Tony Hawk’s Pro Skater 3 + 4 erscheint in neuem Glanz. MeinMMO-Autor Max Handwerk durfte schonmal testen.
„Hier!“ – Selten habe ich mich so schnell auf etwas zurückgemeldet, wie auf die Frage, wer in unserer Redaktion das neue „Tony Hawk’s Pro Skater 3 + 4“ antesten möchte.
Warum? Das ist schnell erklärt: Ich liebe diese Skateboard-Reihe ohne Ende. Mein erstes Tony-Hawk-Spiel war „Underground“ für die PS2, das wir in der Familie unzählige Male aus der Videothek ausgeliehen haben. Danach holte ich alle Pro-Skater-Teile nach und spielte auch die folgenden Spiele. Erst, als die realen Skateboard-Controller kamen, kühlte die Leidenschaft ein wenig ab.
Jedenfalls, bis „Tony Hawk’s Pro Skater 1 + 2“ im Jahr 2020 von Vicarious Visions und Activision veröffentlicht wurde. Dieses Remake machte einfach alles richtig und schaffte es, den Zauber von damals wieder auf den Bildschirm zu hexen.
Das Spiel kam gut an und der Wunsch nach einer Fortsetzung kam auf. Doch dann wurde ein weiteres Remake immer unwahrscheinlicher, da Vicarious Visions Blizzard zugeordnet wurde.
Es fehlte an jemandem, der übernahm. Doch dann trat Iron Galaxy auf den Plan, übernahm das Projekt „Pro Skater 3 + 4“ – und nun haben wir das Ergebnis.
Ehrlich gesagt: Bei mir kamen Sorgen auf, ob das nächste Game ohne Vicarious Visions an das fantastische 1 + 2 anknüpfen könnte. Aber meine bisherigen Stunden mit 3 + 4 lassen nur ein Urteil zu.
Das neue Entwicklerteam hat es geschafft.
Tony Hawk hat meine Jugend geprägt, jetzt kann er auch meine 30er haben
Kennt ihr diesen Filmausschnitt aus Ratatouille, in dem der Restaurantkritiker Ego einen Bissen von einem Gericht nimmt und sich nur durch den Geschmack plötzlich in seine Kindheit zurückversetzt fühlt?
Genau dieses Gefühl löst Tony Hawk’s Pro Skater 3 + 4 bei mir aus, wenn aus den Lautsprechern Motörheads „Ace of Spades“ dröhnt, Tony Hawk auf einem Kreuzfahrtschiff mit seinem Board über eine Rail grindet, abspringt, einen Flip-Trick ranhängt und die nächste Rampe herunterjagt.
Danach geht es wieder nach oben, Pfeiltaste rechts, Pfeiltaste runter, Kreis – und der 360 Varial McTwist wird butterweich gelandet, während das Geräusch, das jeder „Spezialtrick“ im Spiel macht, die nächsten Nostalgie-Schauer im Hirn aktiviert.
Für ein Remake eines Spieleklassikers ist das vermutlich ein gutes Zeichen – denn sicherlich war es eines der Ziele der Entwickler, diese Nostalgie hervorzurufen, bei allen, die damals schon auf dem digitalen Skateboard herumgerollt sind. Bei mir hat’s geklappt – und damit war meine wichtigste Anforderung an das Spiel schon erreicht: Tony Hawk’s Pro Skater 3+4 spielt sich wie früher und macht mindestens genau so viel Spaß.
Aber legen wir die Nostalgie-Brille einmal weg, denn vermutlich ist nicht jeder hier Anfang 30 und hat Tony-Hawk-Spiele früher rauf und runter gespielt. Was bietet dieses Spiel eigentlich an Inhalten?
Mit Tony geht’s über das Schiff
Verrückte Ziele gehören dazu
Das Spiel kann richtig schick aussehen
Fans der alten Parks werden sich zu Hause fühlen
Die verschiedenen Level wurden liebevoll aufbereitet
Mit Spezialtricks holt ihr besonders viele Punkte
Was steckt in Tony Hawk’s Pro Skater 3 + 4? Wir haben es getestet
Ich fasse zusammen: Das Herzstück ist der Tour-Modus. Hier spielt ihr nach und nach die 19 Parks des Spiels und löst verschiedene Ziele, um weitere Parks in der Tour freizuschalten. Die Parks kennt man zum großen Teil von früher, von der Gießerei über Kanada bis hin zu Alcatraz. Sie wurden liebevoll neu aufgebaut und sehen richtig gut aus. Es gibt aber auch ein paar neue!
Die Ziele in den Parks rangieren von einfachen „Knacke den Highscore durch Tricks“-Zielen über Sammelaufgaben bis hin zu Zielen wie „Versaue Touristengruppen ihre Fotos“, „Rette einen Maler vor einem Hai“ oder „Löse ein Erdbeben aus“ – was Skater eben so tun. Diese Spiele waren schon immer voller chaotischer Energie, und das ist auch im neuesten Ableger so.
