Nach 4.000 Stunden in Rainbow Six habe ich mich auf Siege X gefreut, doch dem Update fehlt die erhoffte große Änderung

MeinMMO-Autor Dariusz hat viele Jahre Rainbow Six: Siege gespielt und sich deshalb große Hoffnung für Siege X gemacht. Die Vorfreude hat sich jedoch etwas gelegt.

Rainbow Six: Siege erhält 2025 ein großes Update und wird somit zu Siege X. Das ist ein wichtiger Schritt, damit der Shooter zukunftssicher bleibt. Das Spiel ist bereits 9 Jahre alt und einige Aspekte sind deutlich in die Jahre gekommen – vor allem die Engine wirkt von dem stetig gewachsenen Umfang des Spiels teilweise überfordert.

Jeder, der Rainbow Six: Siege in den vergangenen Jahren gespielt hat, wird etwa den Sound kritisieren. Der war mal wirklich gut, doch mittlerweile sind Schritte viel zu oft nicht hörbar. Sie sind dann nicht zu leise, sondern einfach nicht da.

Da ich Rainbow Six trotz der zahlreichen Probleme liebe, habe ich mich auf Siege X gefreut – aber das Update wirkt bislang nicht wie der große Neuanfang, auf den Spieler wie ich gehofft haben.

Das ändert Siege X

Siege X erscheint am 10. Juni 2025 (free-to-play für neue Spieler, Ranked benötigt Premium Access)

Es gibt 5 visuell überarbeitete Maps zum Launch: Kafe, Clubhaus, Charlet, Border, Bank

Bestehende Spieler behalten alles, auch Ranked-Zugriff

Es kommt ein neuer permanenter Modus: Dual Front

Größere Squads, 6v6 statt 5v5

Angreifer und Verteidiger spielen zusammen im gleichen Team

Gespielt wird auf einer neuen, größeren Map

Das Ziel: die gegnerische „Basis“ einnehmen und die eigene verteidigen

Alle Operatoren können draußen und drinnen herumlaufen

Es gibt Respawns (etwa 30 Sekunden Respawn-Cooldown)

Der Modus hat einen limitierten Operator-Pool, der sich jede Season ändert

Audio-Überarbeitung

Visuelle-Überarbeitung (Texturen, Belichtung, First-Person-Schatten)

Das Anseilen an Wänden wird verändert (am Seil sprinten, um Ecken klettern)

Zerstörung von Umgebungsobjekten (Feuerlöscher, Gasrohre, Bewegungsmelder)

Bewegungsmelder können mit EMPs deaktiviert oder mit Explosionen zerstört werden

Gasrohre sprühen Flammen und explodieren, wenn angeschossen

Feuerlöscher erschaffen Rauchwolken und können beim Explodieren Gegner betäuben, wenn diese zu nah an der Explosion sind

Neue Animationen, etwa beim Nachladen

Veteranen bekommen Belohnungen für jedes Jahr, dass sie Siege spielen

Jahr 1 Reward ist ein neuer „Black Ice“-Skin;

Es gibt ein Badge, das zeigt, wann man mit Siege angefangen hat.

Der Unranked-Modus kehrt zurück

Einführung eines neuen „Pick & Ban“-System für Operatoren

3 Bans pro Angriff und pro Verteidigung, jede Runde 1 Bann

Beispiel: Runde 1 bannen die Angreifer den Operator Mira, Runde 2 Valkyrie und Runde 3 Jäger.

Der Bann von Runde 1 gilt auch noch in Runde 2.

Nach dem Seitenwechsel werden die Banns zurückgesetzt.

Mit Siege X geht „ShieldGuard“ live, um gegen Cheater vorzugehen. Das erkennt etwa Aktionen, die für legale Spieler unmöglich sind – wie zu schießen, während man sprintet.

Umrandungen für Charaktere werden eingeführt, um Operator besser zu sehen.

Update für das Basis-Movement: Man kann jetzt beispielsweise kleine Vorsprünge herunterspringen (etwa von einem Bett runter) ohne Momentum zu verlieren.

Einführung eines Kommunikationsrads, um etwa ohne Sprachchat einen Push zu koordinieren oder die Sprengung einer Wand zu fordern.

