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Priesterin Momo trägt eine große Verantwortung: Seit ein mysteriöser Glockenschlag erklang, greifen Dämonen das kleine Dorf Koho an. Denn Momo ist nicht einfach nur eine Priesterin, sondern vor allem eine hervorragende Kämpferin mit Klinge und Bogen – und athletisch noch dazu. Also wird sie von der Dorfältesten ausgesandt, die Dämonenplage in den Griff zu kriegen und die geheimnisvolle Glocke zu finden.
Das tut sie in klassischer Metroidvania-Manier. Zu Beginn hat Momo nur ein paar Fähigkeiten: Sie läuft, sie springt, hat eine Nahkampf-Combo, einen Bogen für Fernangriffe, auch eine nützliche Ausweichrolle mit den obligatorischen Unverwundbarkeits-Frames ist im Repertoire. Damit Ihr die nicht übermäßig ausnutzt, gibt es einen Ausdauer-Balken.
Alle weiteren Upgrades und Fähigkeiten sammelt Ihr im Verlauf des Spiels auf. Diverse Beeren und Früchte erhöhen die Lebensenergie, die Ausdauer oder die Magieleiste, Euren Angriff steigert Ihr in gleicher Art. Das ist allerdings auch mithilfe von diversen Siegeln möglich: Von denen könnt Ihr immer nur eine bestimmte Anzahl anlegen, aber dafür modifizieren sie manche Aktion gehörig. So kann beispielsweise ein Pfeilschuss bei voller Ausdauer ein Vielfaches an Schaden im Vergleich zu regulären Distanzangriffen anrichten. Die Siegel findet Ihr entweder unterwegs oder Ihr bringt Eurer Freundin Cereza ein paar Ressourcen, damit sie Euch etwas Hübsches bastelt.
Essenziell sind aber vor allem neue Fähigkeiten, mit denen Ihr Euer Aktionspotenzial erweitert. Mit Sprint, Doppelsprung Co. erkundet es sich gleich viel besser und wer die Umgebung ordentlich erforscht, der entdeckt sogar tierische Begleiter. Eine nützliche, stets einblendbare Karte zeigt Euch, wo Ihr gerade seid, wo es noch etwas aufzustöbern gibt und auch unterschiedliche Biome sind durch individuelle Farben gekennzeichnet. Was dagegen fehlt, sind Erfahrungspunkte – tumbes Level-Grinden ist hier nicht vorgesehen.
Inhaltlich steht das neue ”Momodora weitgehend für sich, aber wer die Vorgänger nicht kennt, der darf sich deren Geschichte noch einmal zusammenfassen lassen.
Meinung & Wertung
Thomas Nickel meint: Keine Frage: Moonlit Farewell ist das bisher beste Momodora-Abenteuer. Die Pixel-Grafik ist rundum stimmig, die Musik atmosphärisch und geht gut ins Ohr, die Extras und Upgrades machen allesamt Spaß. In den ersten Minuten fühlen sich Steuerung und Spieltempo zwar noch etwas gemächlich an. Aber das verfliegt schnell und insbesondere mancher Bosskampf sorgt für gehörig Adrenalin. So gibt sich der nunmehr fünfte Teil spielerisch keine Blößen, gleichzeitig setzt er aber auch keine großartig neuen oder eigenständige Akzente. Ihr bekommt ein handwerklich sauberes Pixel-Metroidvania geboten, das sich in seinem Genre allemal behaupten kann. Aber ob Ihr nun hier zugreift oder lieber bei einem der zahllosen anderen Genrewerke – das ist letzten Endes eine Frage Eures persönlichen Geschmacks.
Gutes Metroidvania mit schöner Präsentation – neue oder eigenständige Genre-Impulse gibt es aber nicht.
Singleplayer82MultiplayerGrafikSound
