sagen, dass die Pläne der Milliardäre, das Leben zu verlängern, sehr egoistisch seien. Denn am Ende würde nur ein ganz kleiner Teil der Gesellschaft von dieser Forschung profitieren.
Einer der Kritiker ist Phil Cleary, Gründer der SmartWater Group. Er nannte die Suche nach der verlängernden Medizin als „egoistisch“ und wirft den Milliardären vor, dass sie Gefahr laufen, einen Planeten voller „nobler, privilegierter Zombies“ zu schaffen. Und den Wunsch, ein solches Medikament zu finden, würden am Ende die schwächsten Bewohner des Planeten bezahlen müssen.
So erklärt Cleary in einem Gespräch (via nypost.com):
Das verbissene Streben des Silicon Valley nach dem Jungbrunnen ist eine von Angst und Egoismus getriebene Torheit, die für den Planeten und seine schwächsten Bewohner einen schrecklichen humanitären Preis hat (…)
Eine Pille, die Menschen am Leben hält, und sei es auch nur um ein paar Jahrzehnte, würde eine ungerechte, ungleiche Welt schaffen, in der es von schicken, privilegierten Zombies nur so wimmelt – überwiegend weiße Leute aus der Mittelschicht, die sich diese Medikamente überhaupt erst leisten können.
Die Milliardäre, die hinter dieser gefährlichen Forschung stehen, sollten daher aufhören, Gott zu spielen. Sie sollten sich lieber einmal bewusst werden, was „Leben“ wirklich bedeutet.
Hat er eine bessere Idee? Ja, Phil Cleary erklärt, dass man mit dem Geld stattdessen vielen Menschen auf der Erde helfen könne. So könnte man das Geld für Millionen von Kindern ausgeben, die jedes Jahr an Hunger oder an Krankheiten sterben. Die Reichen hätten immerhin mehr als genug Zeit gehabt, die Welt zu sehen, während viele Menschen bereits vor ihrem 18. Lebensjahr sterben würden. Und das wäre ungerecht:
Kinder mindestens bis zu ihrem 18. Geburtstag am Leben zu erhalten, ist für die Menschheit zweifellos wichtiger als die Verlängerung der Lebensspanne der wenigen Privilegierten, die bereits die Chance hatten, die Welt zu sehen, eigene Kinder zu bekommen und ihre eigenen besonderen Ambitionen zu verwirklichen.
Falls ihr euch die möglichen Zombies lieber im Fernsehen anstatt in der Realität ansehen wollte, dann haben wir hier eine Reihe von Filmen, wo die “Zombiekalypse” bereits ausgebrochen ist. 7 Filme, in denen Untote für apokalyptische Endzeitstimmung sorgen, stellen wir euch vor: 7 Katastrophenfilme mit Zombies
Der Beitrag Milliardäre entwickeln lebensverlängernde Pillen für die Reichen – aber ein CEO warnt, dass das zu einer Welt voller „privilegierter Zombies“ führen wird erschien zuerst auf Mein-MMO.de.