Die Gesichter im Spiel eines legendären Entwicklers sind so gut, dass Spieler damit die Alterskontrolle von Discord austricksen

Die Grafik und Modelle von Spielen werden immer realistischer. Ein Spiel von Hideo Kojima sieht dabei anscheinend so gut aus, dass man damit die Gesichtserkennung von Discord austricksen kann.

Was ist das für eine Gesichtserkennung? Seit dem 25. Juli 2025 sind Plattformen in Großbritannien verpflichtet, Kinder im Internet zu schützen. Durch den Online Safety Act, der 2023 beschlossen wurde (via gov.uk), müssen die Plattformen Altersüberprüfungen einsetzen, um Kinder vor schädlichen, unangemessenen oder hasserfüllten Inhalten fernzuhalten.

Das gilt auch für Discord. Möchte man in Großbritannien auf Server und Channels zugreifen, die Inhalte für Erwachsene bieten, muss man ein Bild seines Gesichts oder seines Ausweises bereitstellen. Dafür nutzt Discord das Tool k-ID.

Das Tool soll anhand von Fotos, falls man den Ausweis nicht nutzt, erkennen, ob man erwachsen ist. Um mögliche Tricks zu umgehen, verlangt das Tool auch, dass man auf Fotos den Mund öffnet und schließt. Daten sollen laut der offiziellen Website dabei nicht gespeichert werden, wie Discord selbst auf ihrer Support-Website erklärt.

Das System scheint aber noch nicht gänzlich ausgereift zu sein, denn mit Death Stranding konnten Nutzer es jetzt umgehen.

Hideo Kojima stellt Death Stranding 2 in einem 10-Minuten langen Trailer vor


Autoplay

Death Stranding sieht einfach zu gut aus

Wie konnten Nutzer das System austricksen? Der User @DanySterkhov postete auf x.com ein Bild, wie er ein Bild von der Figur Sam aus Death Stranding nutzt, um Discord zu überzeugen, dass er erwachsen ist. Erst versuchte er es mit einem anderen Bild, doch dann wollte Discord, dass er auf einem Bild seinen Mund öffnete. Er nutzte dann den Fotomodus von Death Stranding, um so ein Bild mit seinem Handy zu machen.

Unter dem Tweet finden sich auch weitere Nutzer, bei denen es offenbar geklappt hat. Ein Redakteur der Website PC Gamer schreibt in seinem Artikel, dass er es selbst probiert haben soll und es auch in seinem Fall funktioniert habe, wenn Sam eine Kappe trägt.

Der legendäre Entwickler Hideo Kojima ist für seine Detailversessenheit und seine Liebe für Filme bekannt. Um die Schauspieler in Death Stranding zum Leben zu erwecken, setzte er auf Motion-Capture-Technologie. Damit erfasst er nicht nur echte Bewegungen, er nahm auch die Gesichter der Figuren mit der Technik auf, wodurch sie so realistisch aussehen (via YouTube).

Im Fotomodus von Death Stranding kann man Sam verschiedene Gesichtsausdrücke machen lassen, wodurch man auch den geöffneten Mund hinbekommt.

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Auch wenn es wichtig ist, dass man Kinder im Internet vor unangemessenen und schädlichen Inhalten schützt, scheinen die neuen Systeme noch nicht ausgereift genug zu sein, um genau das sicherzustellen. Am aktuellen Beispiel sieht man, wie leicht sie ausgetrickst werden können. Auf solche Systeme sollte man sich als Elternteil also nie vollends verlassen. Abseits des Schutzes der Kinder steht der Online Safety Act in Großbritannien aber auch in der Kritik.

Die Organisation Electronic Frontier Foundation, die sich für Grundrechte im Informationszeitalter einsetzt, kritisiert das Gesetz und die Systeme dahinter in Bezug auf Sicherheit, Privatsphäre und die Möglichkeit der Zensur. Auch die Menschenrechtsorganisation Article 19 äußert sich kritisch zum Gesetz und sieht darin die Gefahr, dass autoritäre Staaten ermutigt werden könnten, ähnliche Systeme zu nutzen.

Sicherheit und Privatsphäre sind im Internet stets wichtige Themen. Einige Anbieter versichern den Nutzern, sie absolut vor Datenklau oder Informationsdiebstahl zu schützen, doch auch diese Anbieter müssen einknicken: Telegram versichert euch absolute Privatsphäre, doch Anfang des Jahres sind 22.777 Daten bei den Behörden gelandet

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