Nach 16 Jahren Konsole habe ich meinen ersten Gaming-PC selbst gebaut – Hat sich das gelohnt?

Der Bau eines Gaming-PCs wirkt für viele unerfahrene Menschen wie Raketenwissenschaften. Die Komponenten sind teuer, man hat Angst beim Bau einen Fehler zu begehen und wenn man sich erst die notwendigen Verkabelungen ansieht, schaltet der Kopf aus. Ich habe mich nach 16 Jahren auf der Konsole nun endlich getraut und einen eigenen Gaming-PC gebaut – ohne PC-Kenntnisse: So ist es gelaufen.

Wer schreibt hier? Ich heiße Christos und schreibe auf MeinMMO vorwiegend über verschiedene Spiele wie Destiny 2, Elden Ring oder auch Fortnite. Was Hardwarekenntnisse angeht, so habe ich öfter meine Konsolen und Controller auseinandergenommen, sie repariert und sogar grundgereinigt. Erfahrung im PC-Bau hingegen ist so gut wie gar nicht vorhanden, deshalb war für mich das Projekt eine spannende Angelegenheit. Ich wollte mich testen und schauen, ob ein kompletter Tech-Noob wie ich seinen Traum-PC bauen kann.

Warum der plötzliche Wechsel? 16 Jahre auf der Konsole sind eine lange Zeit, doch wer wirklich professionell zocken möchte, sollte einen Wechsel auf den PC in Erwähnung ziehen. Ich für meinen Teil hatte viele Gründe:

Ich hatte die lästigen und teuren Abos von Xbox und Sony satt und wollte ohne zusätzliche Kosten online zocken

Die fixen Grafikeinstellungen und Begrenzungen für FPS störten mich gewaltig

Ich wollte schon immer Spiele wie Skyrim durch Mods verbessern und steinalte Games aus meiner Kindheit zocken ohne alte Konsolen auf Ebay kaufen zu müssen

Nun hatte ich die Wahl, entweder ich schlachte mein Sparschwein und gönn mir einmal einen richtig starken Gaming-PC oder rege mich noch weitere Jahre über Konsolen auf: Meine Entscheidung fiel auf erstes.

Der erste Schritt ist getan, doch wie fängt man als kompletter Tech-Noob an, seinen Gaming-PC zu realisieren? Wisst ihr nichts von der Materie, dann müsst ihr euch Infos beschaffen und davon eine ganze Menge.

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Ohne Wissen solltet ihr die Finger davonlassen

Wissen ist bei jeder Sache, die ihr tut, unerlässlich. Wenn es dann noch um den Bau eines Gaming-PCs geht, dann kann ich euch einen Rat geben: Wenn ihr schon von Vorhinein keine Lust habt, euch zu informieren, kauft euch einen Fertig-PC, sonst wird es frustrierend und teuer.

Ich saß einen ganzen Monat daran, mir das Wissen über PCs anzueignen. Durch unzählige Foreneinträge, Videos auf YouTube und Fragen bei unserem Tech-Experten Benedikt Schlotmann sammelte ich mir alles Notwendige an, das ich für den Bau des PCs benötigte.

Dabei ging es vorrangig um:

Die notwendigen Komponenten

Die Funktionsweisen der Komponenten

Kompatibilität der Komponenten

Größen der Hardware

Arten von Gehäusen

Welche Kühlungen existieren

Wie man die Komponenten anschließt

Weshalb die Wattzahl eine große Rolle am Netzteil spielt

Welches Betriebssystem man auswählen sollte

und vieles mehr.

Habt ihr euch das nötige Hintergrundwissen angeeignet, habt ihr schon die halbe Miete, jetzt gilt es die Komponenten zu kaufen und da kommt das zweite Problem.

Starke Hardware ist extrem teuer und rar

Beim Kauf meiner Komponenten wollte ich natürlich nicht das teuerste Angebot eingehen und hab deshalb Seiten wie idealo.de oder geizhals.de genutzt, um die günstigsten Preise abzustauben. Die Preise schwanken je nach Saison und ich habe natürlich die ungünstigste erwischt – meine Preise lagen nicht am höchsten Limit, waren jedoch nah an der Grenze.

