Ein Spiel vom Schöpfer von Final Fantasy vereint die besten und schlimmsten Eigenschaften klassischer JRPGs – Aber 2 Features haben es für mich gerettet

Ursprünglich erschien Fantasian Neo Dimension für Apple Arcade. Mit der Veröffentlichung auf PS5, PS4, Xbox Series X|S, Nintendo Switch und PC via Steam wird das JRPG nun einem breiteren Publikum zugänglich. 2 Features sind verantwortlich dafür, dass das altbackene Gameplay für jeden Rollenspiel-Fan geeignet ist – auch für MeinMMO-Redakteurin Jasmin Beverungen.

Zu meinen größten Leidenschaften zählen wohl Rollenspiele aus Japan. Deshalb könnte ich in diesem Jahr nicht glücklicher sein, immerhin kamen 2024 mehrere große JRPG-Kracher wie Metaphor: ReFantazio, Final Fantasy VII: Rebirth und Persona 3 Reload auf den Videospielmarkt.

Um das Jahr perfekt abzurunden, habe ich mich in die Welt von der Neuauflage Fantasian Neo Dimension gestürzt. Ursprünglich kam das Spiel für Apple Arcade heraus, jetzt ist es auch auf PC, PS5 und Xbox Series X erhältlich.

Bei Fantasian Neo Dimension handelt es sich um ein Rollenspiel, das von zwei berühmten Persönlichkeiten aus dem Final-Fantasy-Universum stammt. Zum einen saß Final-Fantasy-Urvater Hironobu Sakaguchi an dem Titel, zum anderen Komponist Nobou Uematsu.

Da Sakaguchi für die älteren Final-Fantasy-Teile verantwortlich ist, ist es kein Wunder, dass auch Fantasian Neo Dimension auf Mechaniken setzt, die aus der Zeit stammen, als japanische Rollenspiele gerade im Kommen waren. Doch obwohl viele Mechaniken sehr altbacken sind, haben mich 2 bestimmte Features davon überzeugt, den Titel zu spielen.

Den Trailer zu Fantasian Neo Dimension seht ihr hier:

2 Features machen Fantasian zu einem Muss für jeden Rollenspiel-Fan

Fantasian Neo Dimension setzt auf Mechaniken, die für frühere JRPGs typisch waren, eben auch für die älteren Final-Fantasy-Teile. Dazu zählen:

Speicherpunkte an festen Stellen, die über einen schwebenden Kristall aktiviert werden.

Zwischensequenzen können nicht übersprungen werden, weshalb ihr im schlimmsten Fall dieselbe Szene mehrmals anschauen müsst.

Stundenlanger Grind, um stark genug zu sein, sich den Bossgegnern zu stellen.

Es gibt Zufallskämpfe, wenn ihr euch über die Map bewegt. Die Frequenz ist so hoch, dass ihr alle paar Meter zum Stehen kommt und einen Kampf beginnen müsst.

Moderne Rollenspiele versuchen, solche altbackenen Mechaniken zu verhindern und setzen deshalb auf ausreichend Quality-of-Life-Verbesserungen. Dazu zählen freies Speichern, eine Option zum Überspringen von Zwischensequenzen und mehrere Schwierigkeitsgrade.

Doch trotz der vielen JRPG-Features aus einer antiken Ära, die auf den ersten Blick abschreckend wirken können, haben 2 Features für mich den Spielspaß gerettet.

Wer spricht hier? Jasmin Beverungen liebt Rollenspiele und (fast) alles, was aus Japan kommt. JRPGs haben es ihr besonders angetan, da sich hier meist auf eine emotionale Story mit dramatischen Wendungen fokussiert wird. Neben Final Fantasy zählt auch die Persona-Reihe zu ihren liebsten Japano-Rollenspielen.

Zum einen gibt es mit der Konsolen- und PC-Neuauflage die Möglichkeit, zwischen zwei Schwierigkeitsgraden zu wählen. In der Ursprungsversion gab es nur einen Schwierigkeitsgrad, der es in sich hatte. Das Entwicklerteam scheint zu wissen, dass die Originalversion schwer war, denn der damalige, alleinige Schwierigkeitsgrad ist jetzt die „Schwer“-Option.

