Ein Bürgermeister aus den Philippinen hat die IT-Ausstattung der Stadtverwaltung neu ausgestattet und dafür viel zu viel bezahlt. Seine Nachfolgerin machte den schlechten Deal jetzt öffentlich.
Was hat der Bürgermeister gekauft? Veraltete IT-Systeme gibt es nicht nur in den deutschen Behörden, sondern auch in einer Stadtverwaltung auf den Philippinen. Der ehemalige Bürgermeister Darwin Bajada wollte seine Verwaltung jedoch auf den aktuellen Stand bringen und hat dafür 16 neue PCs und einen Server für die Verwaltung gekauft.
Fortschrittlich klingt das nur auf den ersten Blick – absurd wird es beim Preis. Für die 16 Rechner und den Server hat er 10 Millionen philippinische Pesos ausgegeben – umgerechnet etwa 150.000 Euro. Laut der Website early.app liegt das Durchschnittseinkommen in dem Land bei etwa 353.000 philippinischen Pesos, also umgerechnet etwa 5.000 Euro.
Der Ex-Bürgermeister hat also die Jahresgehälter von 30 Mitarbeitern in die neue IT-Ausstattung investiert. Das ist völlig überzogen – vor allem angesichts der verbauten Hardware.
Autoplay
3 Jahre alte Hardware
Was wurde verbaut? Die Rechner, die laut einer Packliste (via PCGamer) 2024 vom Ex-Bürgermeister gekauft wurden, haben Intel-Prozessoren der 11. Generation. Das ist die Generation, die 2021 aktuell war. Auch die restliche Hardware entspricht wohl diesem Stand.
Neben den Computern gab es noch neue Tastaturen, Mäuse und Monitore für die Mitarbeiter. Laut einer Recherche von PCGamer haben diese Geräte insgesamt einen Wert von etwa 10.300 Euro für alle Arbeitsplätze zusammen.
Der Server ist immerhin fast auf dem neuesten Stand der Technik. Laut der neuen Bürgermeisterin, Sally Lopez, besteht dieser aus einer Intel i9 CPU der 14. Generation, 32 GB RAM, einer 512 GB SSD und einer 10-TB-HDD-Festplatte. Dieser tut den teuren Preis jedoch auch nicht rechtfertigen.
Unterm Strich steht fest: Die Hardware ist den Preis nicht annähernd wert, gerade für philippinische Verhältnisse.
Was sagt die neue Bürgermeisterin zu dem Einkauf? Die Stadtverwaltung zu modernisieren, ist ein löbliches Vorhaben für den Vorgänger. Doch wenn die Technik etwa so viel kostet, wie alle Mitarbeiter zwei Jahre lang zu beschäftigen, dann riecht das nach Ärger.
Entsprechend entsetzt äußert sich die neue Bürgermeisterin Sally Lopez zu dem Einkauf ihres Vorgängers auf Facebook: „Der Preis ist zu hoch, und es ist noch nicht einmal getestet worden, ob er funktioniert oder nicht, aber der ehemalige Bürgermeister Bajada hat ihn bereits bezahlt.“
Dass die teure IT-Infrastruktur ungetestet im Voraus bezahlt wurde und die Stadtverwaltung viel Geld gekostet hat, ärgert auch viele Nutzer auf Facebook. Die Bürger reagieren fassungslos – einige witzeln darüber, andere ärgern sich, dass so viel Geld verschwendet wurde.
Viele Menschen wünschen sich einen modernen Arbeitsplatz, wenn dieser aber etwa zwei Jahresgehälter kostet, hört die Freude schnell wieder auf. Überteuerte Hardware-Käufe sind kein rein politisches Problem – auch Gamer zahlen manchmal kräftig drauf: „Du wurdest nicht betrogen, du hast nur Müll gekauft“ – Spieler investiert 1.000 Euro in neuen Gaming-PC, weil er zu ungeduldig ist
Der Beitrag Ein Bürgermeister aus den Philippinen macht fürchterlichen Hardware-Deal, kauft 16 PCs für 150.000 Euro erschien zuerst auf Mein-MMO.
