Ein junger Chef erklärt, dass man in seiner Firma 80 Stunden pro Woche arbeiten müsse. Doch das stößt auf wenig positive Reaktionen. Er selbst verteidigt sich: Als Start-up habe man mit großer Konkurrenz zu kämpfen, gegen die man sich durchsetzen müsse.
Um wen geht es? Ein 22-jähriger Chef namens Daksh Gupta hat wegen der Arbeitszeiten, die er seinen Mitarbeitern zumutet, für Aufsehen gesorgt. Seiner Meinung nach ist die 80-Stunden-Woche eine Entscheidung für den Lebensstil.
Daksh Gupta ist der Gründer von Greptile, einem Unternehmenssoftware-Unternehmen mit Sitz in San Francisco, USA. Greptile wurde 2023 gegründet und entwickelt einen KI-Assistenten, der Softwareentwicklern hilft, ihre Codebasis zu navigieren und zu verstehen.
Chef verteidigt 80-Stunden-Woche und erhält dafür Todesdrohungen
Was sorgte für die Kontroverse? Der junge Chef postete Anfang November auf X, dass sein Unternehmen „keine Work-Life-Balance“ bietet. Im Englischen heißt es, „that Greptile offers no work-life-balance.“ Er ergänzte:
Typische Arbeitstage beginnen um 9 Uhr und gehen bis 23 Uhr, teilweise sogar länger.
Gupta sagt, dass sie auch samstags und manchmal sonntags arbeiten.
Er betont, dass das Umfeld sehr stressig ist und schlechte Arbeit nicht geduldet wird.
Doch genau das sorgte für eine Kontroverse. Viele nahmen ihm seine Antwort übel. So erklärte er in einem weiteren Post auf X.com, dass er mittlerweile Morddrohungen für seinen Post erhalten habe.
Er sagte aber auch, dass er an der 80-Stunden-Woche festhalten wolle, denn ansonsten habe sein Unternehmen im aktuellen Umfeld der Konkurrenz keine Chance. So erklärte er:
Der Wettbewerb ist hier extrem hoch. Niemand interessiert sich für das drittbeste Unternehmen oder gar das zweitbeste Unternehmen in einer Softwarekategorie.
Um sich auf dem überfüllten Markt für Unternehmenssoftware zu behaupten, ist es laut Gupta erforderlich, dass man nicht viel Leben außerhalb der Arbeit hat. Und er möchte mit Leuten zusammenarbeiten, die sich darauf konzentrieren, „mit Herz und Seele wirklich großartige Softwareprodukte zu entwickeln“. Auch wenn man dann möglicherweise kein Privatleben mehr hat.
Ist so etwas in Deutschland erlaubt? Nein, in Deutschland werden die Arbeitszeiten vom Arbeitszeitgesetz (ArbZG) geregelt. Und hier sind maximal 48 Stunden pro Woche zugelassen. Unter bestimmten Umständen kann die Arbeitszeit auf 60 Stunden erhöht werden, „wenn innerhalb von vier Kalendermonaten oder 16 Wochen im Durchschnitt 48 Stunden wöchentlich nicht überschritten werden.“
In anderen Firmen ist das Gegenteil der Fall und einige arbeiten bereits weniger, obwohl sie offiziell mehr arbeiten sollten. Eine Studie zeigt jetzt, dass viele Personen ohnehin nur 4 Tage in der Woche arbeiten, obwohl sie offiziell 5 Tage in der Woche arbeiten sollten: Eine Studie zeigt, dass viele Mitarbeiter bereits heimlich eine 4-Tage-Woche eingeführt haben, obwohl sie 5 Tage arbeiten sollten
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