Spieler können fortan ihre Waffe inspizieren

Siege X ist ein Elfmeter ohne Torwart, aber Ubisoft tritt gegen einen Luftballon

Am vergangenen Wochenende (15./16. März 2025) habe ich die Closed-Beta zu Siege X getestet. Hierzu sei gesagt, dass nur der neue 6v6-Modus „Dual Front“ spielbar war. Dennoch reichte das aus, um zumindest einen ersten Eindruck zu gewinnen.

Dass lediglich Dual Front spielbar war, ist jedoch auch mein erster Kritikpunkt:

Siege X ist für Ubisoft ein Elfmeter ohne Torwart. Das heißt, Ubisoft hat die Chance, jahrelange Kritiker zu besänftigen und muss nur noch den Ball ins leere Tor schieben. Die Vorarbeit, die zum Elfmeter führte, haben sie bereits geleistet. Jetzt müssen sie ihn nur noch verwandeln.

Die Vorarbeit, die zum Elfmeter führte

Rainbow Six: Siege hat einige Probleme. Das größte sind natürlich die vielen Cheater. Es gibt aber auch kleine Ecken, die im Fußballschuh drücken und denen sich Ubisoft mit Siege X stellt. Für mich als langjährigen Spieler sind etwa diese drei Änderungen besonders interessant:

Die Überarbeitung des Sounds

Die Einführung von Umrandungen für Operatoren, damit diese unabhängig vom Hintergrund und der gespielten Uniform besser gesehen werden

die Rückkehr von Unranked

Jetzt erfolgte der Elfmeter, doch statt eines hochwertigen Balls aus Leder liegt auf dem Punkt ein Luftballon, der im Wind hin und her eiert, wenn man versucht, den Ballon auf das Tor zu schießen.

Wer schreibt hier? Dariusz spielt Rainbow Six: Siege seit der Closed-Beta und kaufte den Taktikshooter direkt zum Release im Dezember 2015. Insgesamt sammelte er auf PlayStation und PC zusammengerechnet über 4.500 Spielstunden, erreichte den höchsten Rang des Spiels und verfolgte intensiv den E-Sport des Shooters. In den vergangenen Jahren hat Dariusz jedoch nach verschiedenen Änderungen das Interesse am Spiel verloren, hoffte zuletzt jedoch, dass Siege X an den richtigen Schrauben dreht, um seine Liebe zu Ubisofts Erfolgstitel wiederzuerwecken.

Der Elfmeter, der nicht ideal genutzt wurde

Anstelle die wirklich interessanten Änderungen auf den bereits bekannten Maps zu präsentieren, war in der Beta lediglich der neue Modus zugänglich. Dieser spielt auf einer deutlich größeren Map, hat Respawns und findet viel weniger innerhalb eines Gebäudes statt als auf den Karten der anderen Modi. Auf der viel größeren Map verhält sich der Sound natürlich auch anders, als wir es etwa von den Ranked-Maps gewohnt sind.

Außerdem führt Ubisoft mit Siege X ein neues „Pick & Bann“-System für Operatoren ein, das uns in Ranked und Unranked begegnen wird. Das konnten wir natürlich ohne die entsprechenden Modi in der Beta auch nicht testen. Und wie gut die neuen Umrandungen der Operatoren auf den uns bekannten Maps wirklich sind, wissen wir auch noch nicht.

Ubisoft hat sich große Mühe gegeben, das große Update zu präsentieren, lässt uns aber wichtige und interessante Änderungen gar nicht testen. Und der neue Modus reicht nicht aus, Vorfreude auf Siege X zu wecken.

Der neue Modus ist nur ein Nebenprodukt und keine neue Ära

Dual Front kann Spaß machen, aber der Modus ist ganz klar als Nebenprodukt geplant. Der Fokus wird das „normale“ Siege sein. Es wird weiterhin primär darum gehen, in Ranked und den anderen Modi 5v5 zu spielen – schließlich sind die Operatoren und Maps für dieses Gameplay ausgelegt. Ubisoft weiß das und überarbeitet deshalb alte Maps wie Border und Chalet visuell.

