Ein Teil an eurem PC, über das ihr euch nie Gedanken macht, ist zur Lieblingswaffe von Hackern geworden

USB-C-Kabel gehören längst zum Standard in der Tech-Welt. Doch wie eine aktuelle Untersuchung zeigt, sind sie auch ein wachsendes Sicherheitsrisiko. Hacker präparieren die universellen Kabel mit versteckter Hardware, um Daten zu stehlen oder Geräte zu manipulieren.

Warum sind USB-C-Kabel eine beliebte Waffe für Hacker? USB-C hat sich aufgrund seiner Vielseitigkeit und Geschwindigkeit als Standard durchgesetzt. Ob Smartphone, Laptop oder Spielkonsole – fast jedes moderne Gerät nutzt diesen Anschluss. Doch genau diese universelle Verbreitung macht ihn auch zur perfekten Zielscheibe für Hacker.

Laut Berichten von TechSpot und The Verge lassen sich USB-C-Kabel so manipulieren, dass sie wie normale Lade- oder Datenkabel aussehen, in Wirklichkeit jedoch mit problematischer Hardware ausgestattet sind. Diese Kabel können sich bei Anschluss in Geräte einklinken, Schadsoftware übertragen oder sogar Tastatureingaben simulieren. Besonders alarmierend: Die Veränderungen sind so gut versteckt, dass sie mit bloßem Auge nicht erkennbar sind.


Autoplay

Wie funktioniert die Manipulation? Die sogenannten O.MG-Kabel, die erstmals 2019 auf Sicherheitskonferenzen wie der DEFCON (eine der weltweit größten Veranstaltungen für Hacker) vorgestellt wurden, sind auf den ersten Blick kaum von gewöhnlichen USB-Kabeln zu unterscheiden (via MG.lol). Doch in ihrem Inneren verbirgt sich hoch entwickelte Technik.

Sobald ein solches Kabel mit einem Gerät verbunden wird, können sensible Informationen wie Passwörter oder Bankdaten ausgelesen werden. Zusätzlich lässt sich unbemerkt Schadsoftware auf das System spielen, die im Hintergrund aktiv bleibt.

Ein Test von Golem.de zeigte, dass die Manipulation der Kabel so perfekt ist, dass sie selbst für Experten schwer erkennbar ist. Die Technologie ist mittlerweile so ausgereift, dass äußerlich keinerlei Unterschiede zu herkömmlichen Kabeln sichtbar sind.

Ein CT-Scan zeigt, was sich im Innern verbirgt

Was macht das Kabel so gefährlich? Hacker nutzen vor allem die Unachtsamkeit der Nutzer aus. USB-C-Kabel werden häufig zwischen Kollegen, Freunden oder sogar in öffentlichen Ladestationen ausgetauscht. Hierdurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass ein manipuliertes Kabel in den eigenen Besitz gelangt oder für einen herkömmlichen Datentransfer genutzt wird.

Eine Untersuchung von Lumafield, die mithilfe von CT-Scans die innere Struktur von O.MG-Kabeln analysierte, bestätigte, dass die schädliche Hardware extrem kompakt und von außen nicht sichtbar ist. Dies macht sie zu einer echten „unsichtbaren Bedrohung“.

Quelle: X/JonBruner

Was sie entdeckten, war, dass die präparierten Kabel versteckte Mikrocontroller, Antennen und Speicherbausteine enthalten. Diese Komponenten sind so klein und gut eingebaut, dass sie mit bloßem Auge nicht erkennbar sind.

Vereinfacht erklärt, steuert der Mikrocontroller Aktionen wie das Einschleusen von Schadsoftware, der Speicher speichert oder überträgt Daten, und die Antenne ermöglicht es Hackern, das Kabel drahtlos aus der Ferne zu kontrollieren.

Wie kann man sich schützen? Um sich vor Angriffen durch manipulierte USB-C-Kabel zu schützen, sollten Nutzer einige wichtige Maßnahmen beachten:

Ausschließlich zertifizierte Kabel von vertrauenswürdigen Anbietern kaufen

Fremde, öffentliche oder geliehene Kabel meiden


USB-Datenblocker verwenden

Ein USB-Datenblocker, oft auch „USB-Kondom“ genannt, ist ein kleiner Adapter, der zwischen das USB-Kabel und das Gerät gesteckt wird. Er blockiert die Datenleitungen des Kabels, sodass nur Strom übertragen wird. Damit verhindert er, dass Daten unbemerkt übertragen oder manipuliert werden können – ideal für sicheres Laden an öffentlichen Stationen.

Mehr zum Thema

Mehr zum Thema
USB-C als Standard sollte alles einfacher machen, doch jetzt ist es schlimmer als zuvor

von Gerald Wessel

Mehr zum Thema
Apple braucht die Hilfe von Sony, um eins seiner teuersten Geräte für Gaming tauglich zu machen

von Claudio Niggenkemper

Mehr zum Thema
Forscher entwickeln Datenspeicher der Zukunft – Die Informationen halten mehrere millionen-mal länger als bei USB-Sticks

von Gerald Wessel

Obwohl die untersuchten Kabel aktuell noch relativ teuer sind (100 € aufwärts) und deshalb kaum in privaten Umlauf geraten, ist es nicht auszuschließen, dass sie in Zukunft leichter verfügbar werden. Wachsamkeit bleibt daher der beste Schutz. Wer beim Kauf von Kabeln auf vertrauenswürdige Quellen achtet und entsprechende Sicherheitsmaßnahmen ergreift, kann das Risiko deutlich reduzieren.

USB-C sollte das Kabel-Chaos beenden, sorgt aber oft für Frust: Zu viele Unterschiede, kaputte Ladegeräte und versteckte Probleme nerven Nutzer weltweit. Warum der universelle Standard alles andere als perfekt ist und worauf ihr unbedingt achten solltet, lest ihr hier: USB-C als Standard sollte alles einfacher machen, doch jetzt ist es schlimmer als zuvor

Der Beitrag Ein Teil an eurem PC, über das ihr euch nie Gedanken macht, ist zur Lieblingswaffe von Hackern geworden erschien zuerst auf Mein-MMO.de.

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *