Andy Serkis wurde durch Gollum in Herr der Ringe weltberühmt, obwohl man sein wahres Gesicht nur ein einziges Mal sieht

Wer Herr der Ringe kennt, kennt auch Gollum und vermutlich dessen Darsteller Andy Serkis. Für ihn war die Rolle der große Durchbruch, gleichzeitig war sie auch ein Risiko. Serkis wurde an einer Stelle sogar davon abgeraten, im Film mitzuspielen.

Gollum gehört zweifelsfrei zu den berühmtesten Figuren aus der Herr der Ringe und ist auch einer der Ringträger. Neben Helden wie Aragorn, Gandalf oder Frodo ist die kleine, dürre Kreatur mit ihrer ikonischen Stimme in den Köpfen vieler Zuschauer hängengeblieben.

Gespielt wird Gollum vom britischen Darsteller Andy Serkis. Für ihn war die Rolle der Durchbruch und machte ihn weltweit berühmt. Neben Gollum spielte er etwa auch den Affen Caesar in Planet der Affen, ebenfalls dank der Motion-Capture-Technologie. Das bedeutet, dass eine Performance in einem eigenen Studio und mit einem dafür gefertigten Anzug von zahlreichen Kameras aufgezeichnet und anschließend digitalisiert wird.

Dank seiner Arbeit bei Herr der Ringe wurde Serkis zu einem der wichtigsten Darsteller digitaler Figuren. Und das, obwohl ihm anfangs davon abgeraten wurde, die Rolle von Gollum anzunehmen.

Epischer Trailer zu Der Herr der Ringe: Die Gefährten


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„Ich würde es nicht mit der Kneifzange anfassen“

Wie erging es Serkis? Im Podcast „One Zoom to Rule Them All“ von Josh Gad auf YouTube versammelten sich eine Reihe von Schauspielern aus der Trilogie und sprachen über ihre Arbeit. Andy Serkis erinnert sich dabei, wie es mit Gollum losging.

Er erhielt das Angebot, die Rolle zu spielen. Es klang zunächst spannend: Eine Film-Adaption von Herr der Ringe, die in Neuseeland gedreht wird. Serkis sollte eine digitale Figur sprechen.

Als er mit einem Kollegen darüber sprach, war dessen Reaktion aber alles andere als positiv:

Ich erinnere mich, dass ich gerade in Prag war, um an einer Adaption von Oliver Twist zu arbeiten, und zu einem anderen Schauspieler, mit dem ich zusammenarbeitete, sagte: „Ich glaube, ich fahre nach Neuseeland, um diesen digitalen Charakter zu sprechen.“ Er fragte: „Wird dein Gesicht auf der Leinwand zu sehen sein?“ Ich antwortete: „Nein, wird es nicht.“ Er sagte: „Kumpel, ich würde das nicht mit einer Kneifzange anfassen.“

Andy Serkis

Das Problem war klar: Die Rolle würde das Gesicht von Serkis nicht zeigen. Vielen Schauspielern ist es aber wichtig, dass ihre Performance auf der Leinwand zu sehen ist. Einem Charakter bloß die Stimme zu leihen und selbst durch eine 3D-Figur aus dem Computer ersetzt zu werden, passt nicht jedem.

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Gollum war ein Risiko

Heutzutage erlaubt moderne Technologie, dass Motion-Capture-Darstellungen bis ins kleinste Detail der Performance des Schauspielers entsprechen. Mimik und Bewegungen werden direkt übertragen. Als Peter Jackson im fernen Jahr 1999 seine Film-Adaption von Herr der Ringe plante, steckte die Technologie jedoch noch in den Kinderschuhen.

Serkis erinnert sich an ein gemeinsames Gespräch:

Pete sagte: „Ich bin mir nicht ganz sicher, wie das genau ablaufen wird, aber wir probieren diese neue Methode namens Motion Capture aus. Wir möchten jemanden am Set haben, der Gollum spielt, aber kein Schauspieler könnte ihn so darstellen, wie wir ihn uns vorstellen.“

Andy Serkis

Der Plan ging auf: Serkis verkörperte Gollum im Motion-Capture-Verfahren, wobei aber nicht seine tatsächlichen Bewegungen 1:1 verwendet wurden. Vielmehr diente seine Performance den Animatoren hinter den Kulissen als Referenzmaterial, um zu wissen, wie sich Gollum bewegt.

Wirklich echt ist nur die Stimme, die Serkis Gollum lieh. Und einmal sieht man den Schauspieler tatsächlich mit seinem Gesicht: Im Prolog von Teil 3 spielt er Sméagol, der später zu Gollum wird.

Trotz des späteren Erfolgs war Gollum als digitale Figur ein großes Risiko. Zwei Jahre zuvor hatte auch schon George Lucas in Star Wars 1 mit Jar Jar Binks einen ähnlichen CGI-Charakter ins Rennen geschickt – mit mäßigem Erfolg. Binks wirkte vergleichsweise wenig lebensecht, und Peter Jackson wollte ihn mit Gollum übertreffen. Es ist auch der grandiosen Performance von Andy Serkis zu verdanken, dass dieses Vorhaben geglückt ist. Bald wird er die Rolle in einem eigenen Film noch einmal verkörpern: Gollum-Film veröffentlicht Timeline, macht Auftritte aller 9 Gefährten möglich

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