Shadowlands hat World of Warcraft nachhaltig geschädigt, vor allem die Story. Deshalb wurde ein Teil davon nun umgeschrieben.
Wenn man in der Community von World of Warcraft nachfragt, was denn wohl den größten Schaden an der Geschichte von Warcraft angerichtet hat, dann dürfte das die Erweiterung Shadowlands sein. Der Kerkermeister, der „Jailer“, als ultimativer Bösewicht, der alle Geschicke der Story bereits seit Jahrtausenden lenkt, hat einfach nicht funktioniert.
Blizzard hatte lange mit der Kritik zu kämpfen und nun dafür gesorgt, dass die verstummen würde. Denn manche Taten des Kerkermeisters verschwinden in der Versenkung und er wird wohl nie wieder eine große Rolle spielen.
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Was war das Problem mit dem Kerkermeister? Das Problem vom Kerkermeister war aber nicht nur, dass er unzureichend ausgearbeitet war, sondern dass er auch als Mastermind fungieren sollte, der im Grunde die Geschicke der ganzen Welt gelenkt hat. Er war nicht nur für die Erschaffung der Brennenden Legion verantwortlich, sondern auch für das Handeln von Arthas, all den Konflikten der vorherigen Erweiterungen und im Grunde jedes großen Ereignisses der Vergangenheit.
Allein das hat den Kerkermeister zu einem Meme gemacht, sodass er in der Community immer „noch einen Schritt weiter vorausgedacht“ hatte. Demnach wäre vermutlich auch dieser Artikel hier Teil des Plans des Kerkermeisters.
Der YouTuber Bellular hat dazu auch ein Video gemacht:
Was hat Blizzard geändert? Im 4. Teil der Buchreihe „Warcraft Chronicles“ nimmt Blizzard ein paar Änderungen an der bestehenden Story vor und setzt sie in neuen Kontext. Vor allem die letzten Worte des Kerkermeisters bekommen eine ganz neue Bedeutung – eine viel schwächere. Denn als der Kerkermeister starb, warnte er uns noch, dass „nur ein geeinter Kosmos das überstehen kann, was kommt“. Aber was „kommt“ da eigentlich? Das hat er nie gesagt. Und jetzt wissen wir: Er wusste es auch gar nicht.
Ja, richtig gelesen. Der Kerkermeister hatte eigentlich gar keine Ahnung, was da auf uns zukommt. Er hatte lediglich ein vages Gefühl. Das hat er bekommen, als er damals die Rolle des Seelenrichters innehatte und dabei in die Seelen der unzähligen Sterblichen schaute, über die er richten musste. Er sah, dass irgendeine große Gefahr kommt – aber wusste gar nicht so genau, was das eigentlich ist.
Sicher – das lässt den Kerkermeister jetzt wie einen Deppen aussehen, der ziemlich radikale Wege eingeschlagen hat, nur aufgrund eines Gefühls.
Ebenfalls geändert wurde auch die Geschichte der „Ersten“. Das waren, so die Erzählung aus Zereth Mortis, so etwas wie die „Götter der Götter“ – also jene, die etwa die Titanen und das Pantheon des Todes erschaffen haben.
In Zereth Mortis hieß es, wir hätten Beweise für die Existenz dieser Wesen gefunden, doch auch das wurde nun nachträglich geändert. Die Ersten sind jetzt vor allem ein Mythos und eine Erklärung, die sich manche Bewohner der Schattenlande ausgedacht haben. Ob es sie wirklich gibt, das ist nun nicht mehr ganz klar.
Ist Shadowlands damit „gelöscht“? Nein, das ist es nicht. Ein großer Teil der Geschichte von Shadowlands hat noch immer Bestand. Gerade der aktuelle Patch 11.2 zeigte auch Ve’nari und Tazavesh – beides Inhalte, die erst mit Shadowlands eingeführt wurden.
Außerdem hat Shadowlands auch durchaus gute Story-Ansätze gehabt, die sich weiterhin nutzen lassen. Manche Vorfälle sind auch schlicht zu groß, um sie einfach zu löschen – die ganzen Ereignisse rund um Anduin oder Tyrande etwa.
Teile der Schattenlande werden also auch weiterhin in der Story auftauchen, aber eben nur die Teile, die gut funktioniert haben. Das dürfte sich also vor allem auf Denathrius, die großen Anhänger der 4 Pakte und die Mittler beschränken. Zumindest den Kerkermeister wird Blizzard künftig wohl eher ausklammern wollen – genauso wie die „Ersten“.
Aber langfristig wollen die Entwickler ohnehin wieder kleinere Bedrohungen bringen …
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