Wet – im Test (PS3 / 360)

Seite 1

Spiel:WetPublisher:BethesdaDeveloper:A2MGenre:ActionGetestet für:360, PS3Erhältlich für:360, PS3USK:18Erschienen in:11 / 2009

”Ich hoffe, Ihr bumst nicht wie Ihr schießt“. Mit diesem und anderen ’flotten’ Sprüchen ­verspottet Heldin Ruby Malone ihre Kanonenfuttergegner regelmäßig während der Shootouts. Zeitgleich sprintet sie an Wänden entlang, rutscht lässig unter sich schließenden Toren durch, turnt von einem Fahnenmast zum anderen oder fliegt in Zeitlupe durch die Luft. Nur selten nehmt Ihr Euren Finger vom Abzug – Dauerfeuer ist angesagt, wenn Ruby mit jedem Byte ihres mittelmäßig modellierten Polygonkörpers versucht, ”Stranglehold“ zu spielen.

Doch anders als der digitale Pistolero Chow Yun-Fat hat Ruby zusätzlich ein ­Katana im Gepäck – kommt Ihr nah an einen Feind heran, säbelt Ihr ihn mit stets dem gleichen Button nieder; damit fällt der fließende Übergang von Baller- zu Schwert­action leicht, ein tiefgründiges Hack‘n‘Slay-Kampfsystem aber leider flach. ­Daran ändert auch das Aufleveln von Waffen und ­Fähigkeiten kaum etwas: Neue Moves wie ‘Schießen während Ruby am Sims klettert‘ machen das Leben jedoch leichter.

Immer wieder während der knapp acht Stunden Spielzeit plappert sich Ruby durch alberne Zwischensequen­zen – auch der teils gekonnt inszenierte B-Movie-Look kann nicht über Technik-Mankos wie grobe Modelle, schwache Effekte oder die maue deutsche Synchro hinwegtäuschen.

Auf langwierige Bossfights müsst Ihr Euch nicht einstellen, die wenigen Chefschurken sind menschlicher Natur und haben weder Taktiken noch Phasen. Damit Actionsequenzen wie eine Verfolgungsjagd über Auto­dächer noch fetziger wirken, kommen die beliebten Quick-Time-Events zum Einsatz – diese setzen die Entwickler zu unserer Freude maßvoll ein. Ebenfalls nur gelegentlich (und an fest vorgeschriebenen) Punkten wechselt Ruby in den Blutrausch-Modus: Dann metzgert sich die herzlose Heldin durch rot ­getünchte Abschnitte, der Spielablauf jedoch ändert sich nicht.

Meinung

Matthias Schmid meint: Die Steuerung geht in Ordnung, die gewollt-trashige Inszenierung hat ihren Reiz. Dennoch wirkt WET in allen Belangen billig und unfertig: Die ruckelige Kameraführung nervt, die Feuereffekte sind unter aller Kanone, die sich ständig wiederholenden Arenakämpfe mit ihren Feindgeneratoren ein Relikt aus alten Zeiten. Wer das Game ausleiht, seinen Anspruch herunterschraubt und schnell durchzockt, kann etwas Spaß mit Ruby haben. Wegen des gleichförmigen, anspruchslosen Ablaufs und vieler nerviger Instant-Tode ist WET aber einfach kein gutes Spiel – handwerklich wie spielerisch. Oder wie Ruby es ausdrücken würde: Liebe Entwickler, ich hoffe, Ihr bumst nicht wie Ihr programmiert…

Wertung

im Ausland teils richtig brutal – in Deutschland gekürzt: weniger Blut, keine Ragdoll-Physik, einige Sprüche fehlen
Zeitlupen-Ballereien gewürzt mit kurzen Hüpf- und Klettereinlagen
Ruby zielt stets automatisch
simples Aufleveln von Waffen und Moves

Third-Person-Action von der Stange – eintönig und fehlerbehaftet. Der Look ist cool, leidet aber unter technischen Mankos.

Singleplayer54MultiplayerGrafikSound

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *