Wer vor 25 Jahren einen besonderen Code kannte, konnte Windows XP kostenlos nutzen

Vor 25 Jahren sorgte ein Windows XP Aktivierungsschlüssel für Aufsehen. Wer diesen Schlüssel kannte, konnte das Betriebssystem kostenlos auf PCs installieren und das sogar vor der offiziellen Veröffentlichung.

Im Jahr 2001 stellte Microsoft sein neues Betriebssystem Windows XP vor. Wie mitunter das Magazin Xataka berichtete, sorgte ein Code bereits wenige Wochen nach der pompösen Markteinführung von Windows XP für eine unerwartete Wendung.

Eine Warez-Gruppe hatte schon vor dem offiziellen Release Zugang zu einer Kopie des Betriebssystems und brachte diese zusammen mit dem funktionierenden Lizenzschlüssel „FCKGW-RHQQ2-YXRKT-8TG6W-2B7Q8“ in Umlauf.

Mit KI lassen sich bereits jetzt solche Lizenzschlüssel erstellen, wenn man sie richtig fragt. Und auch andere sensible Daten sind nicht sicher:

Ein Schlüssel, der den Markt auf den Kopf stellte

Um diesen Schlüssel geht es: Der Volumenlizenzschlüssel „FCKGW“ (VLK) wurde von der Warez-Gruppe Devil’s Own 35 Tage vor der offiziellen Veröffentlichung von Windows XP im Jahr 2001 verbreitet. Dieser Schlüssel ermöglichte es Nutzern, Windows XP zu installieren. Dabei umgeht man die übliche Aktivierung durch Microsoft, ein Vorgang, der illegal war.

Warez-Gruppen spezialisieren sich darauf, digitale Produkte wie Software zu cracken und illegal zu verbreiten. Ihr Ziel ist es, Kopierschutzmechanismen zu umgehen und Software kostenlos verfügbar zu machen. In diesem Fall veröffentlichte Devil’s Own nicht nur den Aktivierungsschlüssel, sondern auch eine ISO-Datei von Windows XP auf P2P-Plattformen wie eMule, was die Verbreitung des Systems ohne die Notwendigkeit einer offiziellen Lizenz ermöglichte.

Wie wurde der Schlüssel verbreitet? Der Schlüssel wurde zusammen mit einer NFO-Datei veröffentlicht, die die Details des Lecks und des Schlüssels beschrieb. Zudem verbreite sich das Bild einer selbst gebrannten CD und des „FCKGW“-Schlüssels im Internet. Microsoft hatte das Aktivierungssystem von Windows XP eingeführt, um Raubkopien zu verhindern. Doch der Schlüssel untergrub die Wirksamkeit der Schutzmaßnahmen.

Microsofts Reaktion: Der Schaden war bereits angerichtet

Die Auswirkungen auf Microsoft: Obwohl Microsoft den „FCKGW“-Schlüssel nachträglich mit dem Windows XP Service Pack 2 (SP2) im August 2004 sperrte, war der Schaden bereits angerichtet. Millionen von Nutzern hatten Windows XP kostenlos installiert, indem sie den illegalen Schlüssel verwendeten. Wie Microsoft damals selbst bekannt gab, hatte die Verbreitung dieses Schlüssels erhebliche Auswirkungen auf die Verkaufszahlen von Windows XP.

Wie ging es nach der Sperrung weiter? Die Tatsache, dass Microsoft versuchte, das Leck zu schließen, änderte wenig an der bereits weit verbreiteten Nutzung des Systems. Der Schlüssel wurde vollständig blockiert. Somit war die Aktivierung mit dem Schlüssel nicht mehr möglich. PCs, die mit diesem Schlüssel aktiviert wurden, erhielten keine Updates mehr und wurden mit WGA (Windows Genuine Advantage)-Benachrichtigungen konfrontiert. Trotzdem wurde XP in vielen Regionen, insbesondere in Entwicklungsländern, noch jahrelang nach der Veröffentlichung von Windows 7 weiterverwendet.

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Auch Jahre später erinnerte sich die Community noch immer an diesen Code. Er tauchte immer wieder in Foren, Memes und nostalgischen Diskussionen auf. Auf Reddit feierten Nutzer regelmäßig den Jahrestag des Schlüssels und wunderten sich, wie sie sich immer noch an diesen erinnern können. Doch wie stark beeinflussen Raubkopien tatsächlich die Entwickler von Software? Eine aktuelle Studie zu Denuvo gibt nun Aufschluss darüber.

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