Auch spielerisch war mir schnell klar, dass Dual Front eher „eine nette Abwechslung“ als der Start einer neuen Siege-Ära ist. Der Modus ist gut für Neueinsteiger, da sie hier zunächst eine kleine Auswahl Operatoren auf einer einzigen Map lernen. Das erleichtert den Start in das durchaus komplexe Spiel.

Ich werde den Modus jedoch nur spielen, wenn ich keine Lust auf kompetitive Matches habe, sondern entspannen möchte. Und hier liegt mein großes Problem: Schon bei der Vorstellung des Modus betonte Ubisoft, dass ihr eure Drohne nutzen sollt, weil ihr sonst möglicherweise unvorbereitet in den Gewehrlauf eines Feindes blickt.

Wenn ihr in Dual Front eliminiert werdet, erwartet euch ein etwa 30-sekündiger Respawn-Cooldown. Der Modus bewahrt sich dadurch das taktische Gameplay von Rainbow Six: Siege und geht sicher, dass Neulinge auch wirklich alle grundlegenden Mechaniken des Shooters lernen können. Ich muss die grundlegenden Mechaniken aber nicht mehr lernen und möchte in einem Fun-Modus mit Respawn nicht eine riesige Map mit der Drohne auskundschaften oder nach einem Tod 30 Sekunden warten.

Dual Front verfehlt es meiner Ansicht nach also, ein lustiger Modus für zwischendurch zu sein, weil der Tod sich zu bestrafend anfühlen soll. Aber wenn ich ohnehin vorsichtig und bedacht spielen soll, dann zocke ich Ranked oder das zurückkehrende Unranked, denn dort gibt es mehr Operatoren und mehr Maps.

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Siege X bringt nicht die Änderung, die mich zurückholt

Eigentlich ist Siege X ein Schritt in die richtige Richtung und wenn ihr gerade aktiv Rainbow Six zockt, dann werdet ihr euch über die angekündigten Änderungen wahrscheinlich freuen. Mir fehlt jedoch noch das eine große Argument, das eine richtige Rückkehr rechtfertigt.

Das Comeback von Unranked ist cool, aber den Ranked-Spielern großteils egal.

Das Audio-Update ist gut, aber in der Beta war der Sound teilweise immer noch inkonsistent.

Die visuelle Überarbeitung der Maps ist hübsch, aber wirkt sich negativ auf die FPS aus und in kompetitiven Spielen will ich möglichst viele Frames.

Das sind allerdings nur kleine Änderungen und Siege X ist nur ein Update. Wer zuletzt keinen Spaß an Rainbow Six: Siege hatte, wird jetzt nicht auf wundersame Weise zum größten Fan des Shooters. Mich bewegt das Update nicht dazu, weitere 4.000 Stunden in das Spiel zu stecken. Ich werde Rainbow Six in Zukunft immer noch gelegentlich anwerfen und ein paar Runden zocken, aber die Zeit, in der ich fast nichts anderes zocke, ist vorbei und kommt auch mit Siege X nicht wieder. Es ist kein neues Spiel, kein Neuanfang, sondern ein Update, das den in die Jahre gekommenen Shooter zukunftssicher machen soll.

Wenn ich aktuell Rainbow Six: Siege spiele, stören mich verschiedene Sachen. Ich weiß etwa nicht mehr, welchen Operator ich spielen soll. Die einen wurden beim Rebalancing so verändert, dass sie mir keinen Spaß mehr machen, die anderen habe ich so viel gespielt, dass ich auf sie keine Lust mehr habe. Bei den Maps ist es ähnlich. Die „guten“ Maps kann ich nicht mehr sehen und die „schlechten“ Maps gefallen mir immer noch nicht – und Siege X wird daran nichts ändern. Siege X ist kein Siege 2!

Ich habe einfach gehofft, dass Ubisoft es irgendwie schafft, die Magie meines einstigen Lieblingsspiels zurückzubringen. Aber ich muss akzeptieren, dass das nicht passiert. Das Spiel hat sich seither zu stark verändert und ist heute anders, als es 2016 bis 2020 war, als ich es täglich stundenlang spielte. Für mich blieb die erhoffte Änderung demnach aus. Ich spiele inzwischen lieber einen anderen Taktikshooter: Ich habe nach unzähligen Monaten endlich den Shooter gefunden, den ich hoffentlich die nächsten Jahre spielen werde

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