Amazon hat 15 Jahre lang versucht, Steam zu besiegen. Der ehemalige Vizepräsident von Prime Gaming weiß inzwischen, warum sie gescheitert sind.
Um wen geht es? Der US-Amerikaner Ethan Evans berichtet auf dem sozialen Netzwerk LinkedIn von Amazons Kampf gegen Valve und Steam. Evans war bei Amazon der Vizepräsident von Prime Gaming, dem Gaming-Bereich des Unternehmens.
Insgesamt war Evans über 15 Jahre für Amazon tätig und hat dort nach eigenen Angaben zusammen mit zwei Kollegen Prime Gaming aufgebaut (via LinkedIn).
Auf Steam gibt es die verschiedensten Spiele, neben bekannten AAA-Titeln findet ihr auch interessante Neuerscheinungen von eher kleinen Studios:
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„Gamer hatten schon die Lösung ihrer Probleme“
Was sagt Evans zum Kampf gegen Steam? Evans erzählt auf LinkedIn, dass Amazon mehr als 15 Jahre versuchte, Steam zu schlagen.
Erst übernahm Amazon mit Reflexive Entertainment einen kleinen Game-Store und wollte ihn größer machen.
Dann haben sie nach dem Kauf von Twitch einen eigenen Game-Store gegründet und dachten, Spieler würden ihn automatisch nutzen, weil sie Twitch nutzen.
Als Letztes brachte Amazon mit „Luna“ einen Streamingdienst für Spiele, um das Zocken ohne High-End-PC zu ermöglichen.
Doch obwohl sie nach seinen Angaben „mindestens 250x größer“ waren und alles versucht haben, erklärt Evans, verlor Goliath letztlich den Kampf gegen David.
Der Fehler sei gewesen, dass sie unterschätzt haben, warum Gamer Steam nutzten. Steam sei nicht nur ein Store, sondern auch ein soziales Netzwerk, eine Bibliothek und mit den Achievements auch ein Trophäenschrank. Er sagt, „Gamer hatten schon die Lösung ihrer Probleme“ und sie werden nicht die Plattform wechseln, nur weil eine neue da ist.
Amazon musste etwas deutlich Besseres anbieten, um die Spieler doch zum Plattform-Wechsel zu bewegen, sei dabei aber gescheitert. Evans erkannte: „Nur weil man groß genug ist, um etwas zu erschaffen, heißt das noch lange nicht, dass die Leute es auch nutzen werden.“
Evans reflektiert, Amazon hätte erst die Kunden, also die Gamer, verstehen müssen, ehe große Schritte unternommen werden.
Was macht Steam für Gamer so besonders? In den vergangenen Jahren haben viele Stores und Launcher versucht, mit Steam zu konkurrieren, doch die Plattform bleibt der unangefochtene König. Die Spieler haben dabei allesamt verschiedene Gründe, warum sie bei Steam bleiben, aber wie Evans erkannte, spielt vor allem die Vielfalt der Plattform eine große Rolle.
Steam bietet eine riesige Auswahl an Spielen und erlaubt es Gamern, einfach ein bisschen auf der Suche nach neuen Games durch die verschiedenen Kategorien des Stores zu scrollen und neue Titel zu entdecken – Titel, die es in anderen Launchern oftmals nicht gibt. Natürlich seid ihr als PC-Spieler auch über Steam mit euren Freunden verknüpft und seht, welche Spiele sie so zocken oder sich wünschen. Und mit den Achievements hat Steam einen zusätzlichen, belohnenden Anreiz für Trophy-Hunter und Gamer, die alle Spiele vervollständigen wollen.
Auch für MeinMMO-Redakteur Benedikt Schlotmann ist Steam trotz verschiedener Kritikpunkte die Speerspitze der Gaming-Plattformen. Er hat die verschiedenen Launcher und Stores bewertet und in einem Ranking festgehalten: Steam, Epic und Co im Ranking: Welche Gaming-Plattform ist 2024 die Beste?
Der Beitrag Er baute die Gaming-Sparte von Amazon auf – Erklärt nun, wie sie gegen Steam verlieren konnten, obwohl sie viel reicher waren erschien zuerst auf Mein-MMO.de.
