Eriksholm: The Stolen Dream – im Test (PS5)

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Spiel:Eriksholm: The Stolen DreamPublisher:Nordcurrent LabsDeveloper:River End GamesGenre:Action-AdventureGetestet für:PS5Erhältlich für:PS5, XSXUSK:16Erschienen in:9 / 2025

Die Waise Hanna hat sich gerade von der Herz­pocken-Krankheit erholt, da verschwindet ihr Bruder Herman. Der wird wie sie nun von der Polizei gesucht. Wieso, weshalb, warum? Das findet Ihr im ca. zehnstündigen Iso-Schleich-Abenteuer selbst heraus.

Eriksholm lässt sich leicht als lineares Shadow Tactics mit Storyfokus für Einsteiger beschreiben. Statt großer Sandbox-Levels erwarten Euch innerhalb der acht Kapitel zahlreiche kleine Abschnitte, die Ihr wie Puzzles knacken müsst. Deren Lösung ist dabei von den Entwicklern größtenteils vorgegeben und gibt Euch wenig Spielraum zum Experimentieren.

Das lässt sich auf zwei Punkte zurückführen. Erstens: Optionale Wege gibt es zwar einige, doch meist findet Ihr dort nur lesenswerte Schriftstücke oder Sammelobjekte, die Euch mehr Hintergründe über die Welt liefern. Zweitens: Eure Fähigkeiten sind überschaubar. Im Verlauf des Abenteuers werdet Ihr die Kontrolle über Hanna, den bulligen Sebastian und die gewiefte Alva übernehmen. Jeder Charakter bringt jeweils zwei Fertigkeiten mit, die Genreveteranen aus dem Effeff kennen. Hanna eliminiert Gegner per Blasrohr aus der ­Distanz und kriecht durch enge Luftschächte. Sebastian kann hingegen schwimmen und per Schwitzkasten Wachen aus­knocken. Alva lenkt Feinde mit Steinwürfen ab und klettert an Rohren auf Dächer. Agieren die Figuren einzeln, werdet Ihr nur wenig gefordert. Später müssen sie jedoch im Team zusammen­arbeiten. Es fehlt zwar die aus Shadow Tactics bekannte Schattensicht, um gemeinsame Manöver vor dem Ausführen durchzuplanen, allerdings sind die Timer und Laufwege großzügig genug gesetzt, sodass wir damit im Test keine Probleme hatten.

In Sachen Spieldesign ist Eriksholm im Grunde tadellos und lässt die Erfahrenheit der Entwickler durchscheinen. Ihr werdet an alle Möglichkeiten langsam herangeführt, öde Textboxen gibt es dabei nicht. Stattdessen werden alle Sonderregeln durch Unterhaltungen oder ­Aktionen in der Umwelt immersiv erklärt. Außerdem bringt jedes Areal neue Herausforderungen mit oder liefert zur Abwechslung entspannte Rätseleinlagen statt ­Schleicherei. Durch die wunderhübsche und sehr detailreiche Spielwelt erkennt Ihr jedoch in großen Gebieten ab und an NPCs nicht sofort. Das ist zwar ärgerlich, da Ihr scheitert, wenn Ihr entdeckt werdet. Aber da Checkpoints ohnehin meist nur ein paar Meter zurückliegen, ist der Missmut lediglich von kurzer Dauer.

Ein großes Lob gibt es von uns für die cineastische Präsenta­tion. Die wenigen, filmisch inszenierten Zwischensequenzen sind äußerst schick und die englischen Sprecher liefern eine so starke Performance, dass wir uns hiervon sogar noch mehr im Spiel ­gewünscht hätten.

Meinung & Wertung

Steffen Heller meint: Eriksholm ist ein hochwertiges Schleichabenteuer mit verdammt schicker Optik und durchdachtem Spieldesign. Das 17-köpfige Team aus Schweden hat hier eine beachtliche Leistung hingelegt. Solltet Ihr Genreprofis sein, dann könnten Euch das überschaubare und gewöhnliche Moveset der Helden sowie der lineare Levelaufbau unterfordern. Hier liefert beispielsweise der Devolver-Konkurrent Sumerian Six (bisher nur PC) deutlich mehr Kreativität. Waren Euch jedoch die Mimimi-Titel wie Desperados 3 oder Shadow Gambit spielerisch viel zu ausufernd oder fordernd, dann könnte Eriksholm Euer perfektes Spiel zum Schleicheinstieg werden. Aber auch trotz meiner Erfahrung hatte ich in den meisten Situationen viel Freude mit Hanna und ihren Gefährten. Schade ist, dass manche Charaktere wie Sebastian etwas blass bleiben. Auch sollte man sich nicht fragen, wieso bewaffnete Soldaten so große Angst vor einem betäubenden Blasrohr haben.

Für Schleichanfänger und lineare Storyfreunde mit Hang zu abwechslungsreichen Puzzles.

Singleplayer85MultiplayerGrafikSound

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