Eine Studie des MIT hat Personen untersucht, die ChatGPT bei bestimmten Aufgaben verwenden. Hier stellten die Forscher fest, dass diese Personen eine geringere Gehirnaktivität als andere Personen aufwiesen und nach mehreren Monaten sogar faul wurden und lieber zur KI griffen, als selbst Dinge zu erledigen. Die Studie hat jedoch einen Haken: Die Datengrundlage ist bisher sehr klein und umfasst gerade mal rund 50 Personen. Dennoch erklärte die Hauptautorin der Studie, dass man mit der Veröffentlichung nicht länger warten wolle.
Eine Studie des MIT (kurz für Massachusetts Institute of Technology) hat untersucht, wie sich KI wie ChatGPT auf Personen und ihre Fähigkeiten zu denken auswirkt.
Die Studie ist zwar nicht sehr umfangreich und daher nur begrenzt aussagekräftig, dennoch sind die Ergebnisse teils besorgniserregend. Die Studie des MIT findet ihr im PDF-Format.
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50 Personen sollen Aufsatz schreiben: ChatGPT-Nutzer schneiden am schlechtesten ab
Was hat das MIT gemacht? Speziell wollte man die Auswirkungen des Einsatzes von KI bei Schularbeiten untersuchen, da immer mehr Schüler KI einsetzen. Das geht teilweise so weit, dass Universitäten Studenten wegen Nutzung von KI hinauswerfen.
In der Studie wurden 54 Probanden im Alter von 18 bis 39 Jahren aus der Gegend von Boston in drei Gruppen eingeteilt und gebeten, insgesamt 3 Aufsätze zu schreiben. Dabei ging es um 20-minütige Aufsätze zum Thema der Ethik der Philanthropie, die sehr komplexe Diskussionsmöglichkeiten liefern können.
Die erste Gruppe sollte ChatGPT verwenden.
Die zweite Gruppe sollte Google als Suchmaschine verwenden.
Die dritte Gruppe sollte kein Hilfsmittel für den Aufsatz einsetzen.
Die Forscher setzten bei dem Test ein Elektroenzephalogramm (EEG) ein, bei dem die elektrische Aktivität des Gehirns gemessen und grafisch dargestellt wird. Insgesamt zeichnete man die Gehirnaktivität der Schreiber in 32 Regionen des Gehirns auf.
Dabei stellten die Forscher fest, dass die ChatGPT-Nutzer von den drei Gruppen die geringste Gehirnaktivität aufwiesen und „auf neuronaler, sprachlicher und verhaltensbezogener Ebene durchweg schlechter abschnitten“. Im Laufe mehrerer Monate wurden die ChatGPT-Nutzer mit jedem weiteren Aufsatz fauler und griffen am Ende der Studie häufig auf Copy-and-paste zurück.
Die Studie legt nahe, dass die Verwendung von sogenannten „Large Language Models“ (kurz: LLM) dem Lernen schaden könnte, insbesondere bei jüngeren Nutzern. Das ist auch der Grund, warum Nataliya Kosmyna, die Hauptautorin der Studie, es für wichtig hielt, die Studie zu veröffentlichen, obwohl die Datengrundlage so klein ist (via time.com):
Was mich wirklich dazu motiviert hat, die Studie jetzt zu veröffentlichen, bevor ich auf eine vollständige Peer-Review warte, ist, dass ich befürchte, dass in 6-8 Monaten irgendein politischer Entscheidungsträger beschließen wird, ‚lasst uns einen GPT-Kindergarten einrichten‘. Ich denke, das wäre absolut schlecht und schädlich. Die sich entwickelnden Gehirne sind am meisten gefährdet.
Wie schnitten die KI-Probanden ab? Die Gruppe, die die Aufsätze mit ChatGPT schrieb, lieferte alle sehr ähnliche Aufsätze, denen es an originellen Gedanken mangelte und die sich auf dieselben Ausdrücke und Ideen stützten. Zum dritten Aufsatz hin wurden die Ergebnisse immer schlechter und die Probanden ließen die KI die gesamte Arbeit machen. Auf ein ähnliches Ergebnis kam auch eine Lehrerin, die einen Abituraufsatz von ChatGPT überprüfen sollte: Die Texte wirken oberflächlich und laut den beiden Englischlehrern, welche die Aufsätze prüfen sollten, „seelenlos“.
Wie schnitt die dritte Gruppe ab? Die Gehirne der Gruppe, die nur mit dem eigenen Kopf arbeitete, zeigte die höchste Aktivität im Gehirn. Die Forscher fanden außerdem heraus, dass die dritte Gruppe engagierter und neugieriger war, mehr Eigenverantwortung übernahm und zufriedener mit ihren Aufsätzen war.
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