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Nach dem Olympia-Duett gehen Sega und Nintendo wieder getrennte Wege, für den nächsten sportlichen Einsatz hat sich die Igel-Firma aber vom Klempner-Verein eine Idee abgeschaut: Sega Superstars Tennis verfolgt das gleiche Konzept wie die Mario Tennis-Serie. Soll heißen: Statt auf Realismus zu setzen, steht der Spaßaspekt im Mittelpunkt – inklusive ungewöhnlicher Teilnehmer und skurrilen Spezialschlägen. Dass der sportliche Gedanke nicht ins Abseits gerät, dafür sorgen die Entwickler: Sumo Digital zeigten bereits mit Virtua Tennis 3, dass sie Ahnung von Filzbällen und Schlägern haben.
Für das Teilnehmerfeld und die Spielfelder hat sich Sega kräftig im eigenen Archiv bedient und eine ordentliche Mischung abgeliefert: Natürlich stellt die Sonic-Fraktion den größten Anteil, aber auch Athleten aus anderen Titeln geben sich die Ehre. Die Auswahl hält einige originelle Stars zum Freischalten parat, verwundert aber teilweise: Das fiese Nights-Gegenstück Reala oder Ulalas Kollegin Pudding hätte wohl niemand vermisst, dafür glänzt die komplette Virtua Fighter-Riege durch Abwesenheit.
Neben der Teilnahme in normalen Matches und einem einfachen Arcade-Turnier klappert Ihr im Superstar-Modus thematisch ausgewählte Schauplätze ab, auf denen Partien und Minispiele warten – rund 100 Aufgaben stehen vor Euch, wenn Ihr alles gesehen und freigeschaltet haben wollt. Überraschend gestaltet sich die Steuerung bei den ’normalen’ Konsolen: Nur zwei Knöpfe sind belegt und dienen für starke und schwache Schläge. Wer Lobs oder Stoppbälle ausführen will, muss die Buttons in Kombination hintereinander drücken – klingt kompliziert, erweist sich aber schnell als praktikabel. Zweischneidig ist die Kontrolle beim Wii: Schwingen hat jeder bei Wii Sports bereits gelernt. Doch die Schlagstärke hängt von der Geschwindigkeit Eurer Bewegung ab, was Irrtümer leichter macht – alternativ spielt Ihr mit Digikreuz und Buttons. Über die Stylus-Steuerung des DS lassen wir schließlich besser Gras wachsen, auch hier ist die traditionelle Kontrolle Trumpf.
Meinung
Ulrich Steppberger meint: Am Anfang war ich irritiert: Wo sind bei Sega Superstars Tennis die Schlagvarianten abgeblieben? Schließlich hätten abgesehen vom Wii alle Controller mehr als genug Knöpfe dafür… Nach kurzer Eingewöhnung gefällt mir die Variante mit den Buttoncombos aber sehr gut, gefühlvolle Stoppbälle klappen wirklich prima. Auch sonst hält der Sportspaß, was er verspricht: witzige Spieler und Courts, die auf allen Systemen hübsch in Szene gesetzt werden, die gelungene Spieldynamik und jede Menge Herausforderungen. Die ersetzen zwar einen ausgewachsenen Karrieremodus wie bei Virtua Tennis mitsamt Wertesteigerung nicht ganz, aber für unterhaltsame Runden taugen sie auf jeden Fall. Bunt, friedlich, spaßig – ein Ass von Sega.
Wertung
10 von Segaspielen inspirierte Courts
16 Maskottchen-Sportler
8 Minispiele
Schläge werden durch Kombinationen von 2 Knöpfen ausgeführt (nicht Wii)
Onlinematches auf PS3 und Xbox 360
Kunterbunter Spaßableger von ”Virtua Tennis”: nicht ganz so ausgereift, aber mit viel Charme, guter Steuerung und witzigen Ideen.
Singleplayer82MultiplayerGrafikSound