Fight Night Round 4 – im Klassik-Test (PS3 / 360)

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Spiel:Fight Night Round 4Publisher:Electronic ArtsDeveloper:Electronic ArtsGenre:SportGetestet für:360, PS3Erhältlich für:360, PS3USK:12Erschienen in:8 / 2009

Einen Monat nach dem trium­phalen UFC-Debüt schlägt der klassische Boxsport zurück – knapp 50 Original-Boxer wagen sich in den ­digitalen Ring. Von deutschen Größen­ wie Maske und Schulz oder den aktuellen Stars Klitschko und Walujev fehlt jede Spur: Ihr kämpft mit Ali, ­Tyson, Lennox Lewis, Roy Jones jr. oder Jake Lamotta; dass sich EA auf den amerikanischen Markt konzen­triert, hätten sie deutlicher kaum ausdrücken können. Wen diese Boxer nicht interessieren, der sollte das Spiel wohl nicht kaufen – es sei denn, sein eigenes Konterfei im Ring genügt ihm. Mittels Live ­Vision Cam oder Play­Station Eye klebt Ihr einem selbst erstellten Polygon­boxer Eure Visage aufs Antlitz. Das funktioniert einigermaßen, sieht aber nicht so lustig aus wie im Comic-Klopper Face­Breake”. Dafür geht das ­Umwandeln von geknipstem Bild in Echtzeit-3D-Modell nun schneller.

Um den Titel zu erringen, den in der echten Welt nur Cassius Clay trägt, startet den Karriere-Modus – hier darf entweder das gebaute Greenhorn oder aber einer der Boxstars (mit angepassten Werten) ran. Nach einer Weile habt Ihr Euch mit dem unübersichtlichen Karrieremenü ver­traut gemacht und bucht fleißig Kämpfe, studiert Statistiken und verfolgt die Geschehnisse in der Boxwelt – regelmäßige E-Mails halten Euch auf dem Laufenden. Die Option des Vorgängers, Trainer oder Cutmen zu engagieren wurde gestrichen, neue Sportklamotten könnt Ihr aber nach wie vor erwerben.

Ab und an bestreitet Ihr lustlos inszenierte Trainingsspielchen, zum Glück könnt Ihr diese aber auch ­simulieren. Von der Option, auch die Kämpfe vom Computer berechnen zu lassen, raten wir ab: Zum einen legt Ihr Eure Karriere dann in Fortunas Hände,­ zum anderen sind die Faustduelle einfach zu spaßig und motivierend, um sie zu überspringen.

Im Ring steuert Ihr Euren Muskelmann mit der neuen, vereinfachten und (wie wir meinen) verbesserten ’Total Punch Control’. Mit dem linken Stick dirigiert Ihr den Boxer, mit dem rechten schlagt Ihr zu. Je nachdem, welche Stickbewegung Ihr vollführt, landet Ihr knackige ­Leberhaken, plumpe Schwinger oder kurze Geraden. Mittels Schultertasten verändert Ihr die Auslage (sehr praktisch!), weicht aus, reißt die Deckung hoch oder motzt Euren Punch zum härteren ’Haymaker’ auf; die normalen Buttons (Spezialschlag, Stoßen, Tiefschlag) sind zweitrangig. Je nach aktuellem Gegner und gewählter Gewichtsklasse laufen die Matches anders ab: Habt Ihr eben einen Gegner in Runde 1 ausgeknockt, kann der nächste Kampf schon über sechs blocklastige Runden gehen.

Abseits der Karriere kürt Ihr Euch zum Online-Champ, blendet die ­Energiebalken aus, editiert komfortabel die sehenswerten Wieder­holungen und stellt sie online.

Meinung

Matthias Schmid meint: Obwohl ein grafischer Quantensprung zum Vorgänger ausblieb und mancher Modus gestrichen wurde, hat mir Round 4 besser gefallen als die Vorgänger. Gründe dafür sind die abermals verbesserte ’Total Punch Control’ und die taktischen, immer wieder andersartigen Kämpfe. Zudem sehen die Boxer einfach unfassbar gut aus – beim mittelmäßigen Publikum drücke ich mal ein Auge zu. Wenn ein ­Volltreffer die Visage Eures Gegners zum Schlackern bringt und die Wieder­holung die Action einfängt, erwacht der ”Rocky”­-Fan in mir; allerdings muss ich EA ankreiden, dass einige Punches im Vorgänger noch wuchtiger waren und am Körper (im Gegensatz zu UFC) keine Schwellungen zu sehen sind. Das Werte-Aufpäppeln in der Ringecke als Minigame zu bezeichnen, ist absurd – fehlerlos hingegen die Kollisionsabfrage!

Wertung

Reichweite & Beweglichkeit sind wichtig
hilfreiches Tutorial
keine ESPN-Classic-Matches wie in Teil 3
50 Originalboxer

Keinesfalls makellose, aber ungemein spaßige Box-Simulation, die im Ring jeden Konkurrenten ausknockt.

Singleplayer83MultiplayerGrafikSound

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