Ein neues Buch zu Dungeons & Dragons führt zu einer Diskussion, die in einer Andeutung von Elon Musk endet, Hasbro kaufen zu wollen – die Firma, die auch hinter Baldur’s Gate 3 steckt.
Um welche Firma geht es? Das Unternehmen, auf das es Musk nach seiner Übernahme des Kurznachrichtendienstes Twitter (jetzt X) abgesehen zu haben scheint, ist Hasbro. Die halten die Rechte für Dungeons & Dragons, auf dem auch Rollenspiele wie Baldur’s Gate 3 basieren.
Die Tatsache, dass es sich um eine fremde IP handelt, ist einer der Gründe, aus denen wir kein Baldur’s Gate 4 von Larian bekommen werden.
“Mögen sie in der Hölle schmoren”
Was steckt dahinter? Am 22. November 2024 echauffierte sich Elon Musk über Jason Tondro, den Product Lead von D&D. Dieser hatte sich im Vorwort eines Buchs zum “Making of” von Dungeons & Dragons von einigen Elementen des ursprünglichen Pen & Papers distanziert.
So sei die Sprache teilweise unsensibel und abwertend gewesen. Die Zielgruppe seien damals weiße, männliche Angehörige der Mittelklasse gewesen, Frauen und marginalisierte Menschen seien oft respektlos dargestellt worden.
Musk und andere Meinungsführer werteten diese Passagen als Angriff auf “Gary Gygax und die Genies, die Dungeons & Dragons erschaffen haben.” Der Tech-Milliardär fragte, was denn nicht stimme mit Hasbro und Wizards of the Coast und wünschte ihnen “in der Hölle zu schmoren.” (via X)
Project Lead sagt: Diesen Leuten brauche man nicht zuhören
Die Empörung erreichte augenscheinlich auch Jason Tondro. Ein Screenshot zeigt einen angeblichen Austausch zwischen dem Project Lead und einem Nutzer.
Facebook-Nutzer: “Aus Neugier, hast du oder hat dein Team irgendeine mögliche Kritik auf eure Kommentare vorausgesehen. Ich meine, die Aufmerksamkeit von Elon Musk war ebenso vorhersehbar wie lächerlich. Aber gab es im Voraus irgendeinen Hinweis darauf, dass dies einem Teil der Fangemeinde gegen den Strich gehen könnte (obwohl es sich trotzdem lohnen würde)?”
Jason Tondro antwortet dem Nutzer, dass man früh in der Entwicklung des Buches eigentlich Kritik von einer ganz anderen Richtung erwartet habe: von progressiven Menschen und Menschen aus unterrepräsentierten Gruppen, die sich zu Recht an der Sprache des ursprünglichen D&D stören würden.
Das Vorwort habe er dann recht spät geschrieben, um genau diesen Bedenken entgegenzuwirken. Er habe jedoch niemals erwartet, damit den Zorn der “Grognards” zu erregen – das ist in der Rollenspiel-Szene ein Begriff für Leute, die der “guten alten Zeit” anhängen.
Tondro meint: “Ich nehme diese Kritik selbst jetzt nicht ernst. Ich halte diese Leute nicht für hörenswert, also habe ich ihre ‘Empörung’ nicht erwartet.”
Geteilte Meinungen über das Vorhaben von Musk
Wir von MeinMMO konnten den Austausch der Personen auf Facebook nicht selbst nachvollziehen, doch für Elon Musk reichte der Screenshot offenbar, um eine Idee zu entwickeln. Er beantwortete einen X-Post, in dem der Screenshot geteilt wurde, mit der Frage: “Was kostet Hasbro?”
Da schwingt mit: “Ich kann eure Firma kaufen und dich rauswerfen”.
Natürlich ist es schwierig, aus einem lapidaren Kommentar auf X eine ernsthafte Kaufabsicht abzuleiten. Viele Nutzer scheinen es Musk jedoch zuzutrauen, auf Basis genau solch einer fixen Idee Entscheidungen zu treffen. Der Kauf würde zudem zu seinem aktuellen Vorhaben passen: Elon Musk kündigt eigenes Gaming-Studio an, putzt erstmal andere Studios runter
Wie wird das diskutiert? Die Reaktionen gehen erwartbar weit auseinander. Fans des Tech-Milliardärs, die eine ähnliche Einstellung haben, freuen sich über die Vorstellung, dass Musk ihren liebsten Franchises wieder “great” machen könnte.
Kritiker haben für die Idee allerdings hauptsächlich Spott übrig. Da hilft es auch nicht, dass Hasbro selbst unter vielen Rollenspiel-Fans aufgrund ihrer Geschäftspraktiken keinen guten Ruf genießt. Einer ätzt sogar: Hasbro werde schon schlecht genug geführt, man brauche Musk nicht, um es zu ruinieren wie Twitter (via X).
Immer wieder wird Musk auch mit einem Kleinkind verglichen, das einen Wutanfall bekommt, wenn es mal nicht nach ihm geht. Nur, dass das Kleinkind sehr reich ist, und Firmen dann einfach aufkauft. Elon Musk kaufte Twitter für 41,8 Milliarden Euro, entließ 80 % der Belegschaft und prahlt auch zwei Jahre später noch damit
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