Doch auch wenn man das nötige Geld hat, muss man Glück haben, einen Verkäufer zu finden, der euch die Hardware rechtzeitig liefert. Viele Anbieter hatten die notwendige Hardware zu guten Preisen, konnten aber nur mit einer Lieferzeit von 6 Monaten beeindrucken, was für meinen Fall ungünstig war. Man hat also die Entscheidung entweder auf teure Hardware mit geringer Lieferzeit oder günstige Hardware aber langer Lieferzeit.

Eins muss ich jedoch sagen, es hat Spaß gemacht jeden Tag ein neues Päckchen einer Komponente geliefert zu bekommen und dieses auf Unversehrtheit zu prüfen.

Jetzt kommt wohl der spannendste Teil – der Zusammenbau.

Eine unbeschreibliche Erfahrung, die man erlebt haben muss

Liste aller Komponenten, die ich verbaut habe:

CPU: AMD Ryzen 7800X3D

GPU: ASUS TUF RTX 4090

RAM: 2x Kingston FURY DIMM 32 GB DDR5-5600

Motherboard: MSI MAG B650 TOMAHAWK

Netzteil: Montech Titan 1200W

Gehäuse: HYTE Y70

Lüfter-HUB: ARCTIC Gehäuselüfter-HUB – 10-Fach PWM

Speicher für Betriebssystem: WD_BLACK SN770 NVMe SSD 1TB

Speicher für Spiele: WD_BLACK SN850X NVMe SSD 4TB

CPU-Kühler: Noctua NH-D15 G2

Lüfter: 3x Noctua NF-A14x25 PWM, 6x Noctua NF-A12x25 PWM

Wärmeleitpaste: Thermal Grizzly Kryonaut

Betriebssystem: Windows 11 Pro

Der Bau meines PCs war echt spannend, und ich habe jede Minute davon genossen, auch wenn ich auf viele Probleme gestoßen bin. Eins vorweg, erdet euch unbedingt, wenn ihr dabei seid, sensible Komponenten anzufassen.

Als ich dabei war, meine AMD Ryzen 7800X3D in den Sockel zu setzen, erdete ich mich davor und bekam einen Schlag von meiner Heizung. Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie schockiert ich war. Hätte ich das nicht getan, wäre das Risiko hoch gewesen, dass meine CPU einen Schaden davon erlitten hätte.

Doch davon abgesehen lief alles reibungslos und nach Plan. Es fühlte sich so an, als wäre man ein richtiger Experte in dem, was man tut, obwohl man nicht mal weiß, ob die Kiste auch anspringt oder in Flammen aufgeht.

Der gesamte Zusammenbau hat mich an zwei Tagen bis zu 12 Stunden beschäftigt, und das nur aus einem Grund – mein riesiger CPU-Lüfter. Das war das einzige nervige Problem, das mich viele Stunden gekostet hat, und ich zeige euch wieso:

Langsam aber sicher nahm der PC seine Gestalt an

Bei meinem Lüfter handelte es sich um den Noctua NH-D15 G2 – einem Monster, das im Vergleich zu anderen CPU-Lüftern gigantisch wirkt. Als Grafikkarte hatte ich die ASUS TUF RTX 4090, auch ein riesiges Teil.

An sich gäbe es keine Probleme, da ich das Gehäuse von Hyte genommen habe, den Y70. In der Theorie gab es genug Platz, aber dann doch nicht. Der CPU-Kühler war draufgeschraubt und jetzt musste die Grafikkarte rein, doch der Kühler nahm so viel Platz ein, dass ich die Grafikkarte nicht einsetzen konnte, ohne sie zu beschädigen. Sie kann in dem Gehäuse nur vertikal eingebaut werden.

