Another Code: R – Die Suche nach der verborgenen Erinnerung – im Klassik-Test (Wii)

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Spiel:Another Code: R – Die Suche nach der verborgenen ErinnerungPublisher:NintendoDeveloper:CingGenre:AdventureGetestet für:WiiErhältlich für:WiiUSK:6Erschienen in:8 / 2009

Als Tochter eines kauzigen Wissenschaftlers hat es Ashley Robins nicht leicht: Erst wird sie von ihrem Vater auf der DS-Insel Blood Edward im Stich gelassen, dann verwandelt sich der gemeinsame Camping-Ausflug in einen Rätselmarathon – Die Suche nach der verborgenen Erinnerung. Denn auf dem Zeltplatz J.C. Valley am malerischen Lake Juliet erwarten Euch einige Überraschungen: Ein Räuber schnappt sich Ashleys Gepäck, Papa Richard leistet sich eine Panne nach der anderen und seltsame Flashbacks holen verborgene Erinnerungen aus Ashleys Vergangenheit hervor – betrifft das Geheimnis von Lake Juliet etwa Ashleys verstorbene Mutter? Geht der Sache auf den Grund: Ihr sprintet über die Pfade des Zeltplatzes zu allerlei rätselhaften Lokalitäten wie Villaruine und Waldlichtung, wo Ihr Euch rundum umsehen dürft. Zahlreiche Details der Umgebung lassen sich anklicken und so untersuchen oder sammeln. Auch im Gespräch mit Passanten wie Student Tommy und Ranger Maxwell erhascht Ihr so manches Schlüssel­item, welches Euch bei korrekter Verwendung des Rätsels Lösung ein Stück näherbringt. Die verzwickte Handlung wird mit reichlich Dialogen und animierten Schnittszenen präsentiert, auf Sprachausgabe wird jedoch verzichtet.

Ähnlich dem DS-Vorgänger hat ­Nintendo zahllose Grübel- und Bewegungsaufgaben eingebaut. Einerseits sammelt Ihr mit dem virtuellen DSi Fotobeweise und andere Informa­tionen, andererseits bedient Ihr Schalter und allerlei andere Mechanismen mit der Wii-Remote. Den Controller gibt es nämlich auch im Spiel: Hier fungiert er als Hacker-Werkzeug, mit dem man z.B. Codeschlösser knackt. Es finden sich rund um Lake Juliet aber auch viele bewegliche Elemente, die Ihr mit dem Zeiger manipulieren dürft: So biegt Ihr etwa die Leisten einer Jalousie, um unbemerkt durch die Ritzen zu spitzen – was mag sich wohl im Nebenzimmer abspielen?

Der stellenweise recht lineare Aufbau des Abenteuers sorgt aber auch für Hänger: Manchmal geht es nur weiter, wenn Ihr ein bestimmtes Item aufstöbert. Die vielen Dialoge geben zwar ausreichend Hinweise, das Herumsuchen kann jedoch mühsam werden.

Meinung

Oliver Ehrle meint: Mit begehbaren Pfaden und lebendigen Anime-Protagonisten wirkt das Wii-Abenteuer schwungvoller als sein DS-Vorgänger. Die vielen Rätsel sind knifflig, aber nicht allzu zu schwer. Auf längere Sicht stellen Remote-Minispiele nur einen kleinen Teil des Abenteuers dar, die meiste Zeit verbringt Ihr mit dem Lesen der umfangreichen Dialoge. Stellt die Textgeschwindigkeit im Optionsmenü auf ’schnell’, sonst verplempert Ihr Stunden! Es fällt oftmals schwer, in den Textwüsten den Überblick zu behalten: Zum Glück gibt es ein Logbuch, in dem sich alle wichtigen Informationen nachschlagen lassen. Die Suche nach der verborgenen Erinnerung ist deshalb zwar spannend, aber nur für eiserne Abenteuerfreunde so richtig durchschaubar: Gelegenheitsspieler können schon nach kurzen Pausen den roten ­Faden verlieren.

Wertung

spannender Interaktiv-Thriller
massig Remote-Rätsel
sympathische Anime-Grafik
recht linearer Ablauf
stellenweise zu viel belangloses Gelaber

Komplexer Point’n’Click-Roman mit eingestreuten Bewegungsrätseln und reichlich unnötigem Palaver.

Singleplayer72MultiplayerGrafikSound

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