Black Friday und Weihnachten locken mit Angeboten. Viele junge Menschen nutzen die Option, später zu bezahlen. Doch das könnte für viele zu einem echten Problem werden. Verbraucherschützer warnen davor, die Möglichkeit „Sofort kaufen, später bezahlen“ zu nutzen.
Beim Einkaufen nutzen vor allem junge Menschen die Möglichkeit „Sofort kaufen, später bezahlen.“ Das ist vor allem deswegen attraktiv, weil man erst später zahlen muss und dann theoretisch mehr Geld ausgeben kann, weil die Bank oder das Unternehmen erst später abbucht.
Doch dieser Trend ist gefährlich. Verbraucherschützer warnen davor, dass sich vor allem junge Menschen immer stärker verschulden. Laut Kreditkartenguthaben der Mitglieder der Generation Z und der Millennials liegt die Verschuldungsquote mittlerweile 50 % höher als noch 2022. Und trotzdem geben die Menschen weiterhin kräftig Geld aus. Davon berichtet das englischsprachige Magazin Fortune.com.
Junge Menschen werden animiert, mehr zu kaufen und versinken dadurch in Schulden
Was ist das für eine Möglichkeit? „Sofort kaufen, später bezahlen“ wirkt auf den ersten Blick erst einmal sehr attraktiv: Denn man bekommt die Option, eine Bezahlung entweder zu verschieben oder auf mehrere Monate hinweg zu strecken. Firmen wie Klarna oder Paypal bieten euch dann die Option an, später zu zahlen und nehmen dafür keine oder nur sehr geringe Gebühren.
Und laut Datenunternehmen Adobe Analytics geben die Kunden in dieser Weihnachtssaison 11,4 % mehr aus, wenn sie die Option „Jetzt kaufen, später bezahlen“ nutzen, als noch vor einem Jahr. Wie beliebt diese Möglichkeit ist, zeigt auch eine Diskussion auf Reddit.com. So schreibt jemand:
Ich habe es [mein Notebook] natürlich vor Ablauf der Frist bezahlt und keine Zinsen gezahlt. Ich kann mir vorstellen, dass das für die Leute verlockend ist, mehr als sonst auszugeben.
Welche Vorteile soll das haben? „Jetzt kaufen, später bezahlen“ ist besonders für Verbraucher mit niedriger Kreditwürdigkeit oder ohne Kredithistorie, wie z. B. jüngere Käufer, interessant, da die meisten Unternehmen, die diesen Service anbieten, nur eine weiche Kreditprüfung durchführen und die Kredite und Zahlungshistorien nicht an die Kreditbüros melden, wie es bei Kreditkartenunternehmen der Fall ist. Doch das führt zu mehreren Problemen.
Und auch für Einzelhändler hat das einen Vorteil: In einem Bericht der Federal Reserve Bank of New York werden Untersuchungen zitiert, wonach Kunden 20 % mehr ausgeben, wenn „Sofort kaufen, später bezahlen“ angeboten wird.
Was ist das Problem? Verbraucherschützer warnen davor, dass diese Verschiebung später deutlich mehr Geld kosten kann. Denn der Käufer muss zusätzlich zu den Verzugszinsen, Zinsen oder Strafen für den „Jetzt kaufen, später bezahlen“-Kredit selbst auch noch Zinsen für die genutzte Kreditkarte zahlen.
Hinzu kommt, dass zusätzliche Gebühren fällig werden, wenn man eine Rate auslässt. Ein Teufelskreis, aus dem man am Ende nur schwer wieder herauskommt.
Verbraucherschützer sagen auch, dass solche Bezahlmöglichkeiten die Verbraucher dazu verleiten, sich selbst zu überfordern, weil sie zum Beispiel nicht den vollen Preis im Voraus bezahlen müssen, sondern – zumindest in der Vorstellung des Käufers – mehr Geld für kleinere Anschaffungen übrig haben. Und das führt zu einem viel größeren Problem: Vor allem junge Menschen geben Geld aus, welches sie eigentlich gar nicht haben. So erklärt etwa Mark Elliott, Chief Customer Officer beim Finanzdienstleister LendingClub:
Die Herausforderung ist, dass dies zu übermäßigen Ausgaben führt. Die Realität ist, dass die gestiegenen Lebenshaltungskosten und die Inflation mehr Menschen in eine Situation gebracht haben, in der sie bereits auf einen revolvierenden Kredit angewiesen sind. Die Psychografie von ‘Jetzt kaufen, später bezahlen’ mag anders sein – die Leute sehen es nicht als Schulden an – aber es ist so.
Trotz hoher Schulden geben viele Menschen weiterhin viel Geld aus
Wie schlimm ist es aktuell? Emily Childers, Finanzexpertin für das Finanztechnologieunternehmen Credit Karma, sagte, dass interne Daten zeigen, dass die Kreditkartenguthaben der Mitglieder der Generation Z und der Millennials seit März 2022 um mehr als 50 % gestiegen sind. Zu diesem Zeitpunkt begann die Fed, die amerikanische Zentralbank, die Zinsen anzuheben:
Junge Leute sind in dieser Urlaubssaison [Weihnachtszeit] bereits im Minus. Und nach dem, was wir in den Daten sehen, stecken sie weiterhin den Kopf in den Sand und geben Geld aus.
Steigende Zinsen sind ein weiteres Problem, von dem viele Menschen derzeit betroffen sind. Während der Corona-Pandemie waren viele Jugendliche eingesperrt und haben sich ihre Lebensqualität mit Krediten erkauft. Und das wirkt sich jetzt negativ auf ihre Situation aus, wenn man auf Experten hört: Experten glauben: Der Generation Z geht es schlecht, weil sie zum falschen Augenblick viel Geld ausgegeben hat
Der Beitrag Viele junge Menschen ertrinken gerade in Schulden, weil sie sich auf einen gefährlichen Trend einlassen erschien zuerst auf Mein-MMO.de.