Entwickler schuf legendäre Rollenspiele, jetzt ruft er dazu auf, sein altes Studio zu verklagen

Obsidian hat einige legendäre Rollenspiele wie Fallout hervorgebracht, an denen auch Chris Avellone, Game-Designer und Mitgründer des Studios, beteiligt war. Doch nun ruft er dazu auf, sein Ex-Studio zu verklagen.

Was ist das für ein Entwickler? Chris Avellone gründete 2003 mit einigen Kollegen das Entwickler-Studio Obsidian, wo er unter anderem für Star Wars Knights of the Old Republic II und Fallout verantwortlich war. Sein letztes Projekt bei Obsidian war das Rollenspiel Pillars of Eternity, bevor er das Studio 2015 verließ. 2018 wurde Obsidian von Microsoft gekauft und ist nun Teil der Xbox Game Studios.

Jetzt rief Avellone in einem Post dazu auf, sein früheres Studio für mögliche Diskriminierung bei ihren Einstellungsverfahren zu verklagen.

Avowed soll das nächste große Rollenspiel werden.

Entwickler wirft seinem Ex-Studio indirekt Diskriminierung vor

Was hat es mit der Klage auf sich? Am 27. November 2024 wandte sich der Entwickler in einem Post auf X an alle, die sich in den vergangenen Jahren auf eine künstlerische Stelle bei Obsidian beworben haben und abgewiesen wurden. Sie sollten sich einen Anwalt nehmen. Avellone glaubt:

Die Einstellungs-Verfahren bei Obsidian könnten rechtswidrig gewesen sein

Da es sich bei Obsidian um ein Microsoft-Studio handelt, hätten Betroffene Aussicht, auf richtig viel Geld: Die Kläger müssten sich laut Avellone unter Umständen „nie wieder um einen Job bewerben.“

Der Entwickler verspricht sogar, dass Anwälte wüssten, wie viel der Fall wert sei, und ihre Dienste möglicherweise zu besonders guten Konditionen anbieten würden.

Avellone spricht in seinem Post von „aktuellen Nachrichten.“ Damit ist vermutlich die Diskussion um einen Post aus dem Jahr 2020 gemeint, in dem Matt Hansen, der Art Director des kommenden Obsidian-Rollenspiels Avowed, Schwarzen Künstlern Portfolio-Bewertungen und Job-Beratungen anbot. Er wolle ihnen damit helfen, ihn selbst eines Tages zu ersetzen, es gäbe zu viele „krustige weiße Kerle“ in der Industrie (via archive.today).

Der Vorwurf ist nun, dass Hansen Menschen aufgrund ihrer Ethnizität bevorzugt eingestellt und dafür Weiße widerrechtlich diskriminiert habe. Wir haben Obsidian um ein Statement diesbezüglich gebeten und werden es ergänzen, sobald es uns vorliegt.

Der Obsidian-Mitgründer erklärt in einem anderen Post, dass ein Art Director sehr wohl an den Einstellungsprozessen in einem Studio beteiligt sei (via X).

Nutzer finden Post nach einer Diskussion um Pronomen

Was steckt dahinter? Obsidian arbeitet aktuell an Avowed, das soll das nächste große Rollenspiel werden. Für MeinMMO-Autor Max könnte es sogar die Lücke füllen, die Skyrim hinterlassen hat. Doch im Moment gibt es vor allem große Aufregung um das Spiel.

Meinungsführer wie der frühere Entwickler Mark Kern, der heute unter dem Namen „Grummz“ auf X über die vermeintlich „woke Gaming-Industrie“ des Westens schimpft, haben Avowed offenbar als nächstes Ziel ausgemacht.

Kern hatte sich dafür ausgesprochen, Spiele unabhängig von ihrer Qualität zu boykottieren, wenn sie Pronomen beinhalten. Dazu teilte er einen Screenshot von einer Avowed-Preview, auf dem zu erkennen ist, dass der Spieler-Charakter die Eigenschaft „er/ihm“ hat (via X).

X-Besitzer Elon Musk hatte Pronomen in Fantasy-Spielen daraufhin für „inakzeptabel“ erklärt und angekündigt, ein eigenes Gaming-Studio gründen zu wollen.

Infolge der Diskussion erklärte Matt Hansen, der Art Director von Avowed, es sei sein Ziel gewesen, Elon Musk mit seinem Spiel zu verärgern. Er könne gar nicht glauben, dass es tatsächlich funktioniert habe.

Nutzer fanden daraufhin den Post aus dem Jahr 2020. Hansen hat seinen X-Account mittlerweile leer geräumt.

Avellone betont in seinem Post allerdings, dass sein Aufruf, Obsidian zu verklagen, nichts mit seinen persönlichen politischen Einstellungen zu tun habe. Er glaube daran, dass die Industrie keine Art der Diskriminierung in Bewerbungsverfahren tolerieren solle, egal, aus welchem Grund.

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Die Gaming-Inustrie hatte 2024 mit Entlassungen und Studio-Schließungen zu kämpfen, was zu Unsicherheit unter Menschen führte, die in diesem Gebiet arbeiten oder es wollen. Vorwürfe von Ungerechtigkeiten in Einstellungs-Verfahren könnten daher besonders schwer wiegen. Doch auch Entlassungen sind nach wie vor ein großes Thema, wie die jüngste Entlassungwelle bei Activision Blizzard zeigte: Update zu den Entlassungen bei Activision Blizzard bis Ende 2024: 3 Standorte sind betroffen

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