Für den größten Verrat in der Geschichte der MMORPGs investierte eine Gilde fast 1 Jahr, um eine mächtige Organisation zu stürzen

Wenn es um die bemerkenswertesten Ereignisse aus der Geschichte der Online-Rollenspiele geht, darf eine diabolische Community-Aktion aus Eve Online auf keinen Fall fehlen. Im Zuge der MMORPG-Themenwoche 2025 erinnert sich MeinMMO zurück.

Was steckt hinter dem Verrat? Das riesige Universum von Eve Online zeichnet sich seit jeher mit einer enormen Freiheit aus, dank der Spieler tatsächlich großen Einfluss auf die Machtverhältnisse im MMORPG nehmen können.

So ist es etwa mit viel Einsatz und Energie möglich, zum CEO einer intergalaktischen Organisation zu werden, die großen Einfluss auf die Wirtschaft, Kriege und Politik von Eve Online nimmt. Ihr gehört zu den reichsten und mächtigsten Spielern des Universums. Jeder kennt euren Namen.

Und plötzlich ist alles weg. Zerstört von einer subversiven Gilde, die fast 1 Jahr lang nur dieses eine Ziel verfolgt hat: euch zu zerstören. Klingt krass, oder? Willkommen bei einem der legendärsten Raubzüge der MMORPG-Geschichte!

Der „Guiding Hand Social Club“

Wie hat die Gilde das erreicht? Nicht durch Regelbruch oder Cheats. Sondern mit einem lange im Voraus gezeichneten Plan und sehr viel Geduld. Durchgeführt durch den „Guiding Hand Social Club“, eine Gemeinschaft, die sich auf Spionage, Sabotage und Auftragsmorde spezialisiert hat.

Irgendwann im Jahr 2005 soll ein anonymer Auftraggeber dem „Guiding Hand Social Club“ einen lukrativen Job angeboten haben. Das Ziel war Mirial, die CEO der mächtigen Organisation „Ubiqua Seraph“.

Der Lohn: 1 Milliarde ISK, das ist die Ingame-Währung in Eve Online und war vor 20 Jahren eine unfassbar hohe Summe. Zudem darf die Gemeinschaft alles behalten, was sie im Zuge des Auftrags von „Ubiqua Seraph“ stehlen kann.

Der simple Grund für den Job: wahrscheinlich Rache. Der Auftraggeber hat es nur auf die Leiche von Mirial abgesehen. Warum genau? Das ist bis heute unklar.

Auf dem YouTube-Kanal Hit oder Shit findet ihr eine in knapp 11 Minuten toll aufbereitete Zusammenfassung der Story:

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Wie ging die Gilde vor? Der „Guiding Hand Social Club“ schleuste zeitgleich mehrere Mitglieder in die Organisation von Mirial ein. Und tatsächlich schafften es viele, sich über 10 Monate hinweg langsam bei „Ubiqua Seraph“ hochzuarbeiten. Mehrere Agenten konnten hohe Positionen erreichen.

Eine Schlüsselrolle übernahm dabei ein gewisser „Arenis Xemdal“. Er wurde zum vermeintlich loyalen Offizier von „Ubiqua Seraph“, der sukzessive Zugriff auf Ressourcen, strategische Informationen, Meetings, exklusive Chats, Orte und sogar Mirial höchstselbst erhielt. Am Ende hatte seine Meinung so viel Gewicht, dass er sogar die Entscheidungen der CEO beeinflussen konnte.

Eines Tages gelang es dem Spion dann, Mirial zu einem gemeinsamen Ausflug mit ihren wertvollsten Raumschiffen zu überreden – um gemeinsam und öffentlich Stärke zu demonstrieren. Xemdal führte sein Opfer also in einen verlassenen Sektor, weit weg von ihren wahren Verbündeten.

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Die Falle schnappte zu, ausgelöst durch das Codewort „Nicole“. Plötzlich tauchten von allen Seiten die Raumschiffe vom „Guiding Hand Social Club“ auf. Mirial hatte keine Chance. Bevor sie ausloggen konnte, sammelte Xemdal ihren digitalen Körper ein. Auftrag erfüllt! Doch das war nur der Anfang.

Der Spionage-Club nutzt die Gelegenheit sowie die über 10 Monate erarbeiteten Zugänge, um die Reichtümer von „Ubiqua Seraph“ zu plündern. Der Chef der Gilde sagte später: „Wir hatten den Schlüssel von Fort Knox in der Hand“. Schiffe, Ressourcen und Co. im Wert von 30 Milliarden ISK sollen die Räuber damals eingesackt haben. Das entsprach seinerzeit einem Realgeld-Gegenwert von 16.500 US-Dollar.

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Schnell machte die Geschichte vom Raub und Verrat die Runde, auch außerhalb von Eve Online. Manch einer verurteilte die Aktion, andere waren fasziniert davon, dass so etwas in einem Spiel überhaupt möglich ist. Um einen weiteren Community-Meilenstein aus der Geschichte der MMORPGs geht’s in diesem Artikel: Einer der denkwürdigsten MMORPG-Momente wird 26 Jahre alt – Wie ein Spieler in Ultima Online versehentlich Königsmord beging

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