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Glück gehabt: Eigentlich löst der Nordmann Skarin in einer Schlacht gegen übermächtige Feinde sein Ticket ins Jenseits. Er wird jedoch wiederbelebt: Die Göttin Freya hat ihn als Retter seines Volks auserkoren. Unsterblich ist der Wikinger nicht (das merkt Ihr im Abenteuer oft genug), er bekommt aber himmlische Hilfsmittel. Eins davon ist das Bisingamen-Amulett – wir neumodischen Menschen würden es ’Radar’ nennen –, das Euch den Weg zu Euren Einsätzen zeigt.
Drei große Inseln muss Skarin von Untoten säubern, was er überwiegend im Alleingang macht. Das erinnert teilweise an Dynasty Warriors, fällt aber deutlich variantenreicher aus: Ihr marschiert nicht immer nur auf Feindestruppen zu und haut um Euch, obwohl das öfters vorkommt. Manchmal müsst Ihr Kletterpartien absolvieren oder Euch durch Ortschaften schleichen, ohne alle Feinde auf Euch aufmerksam zu machen. Das tut der Abwechslung gut, führt aber zu Frustmomenten, wenn etwa die Aufgabenstellung diffus gehalten ist – Viking greift Euch dann kaum unter die Arme.
Eins Eurer Hauptziele ist es stets, gefangene Soldaten zu befreien, die sich dann Eurer Armee anschließen. An Schlüsselstellen greift Ihr mit ihnen in Massenschlachten Stützpunkte an und könnt manchmal sogar Drachen beschwören bzw. Luftunterstützung anfordern. Diese imposant inszenierten Getümmel sind angemessen episch, aber auch chaotisch: Übersicht habt Ihr nicht immer, zum Glück räumen die CPU-Kollegen das feindliche Fußvolk so gut auf, dass Ihr Euch meist auf die Hauptgegner konzentrieren könnt.
Skarin ist ein schlichtes Gemüt und hält nichts von spektakulärem Waffengewirbel, er haut lieber rustikal zu: Neben harten und schnellen Schlägen könnt Ihr nur ein paar rudimentäre Combos und Elementarkräfte erwerben, die Euer Schwert mit Flammen- oder Eismagie versehen. Das heißt nicht, dass Kämpfe deshalb unspektakulär ausfallen. Im Gegenteil: Führt Ihr gegen geschwächte Feinde eine Schlussattacke aus, werden die geköpft, halbiert oder geviertelt – begleitet von mächtigen Blutfontänen. Die bekommen deutsche Zocker auf jeden Fall zu Gesicht, denn Viking wird für uns nicht geschnitten – nur war bis Redaktionsschluss nicht klar, ob die USK damit einverstanden ist. Die PS3-Fassung stellt Sega auf jeden Fall in hiesige Läden, Xbox-360-Krieger müssen notfalls zum Eigenimport greifen.
Meinung
Ulrich Steppberger meint: Mit welcher Brachialgewalt Skarin ganze Armeen wegräumt, ist imposant und optisch gelungen in Szene gesetzt. Daran könnten sich artverwandte Langweiler wie Dynasty Warriors ruhig ein Beispiel nehmen. Ärgernisse wie eine gelegentlich konfuse Kamera und hampelige Gegner tauchen allerdings auch auf. Das rabiate Schlachten hat mir Spaß gemacht und mich manchmal zum Rasen gebracht: Es nervt, wenn ich mich durch ein feindverseuchtes Dorf kämpfen muss, die Karte aber keine Hilfe beim Finden des richtigen Wegs ist. Oder wenn ein Gegnertrupp auf mich einstürzt und mein Wikinger manchmal nur verwirrt um sich haut. Ansonsten ist Viking zwar nicht der ganz große Knaller, aber eine sehr ansehnliche Schlachtplatte.
Wertung
3 große Inseln zu befreien
Schwerpunkt auf Einzelkämpfen mit Massenschlachten als Höhepunkte
manchmal Schleich- und Hüpfpassagen
neue Moves und Elementmagie kaufbar
kompromisslos brutal
Mächtig blutige Wikinger-Action: knackige Metzelei mit Massenschlacht-Einlagen und viel Atmosphäre, aber auch ein paar Macken.
Singleplayer77MultiplayerGrafikSound
