Ein YouTuber zeigt und bewertete Spiele-Konsolen. Jetzt drohen ihm mehrere Jahre Gefängnis. Konkret geht es um die Spiele, die er möglicherweise auf seinen Konsolen verwendet.
Um wen geht es? Der italienische YouTuber Once Were Nerd behandelt eine Vielzahl von Themen rund um Retro-Gaming. Sein Schwerpunkt liegt vor allem auf Handheld-Konsolen, mit denen sich auch ältere Spiele problemlos nutzen lassen.
Doch eine kürzliche Rezension zu einem Handheld wurde zum Problem für den YouTuber. Laut dem YouTuber erschienen am 15. April Zollbeamte der Guardia di Finanza (spezialisierte italienische Polizeitruppe, die dem Ministerium für Wirtschaft und Finanzen untersteht) mit einem Durchsuchungsbefehl in seiner Wohnung und seinem Büro, um Ermittlungen wegen der Verbreitung von raubkopierten urheberrechtlich geschützten Materialien anzustellen. Davon berichtet das englischsprachige Magazin Androidauthority.
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YouTuber soll illegale Kopien von Spielen auf seinen Geräten verwenden
Was wird dem YouTuber vorgeworfen? Dem italienischen YouTuber wird vorgeworfen, dass er raubkopiertes urheberrechtlich geschütztes Material verbreitet.
Die Beamten sind nach italienischem Recht jedoch nicht verpflichtet, genau anzugeben, worin die Vorwürfe bestehen und wer sie erhoben hat, bis die ersten Ermittlungen abgeschlossen sind. In der Anzeige gegenüber dem YouTuber wird ausdrücklich die Vervielfältigung von urheberrechtlich geschütztem Material von Nintendo und Sony erwähnt.
Was ist das Problem? Das Problem sind nicht die Handhelds, sondern die Spiele, die mit den Geräten verbreiten werden. Einige Hersteller verkaufen nicht nur Hardware, sondern werben mit „vorinstallierten Spielen.“ Das Problem daran: Die Spiele wurden vom Verkäufer nicht rechtmäßig erworben, sondern es handelt sich meistens um illegale Kopien.
Das Problem bei dem YouTuber ist, dass er das Material nicht nur privat verwendet, sondern es offen sichtbar in seinen Videos zeigt. Und MicroSD-Karten, die mit urheberrechtlich geschützten ROMs gefüllt sind, sind gemäß Artikel 171 des italienischen Urheberrechtsgesetzes strafbar (via WIPO.int). Dieses Gesetz, das ursprünglich 1941 verfasst und 2003 aktualisiert wurde, sieht eine Höchststrafe von 15.000 € und drei Jahre Gefängnis vor.
Sollte der YouTuber jetzt wirklich illegales Material bzw. Spiele verwendet haben, dann droht ihm eine Gefängnisstrafe.
Wie sieht das in Deutschland aus? In Deutschland sieht das übrigens ähnlich aus: § 106 UrhG verbietet die unerlaubte Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Wiedergabe urheberrechtlich geschützter Werke. In Deutschland werden Verstöße mit einer Geldstrafe oder einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren geahndet.
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