Nach 4 Jahren gibt ein wichtiger YouTuber ein neues MMORPG auf, rechnet hart mit ihm ab – Chef antwortet

Ashes of Creation ist für einige die große Hoffnung, dass noch mal ein tolles neues MMORPG aus dem Westen kommt. Das Indie-Projekt ist seit 2016 in Entwicklung und gilt als geistiger Nachfolger des gescheiterten Everquest Next. Für den YouTuber und Twitch-Streamer Narc hat sich diese Hoffnung nach 4 Jahren erledigt. Er rechnet harsch mit dem MMORPG ab. Das ruft sogar den Chef des Spiels, Steven Sharif, auf den Plan.

Wer ist Narc? Der YouTuber und Twitch-Streamer Narc hat seit einiger Zeit fast ausschließlich Content zu Ashes of Creation veröffentlicht und sich auf das MMORPG spezialisiert.

In einem Monat erscheinen dann schon mal 8 verschiedene Videos mit Themen wie Ashes of Creation ist mehr ArcheAge als Archeage 2, Hier ist der lang erwartete PvP-Showcase oder Ist Ashes of Creation nur ein Betrug, um Wale anzulocken?.

Narc sagt: Er habe eine kritische Perspektive zum MMORPG, wolle gar keinen persönlichen Kontakt mit den Devs, sondern schaue von außen auf das Projekt. Er fände es generell absurd, dass ein MMORPG einen Frühzugang für 250 $ verkauft.

2023 war Narc sogar der größte Twitch-Streamer zum MMORPG. Das hat sich aber 2024 erledigt, als PirateSoftware beschlossen hat, mehr über Ashes of Creation zu erzählen. PirateSoftware hat 10-mal mehr Reichweite als der relativ kleine Spezialist Narc und er schwärmt geradezu vom neuen MMORPG.

Doch Narc ist Anfang 2025 offenbar der Kragen geplatzt. Er hat die Geduld mit Ashes of Creation verloren und rechnet mit dem Spiel ab.

YouTuber wirft Ashes of Creation vor, mehr Schein als Sein zu sein

Das ist seine Kritik: In einem „Das ist mein letztes Video zu Ashes of Creation“-Video führt Narc eine Liste von Problemen auf, die er mit dem Spiel hat. Verkürzt lässt sich das in diese Punkte zusammenfassen:

Eine unseriöse Entwicklung, bei der mehr versprochen wird, als wirklich da ist

Der Entwickler nutze FOMO-Taktiken, um teure Zugänge zu Alphas und Betas zu verkaufen und wende zudem unseriöse Geschäftsmethoden an

Technische Probleme machten das Spiel fast unspielbar

Das Team verspräche immer wieder Fortschritte, verschiebe sie dann aber

Die Entwickler moderierten das eigene Reddit und löschten berechtigte Kritik

YouTuber wären durch ein Programm am Erfolg des MMORPGs beteiligt, was ihre Meinung kompromittiert, weil sie finanziell davon profitieren würden, das MMORPG gut darzustellen

Die Entwickler würden offen die Spieler belügen

Der Streamer sagt, er distanziere sich vom Spiel und der Alpha. Im Video klingt er frustriert und geladen mit der Situation um das MMORPG und vor allem mit der, seiner Ansicht nach, betrügerischen Kommunikation durch die Entwickler. In einem Kommentar zum Video wünscht er den Entwicklern aber viel Erfolg und nur das Beste:

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Boss des MMORPGs sagt: Die Reise ist nichts für jeden

Das sagt der Chef: Der Boss von Intrepid, der Millionär Steven Sharif, hat sich zu den Vorwürfen geäußert, und findet einen Ton, der zwischen harschem Dementi und Verständnis liegt (via Reddit).

Er sagt einerseits: Die Behauptungen seien unwahr und verleumderisch. So seien die Leute, die aus dem Reddit gebannt wurden, ein Teil der Community von Narc, die dann in seinem Stream mit dem von ihnen provozierten Bann angaben.

Sharif sagt, er begrüßt die Entscheidung von Narc, sich mal von Ashes of Creation zurückzuziehen. Es sei eben während der komplexen Entwicklung eines MMORPG so, dass es zu Schwierigkeiten kommt: „Die Reise ist nicht für jeden etwas.“

Steven Sharif im Porträt.

Die Entwicklung eines Spiels sei extrem komplex, und die Entwicklung eines MMORPGs noch 10-mal mehr. Es werde die Zeit kommen, in der man kräftig Werbung und Marketing für Ashes of Creation macht, aber die Zeit sei jetzt noch nicht. Irgendwann werde das Spiel reif für mehr Spieler und Tests sein, dann werde man Geld für Werbung ausgeben, aber diese Zeit sei nicht jetzt und das habe er auch jeden Monat immer wieder gesagt.

Das Wichtigste, was man zu Ashes of Creation grade sagen könne und was auch Narc erkannt habe, sei: Es ist noch nicht fertig.

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Entwicklungszeit eines MMORPG ist für alle frustrierend

Das steckt dahinter. Die Antwort von Sharif ist schon einleuchtend und wohlformuliert, aber der Frust des YouTubers ist auch verständlich.

Spiele wie Ashes of Creation sind in einer Zwickmühle: Sie müssen eine attraktive Version des Spiels präsentieren und den Fans verkaufen, damit die finanzielle Unterstützung der Spieler kommt. Denn Ashes of Creation möchte ja, dass sich viele Spieler in die teuren Alphas und Betas einkaufen.

Gleichzeitig ist das Spiel aber noch in Entwicklung. Es ist eigentlich nicht dafür gedacht, schon gezeigt und gespielt zu werden. Ein MMORPG in Entwicklung ist nicht auf Faktoren wie Spaß oder Spielbarkeit optimiert. Bei einem anderen Finanzierungsmodell würde man es noch gar nicht zu Gesicht bekommen.

Bei traditionell entwickelten MMORPGs, etwa aus Südkorea, ist es völlig üblich, dass sie dark gehen und man über Jahre gar nichts hört, selbst wenn man zuvor schon eine Demo gesehen hat, in der das MMORPG so gut wie fertig aussah. Während der Entwicklung von Lost Ark haben Spieler immer wieder gedacht, das Game sei schon lange eingestellt, so sehr hielt Smilegate eine Funkstille durch und entwickelte im Stillen.

Für jemanden, der als YouTuber beruflich die Entwicklung eines solchen Projekts begleitet, ist aber auch eine offene Entwicklung wie bei Ashes of Creation eine frustrierende Situation, weil immer wieder von angeblichen Highlights und Meilenstein der Entwicklung die Rede ist, die dann doch nicht den Hype auslösen oder den Erfolg bringen, den sich ein YouTuber erhofft.

Sharif hat schon völlig recht: Für die meisten Spieler ist es das Gesündeste und Normalste, sich erst mit einem Spiel zu befassen, wenn der Entwickler ruft: Wir sind so weit, schaut alle her, wir sind fertig. Solange die „Wurst noch gemacht wird“, wie Sharif sagt, ist es manchmal besser, nicht genau hinzuschauen.

Wobei man auch sagen muss, dass Ashes of Creation sie 8 Jahren sich Vorwürfe anhören muss, dass da einiges in Entwicklung und Finanzierung des Modells etwas wild wirkt. Das Image ist das Spiel auch nach so langer Zeit nicht los: Millionär erklärt, warum sein MMORPG toll ist und er kein Pyramiden-System-Schwindler

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