Seit Spiele in erster Linie digital erworben und aktiviert werden, stellt sich die Frage, ob sie einem auch wirklich gehören. Während Steam mittlerweile eine klare Meinung dazu hat, geht eine andere Plattform eigene Wege.
Gehören euch Spiele denn nicht? In Zeiten, in denen Spiele überwiegend digital gekauft werden, stellt sich diese Frage immer öfter. Denn was ist, wenn eine Plattform wie Steam irgendwann seine Server abschaltet? Was, wenn ein Publisher sein Spiel von der Plattform entfernt?
Steam selbst hat vor Kurzem klargemacht, dass User beim Kauf nur eine Lizenz erwerben. Also eine Art Genehmigung, das Spiel zu verwenden. Die gilt aber nur so lange, wie die Lizenz nicht gekündigt wird. Manche Publisher haben eine Klausel, die es ihnen erlaubt, das zu tun und den Betrieb eines Spiels einfach einzustellen. Im besten Fall entfernt ein Unternehmen dann ihr Spiel nur aus dem Shop, es bleibt aber weiterhin in der eigenen Bibliothek.
Um transparent darauf aufmerksam zu machen, gibt es bei Steam mittlerweile einen Hinweis beim Kauf. Aber nicht alle Plattformen verfahren so. Auf GOG.com, einer Seite, die sich vermehrt um alte Spiele kümmert, erwartet User eine andere Herangehensweise.
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Der Fall Warcraft zeigt, wie GOG arbeitet
Was macht GOG? Ein aktuelles Beispiel zeigt gut, wie die Plattform zum Thema „gekaufte Spiele“ steht. Die originalen Versionen von Warcraft 1 & 2 gibt es dort zu erwerben, allerdings nur noch bis zum 13. Dezember 2024. Anschließend verschwinden sie aus dem Shop.
Grund dafür ist die Veröffentlichung der Remastered-Versionen beider Spiele durch den Publisher Blizzard. Die aufgehübschten Spiele kosten im Vergleich zu den Originalversionen deutlich mehr. Im Shop von Blizzard, dem battle.net, 39,99 €, während das GOG-Bundle mit den Originalen nur 13,69 € kostet.
GOG macht allerdings klar, dass jeder, der die Spiele vor dem Tag ihres Verschwindens aus dem Shop gekauft hat, sie auch weiterhin spielen kann. Bis zum Stichtag am 13. Dezember gibt es sogar einen kleinen Rabatt auf die beiden Titel.
Noch dazu sind Warcraft 1 & 2 Teil des hauseigenen „Preservation Programs“ von GOG. Das ist eine Initiative, die sich um die Erhaltung alter Spiele kümmert. Sie sollen technisch auf dem neuesten Stand gehalten werden und auf neueren System spielbar bleiben. Das gilt auch für Titel, die längst aus dem Shop verschwunden sind.
Die Community feiert GOG dafür
Was sagen die Spieler dazu? Wenig überraschend stößt die Ankündigung von GOG auf große Begeisterung bei den Usern. Auf Reddit reagierten viele Spieler darauf und loben die Plattform für ihr Vorgehen:
„Deshalb liebe ich GOG“, schreibt der User FederalBoxx.
„Wir brauchen mehr Anbieter und Unternehmen wie GOG, die Wert auf den Erhalt und das Eigentum von Spielen legen“, fordert loneshadow066.
„GOG ist der einzige digitale Vertrieb, über den ich Spiele kaufe. Ihre Spiele sind nicht an das Konto gebunden“, meint Twin_Titans.
„Ich weigere mich, etwas von Blizzard zu kaufen, nachdem sie mein Warcraft 3 für ihre neue Version genommen haben“, schreibt Apokolypse09.
Denn schon bei der Remastered-Version von Warcraft 3 war es so, dass die alte, originale Fassung nach dem Reforged-Launch nicht länger spielbar war und quasi „überschrieben“ wurde. Das Spiel stellte die Fans mit seiner neuen Version allerdings nicht zufrieden. Das führte sogar so weit, dass Blizzard im Zuge der Neuauflagen von Teil 1 & 2 auch nochmal Teil 3 überarbeitete: Warcraft III: Reforged wurde nochmal „reforged“ – Das Update, das alle wollten
Der Beitrag Eine Alternative zu Steam verspricht, dass Spiele euch manchmal doch gehören – Auch, wenn die Publisher sie entfernen erschien zuerst auf Mein-MMO.de.