In jedem Level hat man ein Zwei-Minuten-Limit, in dem man so viele Ziele wie möglich zu lösen versucht. Ist der Timer abgelaufen, kann man wieder einen neuen Lauf starten, und weitere Ziele lösen – bis man alles geschafft hat. Das kann durchaus dauern, denn während einige Ziele „nebenbei“ erledigt werden, ist es bei manchen gar nicht so leicht, auf die Lösung zu kommen.
Hierzu sei gesagt: Das war in THPS 3 immer schon so, in THPS 4 hat man damals auf einen frei erkundbaren Karrieremodus gesetzt, ohne Timer. Dass der Timer nun auch in den THPS-4-Leveln vorhanden ist, anstatt den von damals gewohnten Karrieremodus umzusetzen, störte einige Fans im Voraus. Mir hat es im bisherigen Test tatsächlich nichts ausgemacht – das Spiel funktioniert auch so gut. Es gibt im Spiel aber auch die Option, den Timer auf bis zu 60 Minuten zu verlängern, wenn man etwas Ziele abarbeiten und einfach ein bisschen herumskaten will.
Neben den Zielen findet ihr in den Leveln auch verschiedenste Collectibles.
Geldbündel
Geheime Skateboards
Iron-Galaxy-Abzeichen
Stat-Punkte
Das könnt ihr alles einsammeln. Und damit könnt ihr wiederum Kleidung für eure Skater kaufen, neue Skater freispielen, alte Skater verbessern, Skate-Videos anschauen, mehr Spezialtricks verwenden oder andere neue Inhalte aktivieren.
Und das ist ein Punkt, den ich an diesem Spiel sehr schätze: Man sammelt hier und da Sachen ein, erledigt ein paar Ziele und plötzlich gibt es was Neues zum Ausprobieren – ob Skater, Kleidung oder sogar Skatepark. Man spielt Dinge nach und nach frei – wie früher!
Skater gibt es übrigens auch jede Menge. Klassische Skater von früher, moderne Skater und auch ein paar verrücktere Charaktere. Außerdem könnt ihr eigene Skater erstellen, die frei anpassbar sind.
Es soll sogar Endgame-Herausforderungen geben, die man freispielt, sobald man alle Ziele in den Parks abgeschlossen und die Wettbewerbe gewonnen hat. Ganz so weit bin ich aber noch nicht.
Ansonsten bietet das Spiel:
Einen Multiplayer-Modus – Online, aber auch lokal im Splitscreen
Darin sind wiederum verschiedene Wettbewerbe enthalten, die man gegeneinander fahren kann. Das fängt beim Highscore-Vergleich an und hört beim Fangenspielen auf.
Ihr könnt einen eigenen Park erstellen und Parks von anderen Leuten spielen. Das Create-A-Park-Feature wurde offenbar ebenfalls umfangreicher gestaltet, hier konnte ich allerdings noch nicht allzu tief einsteigen.
Auch eigene Ziele in den Parks kann man erstellen.
Ansonsten kehren Modi wie das freie Fahren oder die 2-Minuten-Herausforderung in jedem Park mit globalem Highscore-Vergleich zurück
Und ihr könnt eine Art Speedrun-Modus spielen, wo verglichen wird, wer am schnellsten die Ziele eines Parks abschließen kann.
Einen umfangreichen Soundtrack mit passender Skate-Musik – großteils von früher
Einen Fotomodus hat das Spiel auch
Um die Zusammenfassung zusammenzufassen: Hier gibt es eine ganze Menge zu spielen. Dazu muss aber gesagt werden, dass das grundlegende Gameplay aus Skaten, Tricks landen und Erkundung der Levels, um Ziele zu lösen, eigentlich immer das Gleiche bleibt. Wer das gern hat, ist hier richtig. Wer weniger auf Skateboard-Chaos steht, ist es nicht.
Ihr werdet es meinem Bericht angemerkt haben: Mich hat das Spiel ziemlich abgeholt. Allein dadurch, wie es das alte Tony-Hawk-Gefühl wieder zurückbringt, aber auch durch die schiere Menge an Möglichkeiten, die Skatespiele auf neue Art und Weise zu erkunden. Ich freue mich auch ziemlich darauf, sämtliche Geheimnisse, freischaltbaren Dinge und Kreationen anderer Spieler zu entdecken. Wie steht ihr zu den Tony-Hawk-Spielen? Sind sie etwas für euch, oder eher nicht? Teilt es uns in den Kommentaren mit!
Der Beitrag Das neue Tony Hawk fühlt sich wie Zocken vor 20 Jahren an – Auf die gute Art erschien zuerst auf Mein-MMO.
