Ein von Twitch geächteter Streamer wechselt zur Konkurrenz – Lässt die Aktie explodieren

Auf Twitch ist er gesperrt, auf YouTube demonetarisiert: Jetzt geht DrDisrespect zur umstrittenen Konkurrenz.

Um welchen Streamer geht es? Der Shooter-Streamer Herschel „Guy“ Beahm alias „DrDisrespect“ war früher ein Star auf Twitch. Doch 2020 wurde er plötzlich von der Plattform verbannt. Vier Jahre lang kannte man den Grund für seine Sperre nicht.

In dieser Zeit streamte der Doc auf YouTube – sehr zu seinem Leidwesen allerdings ohne lukrativen Exklusiv-Deal. Im Juni 2024 wurde bekannt, dass der Streamer für unangemessene Nachrichten gebannt worden war, die er auf Twitch mit einer 17-Jährigen ausgetauscht hatte.

DrDisrespect verlor Partnerschaften und Streamer-Freunde, wurde sogar aus seinem eigenen Studio geworfen. Zusätzlich drehte YouTube ihm den Geldhahn ab. Jetzt will er sein Glück bei der Konkurrenz versuchen.

Der Bann galt lange als großes Rätsel.

Wohin geht er jetzt? Am 25. November 2024 verkündete DrDisrespect auf X, dass er ab dem 2. Dezember auf Rumble zu sehen sein wird. Das ist eine kanadische Video- und Streaming-Plattform, die sich an konservative und politisch eher rechte Nutzer richtet.

Der Doc verspricht gewohnt bescheiden: „Es ist nicht nur ein Stream… es ist eine Erfahrung.“ Der Streamer betont die vermeintlich große Freiheit auf der Plattform: „Keine Cancel Culture mehr, keine Unterdrückung.“ 2023 hatte er sich über Pronomen in Starfield ausgelassen und wurde daraufhin von seinem liebsten Football-Team fallen gelassen.

DrDisrespect verkündet seinen Wechsel auf X

Infolge der Ankündigung ging die Aktie von Rumble steil nach oben und verzeichnete am Montag einen Anstieg von 13 %. Das Unternehmen gewann damit über 230 Millionen US-Dollar an Marktwert. Inzwischen hat sich der Kurs wieder stabilisiert.

Am 27. November erklärte Rumble-Chef Chris Pavlovski zudem, dass DrDisrespect auch weiterhin auf YouTube zu sehen sein werde. Der Streamer wird allerdings exklusive Inhalte für die kostenpflichtige Premium-Version der Plattform produzieren.

Dass der Doc YouTube nicht ganz den Rücken kehrt, dürfte eine gute Nachricht für einige seiner Fans sein. Denn obwohl viele den Wechsel gerade wegen der politischen Ausrichtung von Rumble begrüßen, birgt genau das auch Probleme. So ist die Website in einigen Ländern, darunter auch Frankreich, gesperrt (via Le Monde).

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Warum ist seine Situation so schwierig? Während andere Streamer in den vergangenen Jahren Millionen-Deals mit Plattformen abgeschlossen haben, ging DrDisrespect aufgrund seines Banns leer aus. Offenbar wollten YouTube und sogar Kick keine großen Summen ausgeben, um einen Content Creator exklusiv zu verpflichten, den man auch umsonst bekommen kann.

Der Streamer lässt den Wechsel zu Rumble zwar wie ein großes Spektakel aussehen, realistisch gesehen hat der Doc aber kaum noch Alternativen, wenn Twitch ihn nicht will und YouTube seine Möglichkeiten einschränkt, seinen Content zu monetarisieren.

Auf Rumble soll DrDisrespect jetzt nicht nur fürs Streamen bezahlt werden, sondern auch hinter den Kulissen einen Gaming-Sektor mit aufbauen. Dafür winken ihm finanzielle Anreize, welche an die Performance der Marke gebunden sind. Unterdessen sieht der Chef der Plattform schwarz für Twitch: Brechen den Streaming-Millionären bald die Einkommen weg? CEO von Rumble sagt das Ende von Twitch voraus

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