Der erfolgreiche deutsche Twitch-Streamer Killian „TANZVERBOT“ Heinrich (26) hat sich in einem Video an seine Fans gewandt. Trotz seiner erfolgreichen Karriere auf Twitch und YouTube habe er in den letzten anderthalb Jahren all sein Geld verprasst, beim Versuch mit reichen Bekannten mitzuhalten. Wegen Steuerschulden sei er nun pleite und schäme sich.
Warum ist TANZVERBOT jetzt verschuldet?
Der 26-jährige Streamer sagt in einem Video vom 13.11. (via youtube), er habe vor etwa 18 Monaten angefangen in „wohlhabenden Kreisen“ zu verkehren und sei darüber der Kaufsucht verfallen. Er fing plötzlich an, sich bis zu 5-mal in der Wochen Markenkleidung zu kaufen, etwa T-Shirts für 400 €.
Dabei kaufte er die Shirts extra eine Nummer kleiner, weil er vorhatte, Gewicht zu verlieren, habe seitdem aber 6 Kilogramm draufgepackt. Er habe in „1000 € die Nacht“-Hotels übernachtet, habe bei Einladungen nie „Nein“ sagen können, denn das sei ihm zu peinlich gewesen.
Außerdem habe er Geld in Aktien und Kryptowährungen verloren, dazu habe er viel weniger gestreamt und als Influencer gearbeitet, ohnehin kaum Deals angenommen und sei über dieses Missverhältnis von Einnahmen und Ausgaben finanziell in die Pleite gerutscht:
Insgesamt wahrscheinlich 2,5 Millionen Follower auf allen Plattformen und ich steh’ jetzt hier und sag euch, dass ich Steuerschulden hab. Wie kann man so dämlich haushalten? Währenddessen andere sich ein Haus kaufen, Alter. 400 Quadratmeter auf easy. […] Aber was hab ich getan? Ich war scheiße kaufsüchtig gewesen. Schön, dass ich jetzt 250 T-Shirts zu Hause hab, wovon mir die Hälfte nicht passen, weil ich immer ‚ne Größe kleiner gekauft hab, weil ich mir dachte: Woah, auf nice. Ich nehm‘ eh ab, dann kann ich das richtig schön tragen. Ja, hat bis heut nicht geklappt. Bis heut hab ich 6 Kilo zugenommen.
Der erfolgreiche Twitch-Streamer hadert schon seit längerem mit seiner schwierigen Vergangenheit. Er galt als eine deutsche Erfolgs-Story auf Twitch, der sich “von unten hochgekämpft hat”. TANZVERBOT wird von seinen Fans vor allem für sein authentisches Verhalten und seine bodenständigen Meinungen geschätzt:
Zoom-Call mit dem Steuerberater macht Streamer klar, dass er verschuldet ist
Das ärgert ihn besonders: TANZVERBOT hadert damit, dass er es eigentlich hätte besser wissen müssen. In seinen Twitch-Streams habe er sich erst vor Kurzem mit dem Fortnite-Streamer Simex beschäftigt, der nach einer erfolgreichen YouTube-Karriere in die Schuldenfalle getappt ist, weil Simex vergessen hatte, Geld für die fälligen Steuern zurückzulegen:
Genau das ist auch TANZVERBOT passiert, dem bei einem Zoomcall mit seinem Steuerberater die Augen geöffnet wurden. Zwar habe er im letzten Steuerjahr viele Ausgaben gehabt und wurde vom Steuerberater dafür ausdrücklich gelobt, weil man so viel abschreiben könne, dennoch sei er bei der Summe der Steuerrückzahlung, die er für noch zu leisten hatte, völlig erschrocken.
Als er dann noch erfuhr, dass er fürs nächste Steuerjahr wieder in Vorleistung gehen musste, wurde ihm seine desaströse finanzielle Lage klar.
Ich hab sehr viel vorausgezahlt und ich dachte mir: Ja gut, das sind jetzt – was weiß ich – ein paar tausend Euro, die ich noch nachzahlen muss, […] Dann gehen wir runter, “zu zahlender Betrag” [lehnt sich zurück in den Sitz und täuscht einen Zusammenbruch mit Todesröcheln vor]. Ich hab so vorm PC gesessen.“
Das entsprechende Segment, in dem er den Zusammenbruch simuliert, beginnt bei 5:47 Minuten:
Wie soll’s weitergehen? Der 26-jährige Streamer sagt, er sei zwar verschuldet, aber sieht seine Zukunft nun wieder stärker im Internet, da komme er her, das habe ihn groß gemacht und aus der Isolation befreit.
„Jetzt, wo ich kein Geld mehr hab, jetzt realisier ich: Jetzt ist mir das wieder peinlich.“
TANZVERBOT sagt: Er sei am Arsch, aber er glaubt, dass er da mit der Zeit schon wieder rauskomme.
Bitter ist, dass der deutsche Streamer Trymacs “junge Kollegen” noch vor wenigen Tagen junge Kollegen davor gewarnt hat, in die Steuerfalle zu tappen, die TANZVERBOT jetzt erwischt hat. Trymacs wendete sich in einem Video vor allem an junge Streamer um die 20 wie LetsHugo und sagte, das müsse mittlerweile jedem klar sein, wie viel Geld man für die Steuer zurücklegen müssen.
Dass es aber auch so einen etablierten und “erwachsenen” Streamer wie TANZVERBOT so ergehen könnte, hat wohl nicht mal Trymacs vermutet.
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