Ein Shooter ging 2022 viral, weil Gamer zurück in ihr Kinderzimmer wollten, doch das Spiel scheiterte trotzdem. Die Entwickler finden das allerdings nicht schlimm.
Was ist das für ein Spiel? Hypercharge: Unboxed ist ein Shooter, in dem ihr in die Rolle einer Spielzeugactionfigur schlüpft und euch in verschiedene Spielzeug-Schlachten stürzt. Diese führen euch in den Garten einer Familie, in einen Spielzeugladen oder in ein Kinderzimmer. Gespielt wird im Koop gegen die KI oder gegen andere Spieler.
Das Spiel ging 2022 auf Twitter (heute X) viral. In einem Post, der sich mit Hypercharge: Unboxed und den Entwicklern beschäftigte, waren zahlreiche positive Eindrücke zu lesen. Der Post verzeichnete über 380.000 „Gefällt mir”-Angaben und 43.000 Retweets (via X).
Autoplay
Wie steht es um den Shooter? Nach dem großen Hype folgte jedoch kein Erfolg auf Steam und so hatte Hypercharge fast durchgehend unter 100 gleichzeitig aktive Spieler. Dennoch erschien der Shooter einige Zeit später auch auf Xbox und am 30. Mai 2025 auf PlayStation.
In den sozialen Netzwerken kritisieren einige Spieler das Spiel und die Entwickler für den PlayStation-Release, weil diese den Spielzeug-Shooter auf eine neue Plattform bringen, obwohl das Spiel auf den alten Plattformen fast tot ist. Jetzt haben sich die Entwickler zu der Thematik geäußert.
„Haben das Spiel gemacht, das wir uns als Kinder immer wünschten“
Was sagen die Entwickler? Die Entwickler erklären, dass sie glücklich sind, auch wenn sie keine Millionen Spieler oder Verkäufe haben. Ihnen reiche es aus, wenn jemand Spaß daran habe, das Spiel im Couch-Koop mit seinem Kind zu spielen (via X).
Außerdem betonen die Entwickler, sie seien nicht faul, sondern eben nur ein kleines, fünfköpfiges Team, das hart daran arbeitete, das Spiel auf die drei großen Plattformen zu bringen. Generell gehe es ihnen aber bei der Arbeit nicht um den finanziellen Erfolg:
Wir brauchen nicht Millionen von Spielern gleichzeitig online. Hypercharge ist kein reines Online-Spiel. Du kannst es spielen, wie du willst. Und ehrlich gesagt, das ist vollkommen in Ordnung. Ich habe es schon einmal gesagt, und ich werde es bis zu meinem Tod sagen. Beim Spielemachen ging es noch nie darum, reich zu werden, berühmt zu werden oder die meisten gleichzeitigen Spieler zu haben.
Für uns bedeutet reich zu sein, jeden Tag aufzuwachen und das zu tun, was wir lieben, mit den Menschen, die wir lieben. Es bedeutet, etwas Sinnvolles zu schaffen. Wir haben das Spiel gemacht, das wir uns als Kinder immer wünschten. […] Solange wir unsere Rechnungen bezahlen, unsere Familien ernähren und weiterhin das erschaffen können, was uns am Herzen liegt, dann ja, in unseren Augen sind wir bereits reich. Das ist es, was Erfolg für uns bedeutet.
Hypercharge: Unboxed via X
Zudem führen die Entwickler aus, dass es nicht schlimm sei, wenn sie Geld verlieren oder Millionen von Spielern verpassen, weil sie nicht auf ein Free-to-play-Modell und Mikrotransaktionen setzen. Dafür können sie weiterhin ruhig schlafen, weil sie nicht „gegen das verstoßen, woran sie glauben.“
Wie es mit Hypercharge: Unboxed weitergeht, ist derzeit unklar. Eine Roadmap gibt es nicht, weil die Entwickler sich nicht auf Deadlines festlegen wollen. Der PlayStation-Release war der nächste große, wichtige Schritt, den sie nun erfolgreich gegangen sind. Der Shooter habe sich dort laut den Entwicklern in 3 Tagen über 40.000 Mal verkauft (via X).
Bei den Spielerzahlen ist es natürlich trotzdem unklar, wie lange das kleine Entwicklerteam das Spiel weiterhin unterstützen wird und ob noch Inhaltsupdates folgen. Ich persönlich habe schon 2023 damit gerechnet, dass der endgültige Tod von Hypercharge unmittelbar bevorstehen könnte. Meine gescheitere Vorhersage könnt ihr hier nachlesen: 5 Online-Shooter, die 2023 sterben könnten
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