World of Warcraft wehrt sich gegen Privatserver. Nach Turtle WoW steht nun noch ein Betreiber im Fokus, der sofort aufgibt.
Privatserver, manchmal auch Piratenserver genannt, haben in World of Warcraft eine lange Vergangenheit. Immer mal wieder tauchten sie auf, besonders dann, wenn Spielerinnen und Spieler sich ein „klassisches“ Erlebnis wünschten, das sie im modernen WoW nicht mehr gefunden haben.
Doch in den letzten Jahren ging es diesen Servern erstaunlich gut. Viele haben sich als große Projekte etabliert, teils mit 50.000 Spielern. Manche Betreiber haben ein Entwicklerteam von 100 Leuten – da wird richtig Geld mit verdient. So viel Geld, dass sogar stumpf Werbung für diese inoffiziellen Server auf YouTube oder Reddit geschaltet wird.
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Der Haken: Erlaubt ist das in den allermeisten Fällen nicht. Immerhin gehört Warcraft zu Blizzard und wenn andere daran Geld verdienen oder Blizzard Einnahmen entgehen, weil man das Spiel ja auch auf Privatservern umsonst zocken kann, ist das ein Problem.
Welchen Server trifft es nun? Nachdem Blizzard vor einigen Tagen schon gegen „Turtle WoW“ vorgegangen ist, trifft es indessen auch „Projekt Epoch“. Die Betreiber haben von Blizzard einen „Cease and Desist“ erhalten – also eine Unterlassungsaufforderung. Die Betreiber haben daraufhin bekanntgegeben, dass sie dieser Aufforderung nachgeben und sämtliche Arbeit sofort einstellen. Die Nachricht wurde im MMORPG-Subreddit geteilt:
Allerdings gibt es auch erste Hinweise darauf, dass das Projekt Epoch einfach „weitergereicht“ wird. Denn ein anderes Privatserver-Projekt hat bereits angekündigt, dass man die Arbeit von Epoch „einfach übernehmen“ und „die geplante Roadmap für Epoch einhalten will“.
Dass das überhaupt möglich ist, dürfte vor allem daran liegen, dass einige Betreiber von Privatservern nur wenig Angst vor einer Verfolgung durch die Behörden haben – etwa, weil sie in Russland oder anderen Ländern sitzen, die nicht mit der amerikanischen oder europäischen Strafverfolgung zusammenarbeiten.
Fans haben Hoffnung auf Classic+
Dass Blizzard aktuell so vehement gegen Privatserver vorgeht, nachdem einige Jahre an der Front Ruhe geherrscht hat, könnte mehrere Gründe haben. Zum einen ist da natürlich der absolut legitime Grund, die eigenen Urheberrechte zu schützen und zu unterbinden, dass andere daran Geld verdienen.
Gleichzeitig glauben viele Fans aber, dass das eine Maßnahme in Hinblick auf die Neuankündigung eines neuen Spielmodus für das offizielle „Classic“ ist. Denn Blizzard hatte bereits angedeutet, dass man selbst an einer Art „Classic+“ arbeiten würde, nachdem die Saison der Entdeckungen zu einem Ende gekommen war.
Eine offizielle Ankündigung von Blizzard in Hinblick auf „Classic+“ gibt es bisher allerdings noch nicht. Daher bleibt das bisher lediglich eine diffuse Hoffnung der Fans, dass der verstärkte Angriff auf die Privatserver von World of Warcraft – besonders die, die eigene neue Inhalte angeboten haben – lediglich die Vorbereitung auf ein eigenes Classic+ ist.
Dabei ist beim modernen WoW auch nicht alles rosig – da gibt es gerade eine Questreihe, die manche als die schlechteste Quest in ganz WoW bezeichnen würden.
Der Beitrag Blizzard greift an: Noch ein Privatserver von WoW wird plattgemacht erschien zuerst auf Mein-MMO.
