Nach dem schwierigen Start seines Spiels auf Steam erfuhr ein Entwickler von Valve, dass ein Bug ihm den Release vermasselt haben soll. MeinMMO hat sich angesehen, was er heute macht.
Was war das für eine Situation? Vergangene Woche berichteten wir über einen Indie-Entwickler, der seinem Ärger über den missglückten Launch seines Spiels auf Steam Luft machte. Laurent Lechat, ein Entwickler des Studios Permadeath, erklärte, Planet Centauri sei zum Start deutlich unter den Erwartungen zurückgeblieben.
Monate nach dem Release habe man durch eine E-Mail von Valve erfahren, dass Nutzer, die das Spiel auf ihrer Wunschliste hatten, zum Release keine Benachrichtigung per E-Mail von Steam erhalten hätten. Dieser Fehler betraf weniger als 100 Spiele. Aus Sicht von Lechat wurden dadurch 10 Jahre harter Arbeit an seinem Spiel zunichtegemacht.
Mit diesem Trailer feierte Planet Centauri seinen Release auf Steam.
Autoplay
Entwickler arbeiten an einem neuen Spiel
Woran arbeiten die Entwickler? Trotz des Misserfolgs ihres ersten Spiels arbeitet Lechat noch mit seinem Entwicklungs-Partner Boris zusammen an einem neuen Spiel. Dabei soll es sich um ein Roguelike handeln, das auf der Engine läuft, die sie für Planet Centauri entwickelt hatten.
Unter seinem ursprünglichen Reddit-Post hatte Lechat erklärt, dass die Erstellung einer eigenen Engine mit ein Grund für die lange Entwicklungs-Zeit ihres Spiels war. Dabei hatten die Entwickler es gut gemeint: Die eigene Engine sollte es Schülern aus der ganzen Welt erlauben, ein umfangreiches Spiel mit vielen Features auf einem einfachen Laptop zu spielen.
Man habe sich damit von den damals größten Konkurrenten, Terraria und Starbound, abheben wollen, die mit einer wachsenden Menge an Features auch immer bessere Hardware erforderten. Die eigene Engine habe jedoch auch zu zahlreichen Problemen geführt, wodurch die Entwickler schließlich 80 % ihrer Zeit damit verbracht hätten, tausende Bugs zu fixen.
Mit einem neuen Spiel auf derselben Engine war diese Arbeit nun zumindest nicht ganz umsonst, und die größten Probleme mit der Engine sind mittlerweile hoffentlich behoben. Und auch bei der Entwicklungs-Zeit hat man mittlerweile dazugelernt, denn das neue Spiel soll schon in einem Jahr erscheinen.
Wie die Entwickler gegenüber Polygon verrieten, sind sie finanziell verpflichtet, dieses Projekt abzuschließen. Der Erlös dieses Spiels soll dann auch die weitere Entwicklung von Planet Centauri ermöglichen und helfen, zukünftige Patches in das Spiel zu bringen.
Boris und Lechat hatten mehrere Jahre in einer WG gewohnt, während sie an ihrem Spiel arbeiteten, um Geld zu sparen. Lechat habe sogar sein Auto verkauft. Weitere Updates für Planet Cenatauri könnten sie sich zum aktuellen Stand finanziell nicht leisten.
Wie geht es Planet Centauri? Um den Fehler zum Launch auszugleichen, hatte Steam den Entwicklern einen sogenannten Daily Deal angeboten: Dabei wird ein Spiel im Zusammenhang mit einem Rabatt für 24 Stunden auf der Startseite des Stores gefeatured.
Tatsächlich erlebte Planet Centauri mit einem kürzlichen Sale einen kleinen Anstieg bei den Spielerzahlen. Laut SeamDB konnte man immerhin 90 gleichzeitige Spieler anlocken, eine Verbesserung von 350 % im Vergleich zu den Vormonaten. Der ursprünglich erhoffte Erfolg scheint zwar nicht eingetreten zu sein, dafür erhielt das Spiel eine Reihe von positiven Bewertungen von Spielern, die von der Leidensgeschichte der Entwickler erfahren hatten.
Es ist zwar nicht unmöglich, von einem miesen Launch nochmal zurückzukommen – siehe No Man’s Sky – doch gerade für Indie-Entwickler, die nicht viel Budget für Werbung haben, ist die Zeit unmittelbar nach dem Release oft entscheidend. Steam: Indie-Entwicklerin arbeitet 10 Jahre an ihrem Spiel, wird kurz nach Release von EA aus den Trends gekegelt
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