Das MMORPG Tarisland hat klammheimlich seine Beschreibungen geändert, nachdem es mit Pay2Win-Vorwürfen konfrontiert wurde. Nach dem offiziellen Statement des Entwicklerteams ist Asmongold auf Spurensuche gegangen und hat sich den Fall selbst einmal angesehen. Seine Reaktion gibt es in einem YouTube-Video.
Wieso gab es Vorwürfe gegen Tarisland?
Das MMORPG hat versprochen, keine Pay2Win-Inhalte zu haben. Es hat damit geworben, dass keine Items mit Statuswerten im Ingame-Shop gekauft werden können.
Während des aktuellen Beta-Tests zeigte sich, dass Spieler mit Silber direkt Ausrüstung auf dem Marktplatz kaufen können. Für Echtgeld können Spieler wiederum Silber kaufen, wodurch sie indirekt doch bessere Ausrüstung gegen Echtgeld kaufen können.
Es gibt Items im Ingame-Shop, durch die Spieler Vorteile wie 10 % weniger Elankosten bekommen.
Das Entwicklerteam veröffentlichte daraufhin ein Statement, dass es bei den zukünftigen Beschreibungen der Monetarisierung vorsichtiger sein wolle. Außerdem gaben sie zu, dass ihr Verständnis von Pay2Win von dem der Spieler abweichen würde.
Es gab keine direkte Aussage dazu, wie mit den Items aus dem Ingame-Shop fortgefahren wird und ob es in Zukunft noch weiterer solcher Items geben wird. Stattdessen beließ es das Entwicklerteam bei der schwammigen Formulierung.
Im folgenden Trailer könnt ihr euch ein eigenes Bild von Tarisland machen:
Autoplay
Asmongold geht im YouTube-Video auf Spurensuche
Der bekannte Streamer und YouTuber Asmongold kennt sich mit anderen Spielen des Genres bestens aus. Er ist beispielsweise ein Veteran in World of Warcraft, das viele Parallelen zu Tarisland aufweist.
In seinem Video zeigt er, dass sich die Beschreibung von Tarisland tatsächlich geändert hat. Vorher hieß es, dass es ein „non P2W“-MMORPG sei. Jetzt stünde beispielsweise auf dem Twitter-Account, dass es ein „klassisches“ MMORPG sei.
Hier könnt ihr das Video von Asmongold sehen:
Er gibt jedoch zu, dass es keine Lüge sei, dass man nicht direkt Echtgeld in den Ingame-Shop für Items mit Vorteilen investieren könne. Schließlich sei noch der Schritt dazwischen geschaltet, dass Spieler für das Echtgeld Kristalle kaufen müssen.
Asmongold scherzt, dass er 1.000 Dollar in das Spiel investieren wolle. So wolle er testen, ob an den Vorwürfen wirklich etwas dran ist und sein Charakter dadurch besser wird. Umso schockierter ist Asmongold, als er in einem Video wirklich Items entdeckt, die Vorteile wie mehr Angriffskraft geben. Er sieht ein, dass das wirklich Pay2Win sei.
Ein weiteres Beispiel ist die „CBT Benefits Card“. Die Karte bringt einem Spieler 3.000 Gold, kostet aber 4,99 Dollar. Auch das sei in den Augen von Asmongold Pay2Win.
Doch laut Asmongold sei das Teil der Praxis in vielen Videospielen. Es gäbe arme Leute und reiche Leute. Die reichen Leute, auch „Wales“ genannt, hätten einen Vorteil im Leben, ebenso wie in Tarisland. Die armen Leute, die er symbolisch als „Plankton“ bezeichnet, würden eben den Kürzeren ziehen.
Dieses Phänomen gibt es unter anderem bei Spielen mit Gacha-Mechaniken wie Genshin Impact. Hier investieren Whales mehrere Tausend Euro für bestimmte Charaktere. Besonders perfide wird es aber in Spielen wie Tarisland, weil die Whales am PvP teilnehmen können und so anderen Spieler, die nicht so viel Geld investieren, den Spaß nehmen können.
Es würde außerdem ausreichen, einmal ein Whale zu sein und viel Geld zu investieren. Daraus würde sich nämlich ein Schneeballsystem entwickeln, der einem dauerhaft Vorteile verschaffen würde. Zum Schluss kommt er also auch zu dem Fazit, dass Tarisland sein P2W-freies Versprechen nicht halten konnte.
Dieses Verfahren erinnert Asmongold außerdem an Diablo Immortal: Twitch-Streamer kritisierte immer Pay2Win, gibt 320 € am 1. Tag Diablo Immortal aus – Hat jetzt ein Problem