Ihr schraubte also den Kühler ab, setzte die Grafikkarte ein und dann erneut den Kühler ohne Lüfter, doch dann das nächste Problem: Ich hatte auf der Seite der Grafikkarte nicht genug Platz, um die Klammern der Lüfter am Kühler zu befestigen – ich verzweifelte.

Ich war schon kurz davor aufzugeben, doch dann dachte ich mir, ich versuche etwas Unkonventionelles. Ich habe versucht, mit einem Draht die Klammern in Richtung der GPU aus der Entfernung heraus zu spannen. Das klang echt lächerlich und ihr wollt nicht wissen, wie lang das gedauert hat, doch tatsächlich hat es geklappt.

Klar, meine Finger waren danach aufgeschürft, ich habe geblutet, und einige Lamellen vom Kühlkörper waren minimal verbogen (konnte sie sogar zurückbiegen), doch trotzdem hat es funktioniert. An dieser Stelle rate ich euch, schickt euren Kühler zurück und kauft einen, der auch wirklich hineinpasst – ich hingegen wollte unbedingt diesen wuchtigen Kühler haben, also ertrug ich die Tortur.

So minimal war der Abstand zur GPU

Zu guter Letzt spielte ich dann noch Elektriker und verkabelte meinen PC. Erwartet kein perfektes Kabelmanagement, dennoch habe ich mich gut geschlagen, auch wenn das Verkabeln eine Kunst für sich ist. Wer da einen Fehler begeht und die Kabel nur lose eingesteckt hat, riskiert einen Brand, seid da also gewissenhaft.

Als alles fertig war, ging ich mit meinem PC an den Fernseher und schloss ihn an. Die Stunde der Wahrheit, entweder er geht an, zeigt keine Reaktionen oder sprüht Funken. Doch er ging an. Ich habe mich echt wie ein kleines Kind gefreut, das seinen ersten Klötzchenturm gebaut hat.

Nun ist das alles fast einen Monat her, doch wie schlägt sich der PC und wie ist meine Meinung zum Wechsel? Das findet ihr in meinem Fazit.

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Fazit: Viele Pros, aber auch einige Cons

Der PC-Bau war ein voller Erfolg. Ich kann jetzt in den höchsten Grafikeinstellungen zocken und hab dazu noch ein sehr leises System. Sollte mal etwas kaputt sein, tausche ich einfach Komponenten aus, was bei einer Konsole nicht geht. Zu guter Letzt zahle ich keine nervigen Online-Abos mehr für ein Feature, das eigentlich für alle kostenlos sein sollte, die ihren Internetanbieter bezahlen.

So sieht der PC jetzt fertig aus

Es gibt aber auch einige Cons und dazu gehört der Preis. In meinem Falle habe ich versucht, die besten Komponenten für meine Zwecke zu kaufen und landete dabei bei einem Preis von +3.500 €. Je nach Komponenten kommt ihr aber auch mit bis zu 1000 – 2000 € gut zurecht. Wer aber die Grenzen ausreizen will, muss viel zahlen.

Ein weiterer Punkt ist die Anpassung eures PCs. Klar, ihr habt den PC zusammengebaut, aber ihr könnt, falls ihr PMW nutzt, die Drehzahl eurer Lüfter anpassen, damit sie noch leiser drehen. Ihr könnt eure Grafikkarte undervolten damit sie nicht so schnell heiß läuft und geschont wird und gleiches gilt auch für die CPU. Warum das für Kontra spricht, ist der Mehraufwand. Das alles müsst ihr bei einer Konsole nicht machen.

Klar ist die Anpassung rein optional, wer aber ein perfekt abgestimmtes System haben möchte, muss sich erneut informieren, um die Harmonie in seinen Komponenten finden, damit das jeweilige System nach euren Wünschen operiert.

Ich für meinen Teil werde ab sofort nur noch auf PC zocken und freue mich auf die weiteren Jahre, in denen ich mein Setup verbessere. Kennt ihr noch den Moment, indem ihr euer erstes PC-Setup zusammengebaut habt? Schreibt eure Meinung dazu gerne in die Kommentare!

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