Ein Anime floppte so schlimm, dass die Übersetzer machen durften, was sie wollten – Die Synchro ist heute legendär

Nicht jeder Anime kann sich gegen die Konkurrenz durchsetzen. Eine lahme Story oder uninteressante Charaktere können dazu führen, dass kaum jemand die Serie schaut. Ghost Stories konnte sich jedoch mit einer genialen Idee retten und ist auch heute noch im Gespräch.

Was ist das für ein Anime? Ghost Stories erschien 2000 und war 20 Episoden lang. Darin ging es um mehrere Kinder, die in Fälle verstrickt werden, in denen Geister ihre Hände im Spiel haben. Mit der Hilfe eines Buches, das der Protagonist von seiner toten Mutter erhalten hat, können sie die Geister aufspüren und bekämpfen.

Leider war der Anime ein kompletter Flop im japanischen Fernsehen. Deshalb überlegte sich Fuji TV, der Rechteinhaber der Serie, etwas Besonderes: Das englische Studio ADV Films, das für die englische Synchronisation zuständig war, durfte mit der Serie machen, was es wollte. Es gab nur ein paar Regeln:

Die Namen der Charaktere und Geister durften nicht geändert werden

Die Art, wie die Geister ausgetrieben werden, durften nicht verändert werden, da sie auf japanischen Mythen basieren

Die grundlegende Story einer Episode durfte nicht verändert werden

Die Synchronsprecher hatten die komplette Freiheit, was sie bei den Episoden sagen. Und bis heute noch gilt der Anime als legendär, weil viele der Szenen zum Weglachen sind.

Der Trailer lässt noch nicht erahnen, was da eigentlich in den Episoden abgeht:

Synchronsprecher dürfen im Anime machen, was sie wollen

Was haben die Synchronsprecher gemacht? Die Synchronsprecher schneiden jedes denkbar mögliche Klischee an. Filme, Serien, Trends, echte Personen sind oft das Ziel der Witze. Sogar der eigene Anime gerät in die Ziellinie, beispielsweise für seine Animationen.

Teilweise wurde sogar der Hintergrund der Charaktere geändert. Im Original hat Satsukis beste Freundin Momoko übersinnliche Kräfte, über die sie mit Geistern kommunizieren kann. In der englischen Synchronisation ist sie eine wiedergeborene Christin, die ständig klarmachen muss, dass sie gläubig ist.

Einige Beispiele könnt ihr euch im folgenden Video von YouTube-User Bermm ansehen:

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Ein anderer Charakter, der verändert wurde, ist Hajime. Er wurde zum typischen Anime-Protagonisten mit einer leichten Tendenz zum Perversen. In einer Szene steht er beispielsweise an eine Mauer gelehnt und sagt Satsuki, dass sie ihn in Ruhe lassen solle, da er seine typische Anime-Pose machen muss.

Allerdings: Es gibt auch viele Witze, die gegen die LGBTQ+-Community, Ausländer und beeinträchtigte Personen hetzen. Der Anime könnte deshalb für Zuschauer kritisch sein. Deshalb solltet ihr euch den Anime nur ansehen, wenn ihr über so einen Humor hinwegsehen könnt.

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Hat es dem Anime geholfen? Der große Erfolg blieb auch in der englischen Synchronisation aus. Allerdings hat die kuriose Sprachausgabe dafür gesorgt, dass der Anime nicht in Vergessenheit geriet und auch heute noch für seine legendären Sprüche bekannt ist.

Dagegen haben deutsche Synchronisationen einen schlechten Ruf, obwohl sie eigentlich auf einem guten Niveau sind. Sie zählen zu den Besten und Aufwändigsten weltweit. Warum das so ist, erklärt MeinMMO-Dämon Cortyn in einem eigenen Artikel: Warum deutsche Synchronisationen bei Anime so schlecht sind

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