Ein Tech-YouTuber wettert gegen Nvidia, wirft der Firma problematische und manipulative Praktiken im Umgang mit Tests der RTX 5060 vor

Nvidia hat seine RTX 5060 vorgestellt, doch verteilt das Gerät nur an ausgewählte Tester. Das sorgt für eine große Debatte unter Spielern. Steve Burke vom bekannten YouTube-Kanal Gamers Nexus schimpft über diese Praxis, dass man Testgeräte an bestimmte Voraussetzungen koppelt.

Das ist die aktuelle Situation:

Nvidia bringt am 19. Mai 2025 seine neue RTX 5060 auf den Markt. Das ist auf dem Papier eine Einsteigergrafikkarte mit 8 GB Videospeicher, die sich an Full-HD-Gaming richtet.

Bereits im Vorfeld hatte Nvidia Journalisten mitgeteilt, dass es vor dem Release keine Testmuster und Treiber geben werde. Das ist normalerweise das übliche Vorgehen, wenn neue Hardware auf dem Markt erscheint. Dann werden wichtige Tester vorher mit einem Gerät bemustert.

Kurz vor dem Release sind nun erste Previews zu der Grafikkarte erschienen. Experten, darunter der YouTuber Gamers Nexus, schimpfen über die Praxis von Nvidia, ihre Grafikkarten nur unter bestimmten Voraussetzungen zu vergeben.

Gamers Nexus kritisiert Praxis von Nvidia

Das ist die Kritik von Gamers Nexus: Steve Burke, Chefredakteur von Gamers Nexus, berichtet in einem aktuellen Video auf YouTube über die Test-Situation rund um die neue GeForce RTX 5060. Sein Vorwurf, den andere teilen: Nvidia setzt laut Burke auf problematische und manipulative Praktiken von Nvidia im Umgang mit der Tech-Presse und unabhängigen Reviewern.

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Das Video von Gamers Nexus zu Nvidia.

Wie Burke berichtet, versuche Nvidia, Berichterstattung gezielt zu beeinflussen, indem sie Zugang zu Interviews, Technik-Insights und Testmustern an Bedingungen knüpfen. Gamers Nexus kritisiert diese Taktik als unethisch und schädlich für die Glaubwürdigkeit der gesamten Tech-Berichterstattung.

Die Argumente von Gamers Nexus:

Nvidia gewährt Zugang zu Technik-Experten, Interviews und Vorab-Testmustern nur dann, wenn Reviewer bestimmte Technologien wie DLSS und MFG 4X prominent in ihren Reviews behandeln.

Nvidia sieht die Beziehung zu Reviewern offenbar als „Geschäft“: Wer kooperiert, bekommt Zugang, wer nicht, wird ausgeschlossen. Und genau das untergrabe die Unabhängigkeit und Objektivität der Berichterstattung.

Nvidia versucht, die Darstellung ihrer Produkte in der Öffentlichkeit gezielt zu steuern, indem sie „freundliche“ Medien bevorzugt mit exklusivem Zugang versorgt. Weniger kooperative oder kritische Medien werden benachteiligt oder von wichtigen Informationen ausgeschlossen.

Durch diese Praktiken wird die Glaubwürdigkeit aller Reviews zu Nvidia-Technologien (insbesondere DLSS und MFG) beschädigt, weil Leser und Zuschauer nicht mehr wissen können, ob die Berichterstattung unabhängig ist.

Nvidia ist laut Gamers Nexus in der Branche bekannt dafür, auf Kritik oder unerwünschte Berichterstattung mit harten Maßnahmen zu reagieren. Aus diesem Grund habe sich etwa Hersteller EVGA aus der Nvidia-Partnerschaft zurückgezogen.

Steve Burke erklärte, dass man sich dem Risiko aussetze, dass man durch die Offenlegung dauerhaft Zugang zu Produkten von Nvidia verliere. Die Transparenz und Ehrlichkeit gegenüber der Community sehe man aber als wichtiger an.

Was ist an den Vorwürfen dran? Es ist nicht das erste Mal, dass Nvidia mit ähnlichen Vorwürfen Aufsehen erregt. So erklärte etwa das Magazin Heise.de, dass Nvidia von Journalisten verlangt hatte, eine weitgehende NDA-Erklärung zu unterschreiben. Heise schrieb dazu: „Nvidia-NDA als Maulkorb für Journalisten.“

Bei der RTX 4060 soll es diese Praxis mit exklusiven Vorberichten ebenfalls gegeben haben. Davon berichtet unter anderem Computerbase.de: Auch hier gab es eine exklusive Erlaubnis des Herstellers, wenn man den Fokus der Berichterstattung im Rahmen dieser Inhalte auf den Leistungsgewinn per DLSS 3 inklusive Frame Generation legt, nur in ausgewählten Spielen vergleicht und nur mit von Nvidia vorgegebenen Einstellungen testet.


Autoplay

In Deutschland kommt die Preview von GameStar Tech und sieht sich deswegen Kritik ausgesetzt

Wie sieht die Situation bei uns aus? In Deutschland hat das Magazin GameStar Tech exklusiv die RTX 5060 vorab in einer Preview testen können. GS Tech machte die Voraussetzungen für einen Test von Nvidia transparent und öffentlich sichtbar und wird wegen der Preview zum aktuellen Zeitpunkt stark kritisiert.

GameStar Tech hat dazu bereits Stellung bezogen, die Hintergründe erläutert und angekündigt, künftig anders mit solchen Situationen umzugehen. Außerdem wird es final noch einen unabhängigen Test zur GeForce RTX 5060 geben, der nicht an Bedingungen geknüpft sein soll:

Vielen Dank für euer ehrliches Feedback. Unser ursprüngliches Ziel war es, euch zum Launch eine erste Orientierung zur RTX 5060 zu geben. Allerdings haben wir unterschätzt, welches Signal dies sendet. Unser eigentliches Ziel haben wir so nicht erreicht.

Daraus ziehen wir unsere Konsequenzen: Wir werden künftig keine Previews mehr unter derart strengen, an einen Test gekoppelten Bedingungen veröffentlichen.

Unser Fokus ist und bleibt ein unabhängiger Test – nicht nur bei Grafikkarten. Für den finalen, umfassenden Test der RTX 5060 werden wir uns daher die Zeit nehmen, die notwendig ist, um alle wichtigen Fragen gründlich und fundiert für euch zu beantworten.

GameStar Tech gehört wie MeinMMO zur Webedia GmbH.

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Euch sind 2.300 Euro für eine Grafikkarte zu teuer, ihr wollt aber trotzdem in den nächsten Jahren problemlos spielen? MeinMMO hat ein paar Empfehlungen, die sich ebenfalls für Gaming lohnen, aber keine 2.000 Euro kosten. 6 Alternativen zur RTX 5000, wenn ihr keine 2.300 Euro für eine Grafikkarte ausgeben wollt

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