Zum neuen Jahr hat die US-Regierung ihre Liste der dem chinesischen Militär zugehörigen Firmen aktualisiert. Neu mit dabei ist Tencent, die Mutterfirma der LoL-Macher Riot Games.
Was ist passiert? Laut einem Bericht von Bloomberg (Paywall) hat die noch amtierende US-Regierung die Mutterfirma der Entwickler von League of Legends, Riot Games, auf eine schwarze Liste für 2025 gesetzt:
Die Notice of Availability of Designation of Chinese Military Companies lässt sich etwa in Bekanntmachung über die Verfügbarkeit der Benennung von chinesischen Militärunternehmen übersetzen. Damit wird die Videospielfirma Tencent als dem chinesischen Militär zugehörig eingestuft.
Nach dem Bekanntwerden am 6. Januar 2025 begab sich der Börsenkurs von Tencent auf Talfahrt. Mittlerweile befindet sich der Kurs bei über 10 Punkten im Minus. Tencent kämpft zum Zeitpunkt dieser News mit einem Wertverlust von über 376 Millionen Honkong-Dollar, also über 468 Millionen Euro.
Riot Games ist eine Tochterfirma von Tencent. Die Entwickler veröffentlichten kürzlich ein neues Video zur neuen LoL-Season:
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Millionen Verluste, weil eine Spielefirma Militär sein soll
Was ist das für eine Entscheidung? Die Vereinigten Staaten von Amerika aktualisieren jährlich die Liste der Unternehmen, die sie dem chinesischen Militär zuordnen. Tencent ist nur eine der Firmen, die für 2025 neu aufgenommen worden sind.
Der Listenplatz bringt keine konkreten Sanktionen mit sich. Allerdings können Firmen, die als dem chinesischen Militär zugehörig klassifiziert sind, von amerikanischen Börsen entfernt werden. Laut PC Gamer wird die Liste von US-amerikanischen Firmen zudem als Warnung angesehen, was Investments und Kooperationen mit den Unternehmen auf der Liste angeht.
Gamespot gibt an, dass die Firmen auf der Liste die Klassifizierung anfechten können.
Werteinbußen und Rufschädigung – Das könnte Tencent passieren
Was bedeutet das für Tencent? Da Tencent nicht an einer amerikanischen Börse gelistet ist, sondern in Hongkong, hat der Listenplatz vermutlich vor allem rufschädigende Auswirkungen. Auch könnte die Zusammenarbeit mit US-amerikanischen Unternehmen zukünftig schwieriger werden.
Konkret hat das Listing bereits zum oben erwähnten rasanten Kursverlust geführt: Noch am 7. Januar 2025 lag der Kurs von Tencent bei 408,60 Hongkong-Dollar pro Aktie und ist mittlerweile auf 369,20 HKD gefallen. Der Preisunterschied pro Aktie beträgt damit 39,40 HKD, was bei 95.456.188 Aktien einen Verlust von 3.760.973.807,20 HKD ausmacht (ca. 468.598.155,41 Euro).
Schlechtere Business-Aussichten können sich auf die Finanzplanung und Finanzierung Tencent-eigener Projekte, aber auch auf die der Tochterfirmen auswirken. Zu besagten Tochterfirmen gehört unter anderem Riot Games, die zuletzt mit der LoL-Serie Arcane einen finanziellen Flopp eingefahren haben soll. Eine weitere Tochterfirma ist übrigens Lightspeed Studios, die aktuell an einer Mobile-Version des MMORPGs Final Fantasy XIV arbeiten.
Ob und wie genau sich die aktuellen Entwicklungen auf Tencent auswirken werden, ist noch nicht genau absehbar. Ein Sprecher nannte das Listing in einem Statement Gamespot gegenüber einen Fehler:
Die Aufnahme von Tencent in diese Liste ist eindeutig ein Fehler. Wir sind kein militärisches Unternehmen oder Lieferant. Anders als Sanktionen oder Exportkontrollen hat diese Liste keine Auswirkungen auf unser Geschäft. Wir werden jedoch mit dem Verteidigungsministerium zusammenarbeiten, um alle Missverständnisse auszuräumen.
Vermutlich wird Tencent das Listing anfechten. Wie es bis dahin weitergeht, ist noch offen.
Bei League of Legends hingegen startet aktuell die neue und erste Season in 2025. Das aktuelle Motto ist Willkommen in Noxus. Freuen können sich die Spieler unter anderem auf neue Skins, ein neues Aussehen für die Map Kluft der Beschwörer sowie neue Spielmechaniken. Alle Details dazu: LoL: Heute startet die neue Season – Welche Änderungen gibt es?
Der Beitrag Mutterfirma von LoL verliert Millionen Euro an der Börse, wegen einer Entscheidung der US-Regierung erschien zuerst auf Mein-MMO.de.