Neu hinzu kam die Möglichkeit, „Normal“ als Schwierigkeitsgrad auszuwählen. Und was soll ich sagen: Der Schwierigkeitsgrad ist genau richtig für mich. Ich hasse es, stundenlang zu grinden, nur um einen Bossgegner zu bezwingen. Durch den normalen Schwierigkeitsgrad kam es nur selten vor, dass ich mal ein oder zwei Level aufsteigen musste, um einen Gegner zu besiegen.

Ich wurde zudem nie lange aus der Story gerissen. Die Geschichte hat ihre emotionalen Höhepunkte und spannende Twists, mit denen ich nicht gerechnet habe. Hätte ich erst stundenlang vor einem Boss grinden müsste, hätte ich sie nicht so am Stück genießen können.

Zum anderen gibt es ein nützliches Feature, das ich mir für jedes Spiel mit Zufallskämpfen wünschen würde. In Fantasian gibt es die sogenannte Dimengeon-Maschine. Damit können die Gegner aus Zufallskämpfen gespeichert und für später aufbewahrt werden. Mit der Maschine ist es möglich, bis zu 30 Gegner zu speichern.

Die Maschine ist deshalb so gut, weil sie mich nicht aus der Erkundung herausgerissen hat. Ohne das Gerät ist es nervig, durch die Spielwelt zu laufen. Ich konnte keine 20 Schritte in einem Gegnergebiet laufen, ohne von Monstern attackiert zu werden. 

Das ist insbesondere deshalb schade, weil die Spielwelt aus handgefertigten Dioramen besteht. Ich konnte mich an vielen Stellen einfach nicht satt sehen und habe mir die wunderschöne Spielwelt in Ruhe anschauen wollen. Jeder Gegenstand wirkte genau platziert und so schön designt, dass ich mir wie ein Zwerg in einer Knetwelt vorkam.

Dank der Dimengeon-Maschine konnte ich mir die Kämpfe aufsparen und zu einem späteren Zeitpunkt erledigen. Das brachte sogar etwas Strategie mit sich, denn mit den Kämpfen konnte ich ungefähr abpassen, wann das nächste Level-up bevorsteht und sich meine Lebens- sowie Manapunkte wieder auffüllen.

Es ist sogar möglich, die Maschine zu leeren, wenn man eine Gebühr bezahlt. So können die Zufallskämpfe sogar komplett umgangen werden, falls man keine Lust auf sie hat. Die einzige Ausnahme ist, dass jede neue Gegnerart zumindest einmal als Kampf auftaucht. Doch ich würde sowieso jedem empfehlen, jeden Kampf mitzunehmen, um vom Level her hoch genug für die Gegner zu sein.

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Neuerungen für die PC- und Konsolenversion von Fantasian

Durch die beiden Features wurde das Spiel viel spaßiger für mich. Ich kann mir außerdem vorstellen, dass es die Tür für viele Spieler öffnen könnte, die sonst nichts mit Feature-Relikten alter JRPGs anfangen können.

Neben dem normalen Schwierigkeitsgrad wurden eine englische sowie japanische Sprachausgabe hinzugefügt, die die trockenen Dialoge sehr aufwerten. Auch die anpassbare Hintergrundmusik ist ein schönes Geschenk, vor allem für Fans von Final Fantasy. Denn es gibt die Möglichkeit, aus verschiedenen Spielen der Final-Fantasy-Reihe die Hintergrundmusik zu wählen. Da kommen Erinnerungen hoch!

ProAtemberaubende Optik der Diorama-WeltenDimengeon-Maschine sammelt Zufallskämpfe und spart ZeitWunderschöne Musik, die teilweise aus Final Fantasy stammtEmotionale Geschichte mit spannenden Wendungen
ContraZwischensequenzen können nicht übersprungen werdenKein freies Speichern möglich

Wer sich von den negativen Aspekten des Spiels nicht stören lässt oder allgemein ein Fan von Oldschool-JRPGs ist, der dürfte mit Fantasian eine große Freude haben. Aber auch Neulinge im JRPG-Bereich, die mal die Luft von älteren Rollenspielen schnuppern wollen, haben mit diesem Spiel eine gute Option.

Dass sich die Rollenspielwelt nicht großartig ändert, sei laut Sakaguchi die Schuld der Fans. Er sieht das Problem bei den Spielern, die nichts verändert haben wollen, sondern auf Nostalgie pur setzen: Der Schöpfer von Final Fantasy sagt: Games werden wegen der Spieler nicht modernisiert

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