Das MMORPG Cinderstone Online spielt in einer 2,5D-Welt und legt Wert auf Housing, Karawanen-Events und Kämpfe um Burgen, was man in dieser Kombination vor allem aus ArcheAge kennt. Doch der Release lief alles andere als gut und so wurde das Spiel nach nur zwei Monaten erstmal geschlossen.
Was ist bei Cinderstone passiert? Das Indie-MMORPG feierte am 6. September seinen Release im Early Access auf Steam. Doch viele Spieler konnte es nicht begeistern, auch weil es Buy2Play war und ihr 24,99 Euro zahlen musstet, um überhaupt auf die Server zu dürfen:
Den höchsten Peak an gleichzeitigen Spielern errichte Cinderstone Online noch in einem kostenlosen Anspiel-Event im Jahr 2022. Damals loggten sich 683 Personen gleichzeitig ein.
Der Release selbst schaffte es nicht mal, eine dreistellige Spielerzahl zu erreichen.
Zuletzt waren pro Tag nur noch rund zwei bis drei Spieler gleichzeitig online.
Am 14. November teilten die Entwickler deshalb mit, dass die Server abgeschaltet werden. Im Beitrag heißt es, dass das MMORPG leider nie die erhofften Spielerzahlen erreichen konnte und die Ausgaben die Einnahmen bei Weitem überstiegen haben.
Allerdings soll die Abschaltung nicht das Ende von Cinderstone sein:
Wir freuen uns, euch mitteilen zu können, dass wir an einer neuen Free-to-Play-Version arbeiten. Dies ist nicht nur ein neues Spiel, sondern auch ein Zeichen unserer Wertschätzung für eure unermüdliche Unterstützung. Unsere treuen Spieler können sich in diesem neuen Abenteuer auf besondere Premium-Gegenstände freuen – ein kleines Dankeschön dafür, dass sie mit uns auf die Reise gegangen sind.
Wann dieser Re-Release stattfindet, ist derzeit noch nicht bekannt. Zudem gibt es Zweifel, ob das MMORPG wirklich zurückkehrt. Zuletzt versprach dies auch Crowfall im November 2022, wobei es seitdem kein einziges Lebenszeichen von dem Spiel gegeben hat.
Hier könnt ihr euch Gameplay zu Cinderstone Online anschauen:
Unhandliche Steuerung, Balance-Probleme und eine viel zu leere Spielwelt
Was war Cinderstone für ein Spiel? Auf Steam beschrieb sich das Spiel selbst als „niedliches und farbenreiches“ MMORPG in einer 2,5D-Welt. Ihr habt also immer von der Seite auf eure Charaktere geschaut, konntet euch jedoch in alle vier Richtungen in der Spielwelt bewegen.
Das MMORPG legte Wert auf:
12 verschiedene Hauptklassen, die als Tank, Heiler oder DD gespielt werden konnten
Actionreiche Kämpfe
Eine große und offene Spielwelt
Eine Hauptgeschichte und dynamische Quests in der Welt
Housing samt eigener Farm
Verschiedene Life-Skills, darunter Bergbau, Holzfällen und Angeln
Im Endgame soll sich dann alles um Karawanen, die Güter von einem Ort zum anderen transportieren, sowie Kämpfe um Festungen drehen
Sowohl in der Grafik, in den Klassen als auch dem Spielgefühl war es ziemlich einzigartig. Ich selbst habe rund 4 Stunden im Spiel verbracht.
Warum klappte das nicht? Cinderstone Online hatte eine sehr ungewöhnliche Steuerung. Man schaute von der Seite auf den Charakter und nutzt dann WASD, um sich zu bewegen. Da es keine Funktionen für schräge Bewegungen, etwa auf Q und E, gab, lief man immer in einer Art Viereck.
Das führte jedoch zum Problem beim Zielen mit den Angriffen. So konnte man zwar direkt vor einem Gegner stehen, aber befand sich kaum sichtbar auf einer anderen Position der y-Achse und haute einfach ins Nichts. Zudem sah die Ausweichrolle im Spiel total komisch aus und erfüllte auch nur so halb seinen Zweck. Eine wirkliche Strecke legte man damit nicht zurück, sondern man entging eher an der Position stehend dem feindlichen Angriff.
Strecke ist auch ein gutes Stichwort, denn viele Aufgaben im Spiel erforderten es, von A nach B zu laufen und dabei oftmals riesige Wege zurückzulegen. Wirklich spaßig waren die ersten zwei Stunden nicht. Dazu kamen immer wieder Bugs und Anzeigefehler bei Texten.
Laut den Steam-Reviews wurde das auch im fortschreitenden Spiel nicht besser. Im Endgame und im PvP sollen dann noch Balance-Probleme dazugekommen sein. Als Thief etwa haben die Auto-Angriffe mehr Schaden verursacht als die meisten Fähigkeiten, weswegen es klüger war, einfach nur stehenzubleiben und den Charakter zuschlagen zu lassen. Zudem gab es einen Animations-Lock, der den Charakter lange an einer Stelle festgehalten hat.
Hardcore-Fans, von denen es zumindest anfangs einige gab, bemängelten zudem, dass anfangs versprochene Inhalte nicht im Early Access enthalten waren.
Was sagt ihr zu Cinderstone Online? Habt ihr das MMORPG mal ausprobiert oder direkt die Finger davon gelassen?
Wer sich hingegen nach einem neuen ArcheAge sehnt, sollte den zweiten Teil im Blick behalten. Dort gab es letzte Woche neue Infos: