„Kein Wunder, dass er auf seiner Yacht leben will“ – Fans graben ein Interview mit GabeN aus, in dem der Steam-Chef über seinen Personenkult spricht

Gabe GabeN Newell ist der Chef von Valve, der Firma, zu der auf die Spiele-Plattform Steam gehört. Für viele ist er jedoch auch eine Art Gaming-Messias, womit er nicht immer ganz glücklich zu sein scheint.

Was sagt GabeN? Auf Reddit kursiert derzeit ein Screenshot aus einem Interview mit Gabe Newell, in dem dieser über seinen Status als „Gesicht von Valve“ spricht. Der Steam-Chef hat offenbar gemischte Gefühle:

Interviewer: Sie erwähnen die unternehmerische Gesichtslosigkeit – in vielerlei Hinsicht sind Sie das Gesicht von Valve als Unternehmen. Wie fühlen Sie sich persönlich dabei?

Gabe Newell: Ich meine, ich mag Gamer, ich verbringe viel Zeit mit Gamern. Die Community, der wir angehören, hat gelegentlich ihre Ecken und Kanten – wie zum Beispiel „Hey, Schweineficker“-E-Mails, solche Dinge.
Was für mich ein bisschen seltsamer ist … Ich habe kein Problem damit, wenn Leute auf mich zukommen und mit mir reden wollen. Aber es gibt diese Sache, die passiert, wenn jemand zu mir kommt und fragt „Kann ich ein Bild mit dir machen?“ und ich sage „klar“ – und dann lege ich meinen Arm um sie, und sie zittern, und das stört mich viel mehr.
Ich mag unsere Community. Ich mag unsere Kunden. Ich mag die Gaming-Welt. Also ist es in Ordnung, mit ihnen zu interagieren, aber zuweilen bin ich mir weniger sicher, was den ganzen Kult-artigen Aspekt davon angeht.

Der Screenshot stammt laut einem Nutzer aus einem Interview mit dem Edge-Magazin aus dem Jahr 2020. Der Artikel ist online nicht frei verfügbar, was die Community jedoch nicht davon abhält, über den Ausschnitt zu diskutieren.

In einem Trailer für DOTA 2 präsentiert sich GabeN selbstironisch:

DOTA 2: Cave Johnson Announcer Pack Trailer


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Spieler sind unzufrieden mit AAA-Industrie, verehren GabeN

Wie sehen das die Fans? In den Kommentaren auf Reddit zeigen Nutzer Verständnis für GabeN. So erklärt biophazer242: „Kein Wunder, dass der Kerl sich eine gewaltige Super-Yacht gebaut hat, und einfach nur da leben will und den Ozean mit einem Haufen Wissenschafts-Nerds erkunden will.“ Damit spielt er auf die Tatsache an, dass der Steam-Chef nicht nur auf einem Schiff lebt, sondern zudem in die Erforschung des Ozeans investiert.

„Ich kann mir nicht vorstellen, wie es ist, jemand zu sein, über den fantasiert wird, nur weil man ein Geschäft führt, das nicht Konsumenten-feindlich ist […]“, schreibt MegaRammy, „Es ist eines der besseren Probleme, das man im Leben haben kann, aber dennoch tut er mir leid.“

Was hat es mit dem Personenkult auf sich? Darüber gibt ein weiterer Kommentar Aufschluss. Der Nutzer Good_Background_243 schreibt: „Um mal für einen Moment ernsthaft zu sein … wie kaputt ist der Rest der Industrie, wenn Gabe quasi dafür angebetet wird, einfach nur verhältnismäßig wenig miststückig zu sein im Vergleich mit dem Rest von ihnen!“

So hat sich in den vergangenen Jahren ein wachsender Unmut hinsichtlich der Geschäftspraktiken in der Gaming-Industrie gezeigt.

AAA-Spiele fühlen sich zum Release trotz happiger Preis-Tags oft unfertig oder schlecht optimiert an, was dann mit vernichtenden Nutzer-Wertungen abgestraft wird, wie seinerzeit etwa bei Star Wars: Jedi Survivor.

Zudem scheint es eine Art Disconnect zwischen den Bedürfnissen der Spieler und dem, was bei der Entwicklung priorisiert wird. Viele Gamer fühlen sich daher unverstanden und es gibt schmerzhafte Flops wie den Shooter Concord.

Darüber hinaus werden Praktiken wie das nachträgliche Entfernen von Spielen kritisiert, etwa bei Ubisofts The Crew.

Im Kontrast dazu gilt Gabe Newell als äußert nahbarer Chef, der sogar persönlich auf E-Mails antwortet. Trotz einiger Schwächen, wie der Tatsache, dass man lediglich Lizenzen erwirbt, hat Steam den Ruf einer kundenfreundlichen Plattform mit herausragendem Support:

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Dazu kommt noch, dass Steam eine der wichtigsten Plattformen im Gaming ist und den PC-Markt ziemlich dominiert. Für viele Nutzer wirkt es quasi so, als würde die Zukunft des PC-Gaming an einem Mann hängen: Gabe Newell.

Die Verehrung des Valve-Chefs geht so weit, dass Spieler sich regelmäßig davor fürchten, was aus ihrem Hobby werden soll, wenn Gabe Newell irgendwann in Rente geht, wie etwa in diesem Reddit-Post mit mehr als 10.000 Upvotes. Immer wieder kursiert auch ein Screenshot der Plattform 4chan, in dem sich ein Nutzer fragt, ob das Gaming am PC tatsächlich von einem „alten, dicken Kerl“ aufrechterhalten wird.

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Erst kürzlich profitierte ein Nutzer von der Kulanz des Steam-Kundendienstes, obwohl er sein defektes Gerät weder direkt über Valve gekauft hatte, noch eine Garantie in Anspruch nehmen konnte:
Spieler kauft Steam Deck auf eBay, stellt sich als Scam heraus, Hilfe kommt von unverhoffter Seite: „Der Betrüger nimmt es, der Gabe gibt es“

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