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Sind neue Spielideen für Wii Mangelware? Zunehmend finden Highlights der GameCube-Ära ein neues Zuhause auf dem kleinen Weißen – meist angepasst an die neuen Steuerungsmöglichkeiten. Im Gegensatz zur lieblosen Adaption von Resident Evil im letzten Monat ging Nintendo bei der Neuauflage der Metroid Prime-Reihe ambitionierter ans Werk. Die drei Episoden erstrahlen nun konsequent im Breitbild-Format, bieten 480p und die aus Metroid Prime 3: Corruption bekannte Bewegungssteuerung: Ihr zielt mit der Fernbedienung, geübte Spieler reduzieren den Zielbereich, um sich schneller mit ihrer interstellaren Kopfgeldjägerin Samus Aran zu drehen. Was nach Ego-Shooter aussieht, erweist sich als hochkarätiges Dreierpack an Action-Adventures mit Schwerpunkt auf Erkundung der weitläufigen Spielwelt und kontinuierlicher Erweiterung der eigenen Fähigkeiten – rund 100 Stunden Spielspaß bieten die drei Teile zusammen, abgerundet durch umfangreiches Bonusmaterial.
Obwohl sich die Episoden in ihren spielerischen Grundzügen stark ähneln, besticht jeder Teil durch Besonderheiten. Während Metroid Prime noch heute als Musterbeispiel für eine perfekte Umsetzung des 2D-Spielprinzips auf 3D gilt, erweitert die Fortsetzung den Mix aus Wegsuche, Ballern und Geschicklichkeitspassagen in Morphball-Gestalt um den Wandel zwischen Licht- und Schattenwelt. Da der Planet Aether in beiden Dimensionen existiert, wechselt Ihr zwischen den Welten, um neue Wege zu ebnen und die Handlung voranzutreiben. Teil 3 schließlich beschränkt sich nicht mehr nur auf einen einzigen Planeten, sondern schickt Euch per Raumschiff durchs Sternensystem. Dabei dient Euer Gleiter nicht nur zum Speichern, sondern auch zum Ordern von Luftangriffen, um versperrte Pfade zu öffnen.
Neben den stimmungsvollen Solo-Abenteuern ist auch der spaßige Mehrspieler-Part aus Metroid Prime 2: Echoes enthalten, in dem Ihr zu viert mit zahlreichen Spezialfähigkeiten Kontrahenten killt bzw. Münzen sammelt.
Meinung
Michael Herde meint: Auf dem GameCube taten mir dank der permanenten Scannerei und Zielaufschaltung irgendwann die Finger weh – dank der neuen Steuerung ist das Problem Geschichte. Feinde schalte ich per Z-Taste auf, ohne Feinabstimmung treffe ich aber nicht automatisch. Das macht die Kämpfe auch für Fans der Cube-Teile interessant. Spielerische Schwächen finden sich nur im Detail, etwa in mitunter irreführenden Angaben auf der Karte und vereinzelten Fruststellen. Die Bonus-Inhalte motivieren zum erneuten Durchspielen, für Teil 3 hätte neues Material nicht geschadet.
Wertung
alle drei Episoden auf einer Disc und mit Wii-Steuerung versehen
16:9-Modus, 480p- und 50Hz-Wiedergabe
Medaillensystem schaltet umfangreiches Bonusmaterial frei
Geniales Paket aus drei Weltraum-Abenteuern mit exzellenter Steuerung und jeder Menge Abwechslung.
Singleplayer91MultiplayerGrafikSound
