Neva – im Test (PS5)

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Spiel:NevaPublisher:Devolver DigitalDeveloper:Nomada StudioGenre:Action-AdventureGetestet für:PS5Erhältlich für:PS4, PS5, Switch, XSXUSK:12Erschienen in:12 / 2024

Fast sechs Jahre ist es her, dass das spanische ­Nomada Studio mit seinem Debütwerk GRIS ein ”spielbares Gedicht” ablieferte – so lautete das Fazit von Max beim damaligen Test (84% in M! 02/19). Zugleich merkte er aber auch an: ”Wäre es nicht so wunderhübsch, hätte ich es nicht ­durchgespielt.” Dass das Abenteuer mehr durch die fantastische Inszenierung überwältigte als mit seinen (trotzdem nicht zu verachtenden) spielerischen Qualitäten, scheint den Machern bewusst gewesen zu sein. Zumindest vermuten wir das, denn die lange Entwicklungszeit für Neva wurde erkennbar auch darin investiert, letzteren Aspekt auszubauen.

Darüber wurde aber wohlweislich die audiovisuelle Komponente nicht vernachlässigt: Neva ist wieder ein Hingucker. Das Action-Adventure setzt stilistisch einerseits auf ätherisch anmutende Naturimpressionen und andererseits auf grobschlächtige Strukturen, untermalt von atmosphärischen Klängen, die den Gesamteindruck wunderbar ergänzen.
Über vier Jahreszeiten hinweg bereist Ihr mit der jungen Frau Alba und dem namensgebenden Wolfskind Neva seitlich scrollende Umgebungen und habt diesmal mehr zu tun. So wurde über ­weite Strecken der Rätselgehalt und Erkundungsaspekt reduziert, wobei einige Passagen trotzdem zum Grübeln anleiten und die Wegsuche nicht ganz ausbleibt. Dafür stehen nun immer wieder Schwertgefechte gegen amorphe Kreaturen an, ebenso wie überraschend fordernde Sprung- und Kletterpassagen, bei denen es durchaus auf Fingerfertigkeit ankommt. Als weiterer spielerischer Aspekt wächst Neva im Lauf der Reise heran und erlernt neue Fähigkeiten, die Ihr nutzen könnt. Hetzt Neva etwa wie ein Projektil auf Gegner oder reitet auf dem Tier. Und auch teils knifflig versteckte Sammel­objekte sowie ­anwählbare Kapitel sind diesmal mit an Bord.

Neva ist also in vielerlei Hinsicht mehr ein ”klassisches Spiel” als GRIS. Ob das eine willkommene Weiterentwicklung ist oder eher nicht, liegt freilich im Auge des Betrachters.

Meinung & Wertung

Ulrich Steppberger meint: Falls Ihr beim Debüt von Nomada Studio das Gefühl hattet, GRIS würde es an spielerischem Anspruch fehlen: Das kann man Neva so nicht mehr ankreiden, wird hier nun doch auch gekämpft und insgesamt aktiver agiert. Allerdings geht dadurch für mein Empfinden ein wenig der Magie verloren. Es wird zwar erneut ein tolles inszenatorisches Erlebnis mit ganz eigenem Stil geboten, aber das Geschehen an sich wirkt, nun ja… gewöhnlicher? Doch das ist Kritik auf hohem Niveau und sollte Euch keinesfalls davon abhalten, Neva auszuprobieren. Was hier visuell aufgeboten und von einem ebenso groß­artigen Soundtrack begleitet wird, ist fast schon ein Kunstwerk zum ­Spielen – was in diesem Fall ausgesprochen positiv gemeint ist.

Wunderschön inszeniertes Abenteuer, aber konventioneller und nicht ganz so beeindruckend wie ”GRIS”.

Singleplayer83MultiplayerGrafikSound

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