In „Belascoarán, Privatdetektiv“ (Netflix) ermittelt ein junger Mann im Mexico City der 70er-Jahre zwischen Korruption und Keli Cola. MeinMMO-Redakteurin Lydia ist Krimi-Fan und verrät, was die Serie auszeichnet.
Was ist das für eine Serie? In „Belascoarán, Privatdetektiv“ gibt der namensgebende Héctor Belascoarán Shayne die Sicherheit seines gutbezahlten Ingenieurjobs und seiner lieblosen Ehe auf, um Privatermittler zu werden, als er hinter einer Reihe von Morden das Werk eines Serienkillers erkennt.
Die Polizei – ob überfordert oder korrupt – interessiert sich nicht für die erwürgten Frauen, also begibt sich Belascoarán selbst ins Visier des Killers. Dabei kreuzt sich sein Weg immer wieder mit dem der bildschönen und verdammt coolen Rennfahrerin Irene.
Die Serie basiert auf der Romanreihe des mexikanischen Schriftstellers Paco Ignacio Taibo II und spielt im Mexico City der 70er-Jahre. Die Netflix-Produktion aus dem Jahr 2022 ist dabei die aktuellste Verfilmung. Bisher gibt es eine Staffel mit 3 Folgen zu je 70–80 Minuten, von denen sich jede um einen anderen Fall dreht.
Einen ersten Eindruck könnt ihr im hier eingebundenen Trailer in der spanischen Original-Sprache gewinnen. Deutsche Trailer findet ihr bei Netflix.
Autoplay
Privatdetektiv mit Lederjacke statt Trenchcoat
Was macht die Serie so gut? „Belascoarán, Privatdetektiv“ spielt gekonnt mit den Klischees des Genres und versteht es aber, sich an der richtigen Stelle abzuheben. So sitzt unser Ermittler kettenrauchend in seinem schäbigen Büro, das er sich mit dem Klempner Gómez teilt, und bezahlt wird er eigentlich auch nie – so kennt man das.
Doch Héctor ist dabei kein abgebrühter Kerl, der sich von einer dahergelaufenen Schönheit auf die Jagd nach dem Malteser Falken schicken lässt. Er bewahrt sich seinen Glauben an Happy Ends und versucht hartnäckig, die Welt – oder zumindest seine Stadt – zum Besseren zu verändern. Dafür begibt er sich unerschrocken in größte Gefahr und lässt sich auch durch eine Tracht Prügel von korrupten Polizisten nicht abhalten.
Mörderjagd mit 70er-Jahre-Feeling
Ein weiteres Highlight ist das Setting, welches mit einem nostalgischen 70er-Jahre-Flair daher kommt. Alles wimmelt von Röhrenfernsehern, klobigen Telefonen und Koteletten. Zudem entwickelt Belascoarán eine Vorliebe für Keli Cola – Original mit Glasflasche und Papier-Strohhalm.
Reale historische Ereignisse, wie das Finale der Fußball-WM 1970, ein Besuch des Papstes oder die Gründung von Gewerkschaften werden in die Fälle eingearbeitet. Bei einigen Ausschnitten scheint es sich sogar um Original-Aufnahmen zu handeln.
„Belascoarán, Privatdetektiv“ kommt dabei mit einem trockenen Humor daher, spart aber auch nicht an Action in Form von Gewalt und wilden Verfolgungsjagden. Hierzulande ist die Serie ab 16 freigegeben.
Auf MeinMMO berichten euch einige Mitglieder der Redaktion derzeit von ihren Serien-Highlights auf Netflix:
Im Zeitalter der Streaming-Dienste und des Binge-Watchings ist die Serie vergleichsweise kurz. Das kann aber auch ein Vorteil sein. Denn nicht immer hat man Zeit oder Lust auf einen Serienmarathon, bei dem man 8 Staffeln zu je 24 Folgen innerhalb weniger Tage durchzieht.
Ich kann „Belascoarán, Privatdetektiv“ also allen ans Herz legen, die auf liebenswerte Ermittler, 70er-Jahre-Feeling und Keli Cola stehen. Wer doch lieber ein ganzes Wochenende gebannt vor dem Bildschirm verbringen möchte, für den könnte der Serien-Tipp von MeinMMO-Kollege Christos genau richtig sein:
Eine Serie auf Netflix ist für alle, die ein dramatisches GTA sehen wollen